Die Queen macht Ferien (German Edition)
trommelte mit den Fingern auf das Lenkrad.
„ Also gut“, seufzte Elsie, „d ann nehmen wir ihn halt mit. Ich setze mich nach hinten zu Gladys und du setzt dich mit Pilot nach vorne, Lizzy. “
Die Damen wechselten die Plätze und endlich startete Tessa den Motor und legte den Gang ein.
„ Viel Spaß“, sagte Clare mit besorgtem Gesicht.
„ Ja. Habt einen schönen Tag und kommt bitte heile zurück“, stimmte Edward wenig begeistert ein.
„ Ich wünsche dir ganz, ganz viel Freude und bring mir eine Muschel mit“, sagte Sam der Queen durchs offene Fenster.
Pilot, der gänzlich selig war, leckte Sam quer durchs Gesicht, so dass sie eine Grimasse schnitt. Alle winkten und es ging endlich los.
Kapitel 59
Für die Queen, die es nur gewohnt war in einer sanft schnurrenden Limousine mit viel Beinfreiheit über die Straßen zu gleiten, war die Situation sehr ungewohnt. Hier hockte sie auf einem kleinen, harten Sitz, die Knie fast unterm Kinn, den Kopf dicht unterm Autoverdeck und fühlte sich sehr warm mit dem zotteligen Hund auf dem Schoß. Der königliche Chauffeur war ein Fahrexperte und lenkte das Auto stets behutsam, um seinen edlen Passagier nicht zu inkommodieren. Tessa, hingegen, fuhr erratisch und wild. Sie bremste urplötzlich, um in der nächsten Minute wieder ohne ersichtlichen Grund zu beschleunigen. Die anderen Damen waren das anscheinend gewohnt und machten sich nichts daraus.
Pilot drückte seine Nase am Fenster platt und beobachtete, wie die Landschaft vorbei glitt; erst die Außenbezirke von London dann die sanften Hügel von Sussex, auf denen Schafe grasten, ab und zu ein Kirchturm inmitten eines Dorfes oder ein kleiner Wald.
Die Queen schwieg und genoss die Aussicht, aber die anderen Damen plauderten ständig und kommentierten alles, was sie sahen.
„ Schaut mal, der Bauernhof dort“, rief Gladys und zeigte in die Richtung, die sie meinte, „i st der nicht furchtbar nah an der Autobahn? Würdet ihr es nicht auch hassen, so nahe dran wohnen zu müssen? “
„ Ja, und guck – die haben die Wäsche raus gehängt“, sagte Elsie, „d ie wird doch von den vielen Abgasen ganz schmutzig! “
„ Oooo! “, quiekte Gladys kurz darauf, „h abt ihr gerade das kleine Haus dort gesehen? Mit dem niedlichen Garten? Das sah aber nett aus. Ach, ich hätte so gerne so ein Haus mit so einem Garten! “
„ Ja, und Mr. Du Bois als Mann“, sagte Tessa über das Motorgeräusch hinweg.
„ Ach, lass gut sein“, sagte Gladys gut gelaunt, „d er ist doch eh nur scharf auf Lizzy. “
„ Hach, aber süß ist er schon. Man wird ja wohl träumen dürfen“, seufzte Elsie theatralisch.
„ Apropos 'süß' – hat jemand einen Bonbon für mich? “, fragte Tessa, „w enn ich Auto fahre kriege ich immer Lust auf was Süßes. “
Die anderen beiden wühlten in ihren Handtaschen und fanden Toffees und saure Drops.
„ Ein Toffee, bitte“, sagte Tessa.
„ Hier Lizzy“, Gladys reichte eines nach vorne, „d u kannst es ihr auswickeln. “
Während der Hund auf ihrem Schoß turnte, kämpfte die Queen mit dem Bonbon. Das Papier klebte fest dran und sie musste es abzupfen. Pilot, der hellhörig wurde, als er das Geknister wahrnahm, beäugte das Toffee und plötzlich, ohne Warnung, schnappte er es der Queen aus den Fingern und schlang es hinunter.
„ Oh, nein“, sagte Tessa, „das war für MICH, du blöder Hund. Lizzy – bitte – wickelst du mir noch eins aus? “
Die Queen fühlte sich heiß und irritiert. Ihre Finger klebten vom Zucker und sie wusste nicht, wie sie sie sauber kriegen sollte. Aber sie wickelte das nächste Toffee aus. Diesmal passte sie besser auf und schob es Tessa blitzschnell in den Mund, bevor Pilot überhaupt begriffen hatte, was vorging.
„ So“, sagte sie triumphierend.
„ Vow! Vas var virklich vut! “, sagte Tessa anerkennend durch ihr Toffee.
„ Ja. Du bist schon sehr geschickt“, sagte Elsie bewundernd, „n icht nur mit Hunden, sondern auch mit deinen Händen. Kein Wunder, dass Clare dich in ihrem Laden nicht entbehren kann. “
Die Queen dankte ihr für das Kompliment, während sie sich mühte, ihre klebrigen Finger an einem Taschentuch abzuwischen.
„ Ich arbeite gerne für sie. Clare ist ein echter Schatz. “
„ Und sie hat Glück gehabt, dich zu finden“, sagte Elsie weiter, „w ir machten uns alle ziemliche Sorgen, als Em starb. Guck wie viel besser ihr Leben ist, seitdem du bei ihr bist! Alles hat sich zum Guten gewendet. “
„ Ich wette,
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