Die Queen macht Ferien (German Edition)
“, stöhnte Gladys, „ Du willst doch wohl nicht sagen, dass wir dort hingehen sollen, nur um den bescheuerten Prinzen zu sehen. “
„ Doch, natürlich. Was für eine wunderbare Gelegenheit. Ich habe ihn noch nie in echt gesehen, immer nur im Fernsehen. So. An der nächsten Ampel fahre ich rechts. Das bringt uns direkt zur Kunsthalle. Da können wir auch parken. “
„ Wehe dir “, Elsie wurde richtig wütend, „ Wir haben alle zusammen entschieden, hauptsächlich weil du es so wolltest, dass wir zuerst zum Strand fahren. “
„ Außerdem“, Gladys kniff die Augen zusammen, um das Plakat zu lesen, „ steht da, dass die Ausstellung erst am Nachmittag eröffnet wird. Wir haben bis dann noch eine Menge Zeit. “
„ Egal. Wir müssen extra früh da sein“, sagte Tessa stur, „E s werden so viele Leute kommen, dass wir nichts sehen können, wenn wir zu spät sind. “
„ Jetzt hör mir mal gut zu“, fauchte Gladys, „s elbst wenn du der größte Fan der Königsfamilie bist, den es auf Erden gibt, kannst du von deinen Freundinnen – oder denen, die noch deine Freundinnen sind“, sagte sie drohend, „ nicht verlangen, dass sie an so einem heißen Sommertag in der Sonne hocken und sich der Gefahr eines Sonnenstiches aussetzen, nur um gerade eben mal die schütteren Haare von deinem Traumprinzen aus der Ferne zu sehen. “
Die Queen, die die schütteren Haare vom Traumprinzen gut kannte, stimmte von Herzen zu, obwohl sie es nicht laut aussprach.
Tessa musste sich eingestehen, dass ihre Freundinnen recht hatten. Außerdem knurrte auch ihr der Magen.
„ Na gut“, sie klang enttäuscht, „a ber nur unter der Bedingung, dass wir heute Nachmittag zur Eröffnung gehen. Ich muss unbedingt eine paar Blumen besorgen. Vielleicht kann ich sie ihm persönlich überreichen – wäre das nicht einfach super? “
I hre Stimme klang verträumt.
Kapitel 63
Der Verkehr war stop-and-go bis zur Promenade. Tessa fand einen Parkplatz nahe der Grand Junction Road und manövrierte ihr Auto hinein. Sie stiegen alle dankbar aus, streckten sich und seufzten. Pilot sprang heraus und schnüffelte begeistert die Seeluft.
„ Ob er wohl jemals das Meer gesehen hat? “, wunderte sich Gladys, „ Immerhin scheint er noch recht jung zu sein. Vielleicht ist das alles ganz neu für ihn. “
Neu oder auch nicht, das Meer schien eine starke Anziehungskraft auf ihn auszuüben und er zerrte an seiner Leine.
„ Kommt schon, Mädels, auf zu den Wellen! “, sagte Tessa. Ihr Ärger von vorhin war vergessen.
Sie gingen eifrigen Schrittes zum Kieselstrand. Auf ihm waren Liegestühle verstreut. Die meisten davon waren besetzt.
„ Dort drüben sind zwei“, sagte Tessa, „ Lizzy und ich werden sie für uns sichern, während ihr beiden geht und die Fish-and-Chips holt. “
„ Sie sichern “ bedeutete, sich genüsslich darin auszustrecken. Gladys und Elsie machten finstere Mienen, als sie zur Promenade und ihren Fressbuden davonzogen.
„ Und wenn ihr unterwegs seid, haltet nochmal Ausschau nach dem Plakat“, rief ihnen Tessa hinterher.
Das auch noch! Die beiden Frauen waren sich grimmig einig darin, dass wenn Tessa nicht die Mühe der langen Fahrt auf sich genommen hätte und Lizzy nicht „ neu “ wäre, sie selbst dann bestimmt nicht diejenigen wären, die auf Essenssuche gehen müssten.
Die Queen lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und schloss die Augen. Die Sonne wärmte ihr das Gesicht und sie konnte hören, wie die Brandung über die Kiesel plätscherte. Sie musste daran denken, wie oft sie in Brighton gewesen war und aus ihrer Staatskarosse sehnsüchtig zum Strand hinüber gesehen hatte. Sie hatte immer gedacht, wie nett es doch sein müsse, einfach in so einem Stuhl zu liegen und die Atmosphäre zu genießen.
Tessa war vom Fahren müde und döste bereits neben ihr. Pilot schien ganz zufrieden zu sein, bei ihnen in der Nähe zu bleiben, und die Queen dachte es könne nicht schaden, ihn ein wenig von der Leine zu lassen, damit er nicht so eingezwängt war.
Nach einiger Zeit hörten sie die Kiesel hinter sich knirschen. Gladys balancierte die Pakete mit dem Imbiss.
„ Hier, Tessa, nimm mir mal was ab“, sagte sie, ihr Gesicht von der Anstrengung gerötet, „ Elsie hat da hinten noch zwei Stühle entdeckt und sie schleppt sie gerade hierher. Sie müsste gleich da sein. “
Die Queen und Tessa standen auf, um zu helfen. Die Queen half Elsie, die Stühle aufzustellen, und Gladys und Elsie ließen sich dankbar
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