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Die Quelle

Titel: Die Quelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James A Michener
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habe mich stets bemüht, von diesem Wohlstand abzugeben, und ich habe auch meinen vermögenden Nachbarn in Chicago nahegelegt, es so zu halten.
    I sraeli : Sie sind in allem großzügig gewesen, nur nicht mit lebendigen Menschen. Haben Sie schon einmal ein Einwandererschiff kommen sehen? Die meisten sind ungebildete Menschen aus Afrika. Man nennt sie Araberjuden. Die strenggläubigen Aschkenasim fürchten, daß, wenn diese Art von Einwanderern während der nächsten hundert Jahre überhandnimmt, Israel nichts sein wird als ein weiterer levantinischer Staat. Ein zurückgebliebenes Entwicklungsland im Mittleren Osten, das eine Weile von einer Handvoll europäischer Juden regiert wird, bis es dann durch irgendein ehrenhaftes Bündnis mit dem Libanon oder mit Ägypten dem Untergang preisgegeben wird. Und so wird dann die Vision einer jüdischen Heimat abermals Schiffbruch erlitten haben. Ich selbst bin nicht so pessimistisch. Ich habe mich dem Gedanken einer Art jüdisch-arabischer Föderation verschrieben, die allein das Wohl aller in diesem Raum verbürgen kann. Aber um das zu erreichen, brauchen wir dringend eine noch größere Zahl hochgebildeter Juden aus dem Westen. Männer wie Sie verpflichten sich zu nichts.
    A merikaner : Aber ich tue es ja doch. Ich schicke euch jeden Penny, den mir das Gesetz zubilligt.
    I sraeli : Aber Menschen schicken Sie uns nicht. Wie steht es zum Beispiel mit Ihnen selbst?
    A merikaner : Ich? Hier leben?
    I sraeli : Ja. Anstatt uns tüchtige Menschen zur Verfügung zu stellen, wollen Sie uns auch noch eine der gebildetsten Frauen, die wir haben, abtrünnig machen. Und im nächsten Jahr werden Sie uns ein halbes Dutzend unserer besten jungen
    Juden wegnehmen. Und am liebsten würden Sie doch wohl auch mich mitnehmen, nicht wahr?
    A merikaner : Ich habe es Ihnen schon einmal gesagt, daß ich stolz wäre, Sie und Tabari drüben zu haben.
    I sraeli : Und darin sehen Sie gar nichts Unrechtes? Israel auszubeuten, indem man ihm Kräfte nimmt, die Sie sich drüben selbst nicht heranziehen können?
    A merikaner : Ich stehe auf dem Standpunkt, daß ein begabter Mann dorthin gehen sollte, wo er am besten verdient. Und wenn er das erreicht hat, sollte er von dem, was er hat, anderen abgeben. Sie können sicher sein, daß wir, wenn Vered erst Amerikanerin ist, jedes Jahr erhebliche Summen nach Israel schicken werden.
    I sraeli : Wir. wünschen. keine.Mildtätigkeit!
    A merikaner : Sie sind verdammt eifrig genug dahinter her. Jedes Jahr kommt der Mann von der UJA, setzt sich auf meine Schreibtischkante und erzählt mir: >Wir müssen mehr für Israel tun. Es ist ein so tapferes Land, das für unsere gemeinsame Sache kämpft.<
    I sraeli : Sie wollen uns also auf der gleichen Stufe sehen wie so ein kleines Montenegro? Eine winzige Enklave, die der Welt einigen Nervenkitzel liefert, weil sie sich gegen die arabische Einkreisung zur Wehr setzt? Damit die Juden in Amerika stolz sein können? Was wäre denn die moralische Rechtfertigung für ein solches Israel? Und dabei könnten wir einmal zu einem strahlenden Leitstern werden - für alles um uns herum! Wir könnten uns mit einer glücklicheren arabischen Welt verbünden. könnten erreichen, daß wirklich der Fruchtbare Halbmond wiederersteht.
    A merikaner : Was Sie da reden, klingt genauso wie das, was der Mann von der UJA sagt.
    I sraeli : Es kann gar nicht anders klingen. Und wie ich mir einmal Israel wünsche, kann es nicht werden, wenn uns die amerikanischen Juden unsere besten Leute stehlen und uns nur mit Geld abfinden.
    A merikaner : Und wo, zum Teufel, wären Sie, Eliav, wenn wir das Geld nicht schicken würden? Wenn es etwas gibt, was ihr Israelis euch abgewöhnen solltet, dann ist es eure leichtfertige Behauptung, daß die Juden Amerikas nur an materiellen Dingen interessiert sind. Ich bin nach Jerusalem gefahren, um mit denen im Rabbinat zu sprechen, Gott sei’s geklagt, und auf der Fahrt bin ich an Wäldern vorbeigekommen, die mit amerikanischem Geld gepflanzt sind, an Krankenhäusern, die Amerikaner bezahlt haben, an Universitätsneubauten, die amerikanische Namen trugen, an Altersheimen, die von Juden in Montana gestiftet wurden, an Kibbuzhäusern, für die Juden in Massachusetts gesammelt haben, und es gibt auch, wie ich vielleicht hinzufügen darf, archäologische Fundstätten, die von Amerikanern ausgegraben werden. Wenn das Materialismus ist, kann man nur hoffen, daß eure eigenen Bürger ihn sich zu eigen machen, denn ohne die

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