Die Queen macht Ferien (German Edition)
dasselbe und kehrte zum Auto zurück. Zum wiederholten Male ermahnte sie sich, nicht übernervös zu sein. Trotzdem fühlte sie sich unwohl. Hatte die Frau mit dem Terrier nicht gesagt, dass sie der Queen ähnelte? Vielleicht hätte sie auf Edwards Warnungen hören sollen und nicht auf diesen Ausflug gehen sollen. Wenn sie es könnte, würde sie sich auf der Stelle zurück in Clares schönen, kühlen Blumenladen zaubern. Da das aber nicht ging, war sie gezwungen, bei den „ fantastischen Frauen “ zu bleiben, in der verzweifelten Hoffnung, das diese Art Gegebenheit heute nicht noch einmal eintreten würde. Sie würde sich bedeckt halten. Am Abend würde sie sich wahrscheinlich wundern, warum sie sich so viele Sorgen gemacht hatte.
Kapitel 62
Die Damen quetschten sich alle in Tessas Mini, und Pilot nahm wieder seinen privilegierten Platz auf den Knien der Queen ein. Der Vorfall in der Warteschlange wurde nicht mehr angesprochen, denn jetzt musste der Aufenthalt in Brighton geplant werden.
„ Also, ich finde wir sollten Lizzy erst einmal eine Stadtführung machen. Sie muss unbedingt den Pavillon sehen und die Gärten darum herum“, meinte Elsie.
„ Nein. Ich will sofort zum Strand“, sagte Tessa, „ Immer wenn ich so dicht am Meer bin, muss ich es so schnell wie möglich sehen, damit ich mich so richtig wie an der See fühle. “
„ Sollten wir nicht zu aller erst etwas essen? “, schlug Gladys vor, „ Ich weiß nicht wie es mit euch ist, aber ich sterbe fast vor Hunger. “
„ Gut, dann machen wir es so:“, sagte Elsie, „w ir fahren direkt zum Strand, und weil das Wetter so schön ist, können wir uns Deckstühle suchen. Dann holen wir uns Fish-and-Chips und essen sie am Strand. Dabei genießen wir den Meeresblick. “
Damit waren alle einverstanden.
„ Danach können wir zum Hippodrome Bingo gehen“, sagte Gladys.
„ Genau. Und dann gehen wir ins Shopping Centre in Churchill Square und geben das viele Geld wieder aus, das wir gewonnen haben“, sagte Tessa optimistisch.
Elsie runzelte die Stirn. „ Und wann zeigen wir Lizzy den Pavillon? “
„ Ach, irgendwann später“, sagte Gladys vage und warf Tessa einen vielsagenden Blick durch den Rückspiegel zu.
Offensichtlich interessierten die beiden sich nicht sonderlich für Architektur oder Kultur. Sie wollten einfach nur Spaß haben.
Elsie war nicht zufrieden. „ Wenn man den Royal Pavilion nicht gesehen hat, ist man nicht wirklich in Brighton gewesen“, murmelte sie während sie ärgerlich aus dem Fenster starrte.
„ Ach, komm schon“, verhandelte Tessa mit ihr, „w ir fahren doch auf dem Weg zum Strand direkt den Grand Parade herunter. Lizzy muss nur ihre Augen aufmachen und aus dem Fenster gucken und dann sieht sie ihn sowieso! “
Sie waren jetzt kurz vor Brighton. Ein weitläufiger Golfplatz lag saftig und grün zu ihrer Rechten wie ein Filzteppich den man über die niedrigen Hügel geworfen hatte. Figuren bewegten sich darüber oder standen in kleinen Gruppen und waren auf dem sonnigen Rasen in ihr Spiel vertieft. Das Licht war irgendwie heller und die Queen war sicher, den Duft des Meeres in der Brise, die durchs heruntergelassene Fenster ihre Haare durchfächelte, riechen zu können. Pilot, der seit der Raststätte geschlafen hatte, wurde unruhig, hob seinen Kopf und schnüffelte die Luft neugierig.
Als sie in die Stadt hereinfuhren, wurde der Verkehr dichter. Jetzt, da sie fast angekommen waren, konnten die Damen es kaum erwarten, endlich aus dem Wagen aussteigen zu können.
Da sie langsamer fuhren und die Sonne auf das Autodach brannte, wurde es ungemütlich warm. Eine Ampel zwang Tessa anzuhalten. Im Schritttempo ging es zum nächsten Licht, wo sie wieder halten mussten. Dieses Mal gab es schon einen kleinen Stau und sie wussten nicht, ob sie es in einer Ampelphase schaffen würden.
„ Mist! “, rief Tessa, „i ch hoffe das geht jetzt nicht in aller Ewigkeit so weiter. “
„ Ja“, stimmte Gladys zu, „m ir wird furchtbar heiß. Könntest du bitte dein Fenster weiter herunterkurbeln? “
Tessa tat ihr den Gefallen, und dabei fiel ihr Blick auf ein Plakat. Ihre Augen leuchteten auf.
„ Ooooh! Da steht, dass es eine neue Ausstellung in der Kunsthalle gibt. “
Elsie und Gladys sahen sie überrascht an.
„ Seit wann interessierst du dich denn für Kunst? “, fragte Elsie.
„ Na, siehst du nicht? Es sagt auf dem Plakat, dass heute die Eröffnung ist – durch den Prince of Wales! “
„ Oh nein, Tessa
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