Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Quelle

Titel: Die Quelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James A Michener
Vom Netzwerk:
Stiftungen der ach so selbstsüchtigen, materialistischen Amerikaner wäre dieses Land arm dran.
    I sraeli : Und wenn diese Zuwendungen nicht steuerfrei wären, würdet ihr uns nicht einen Penny schicken.
    AMERIKANER: Daß sie steuerfrei sind, liegt eben daran, daß Amerika nun einmal ein großzügiges Land ist.
    ISRAELI: Ihr Geld wissen wir zu schätzen. Aber Ihre Menschen, die brauchen wir.
    AMERIKANER:    Männer wie mich werden Sie nicht
    bekommen. Dazu ist das Leben in Amerika viel zu angenehm. Abgesehen davon, wer will schon in einem Land leben, wo die Rabbiner eine derartige Macht ausüben wie hier? ISRAELI: Es wird Zeit, daß Sie sich entscheiden. Bei Ihrem ersten Besuch haben Sie sich beklagt, daß unser Kibbuz keine Synagoge hat. Jetzt beklagen Sie sich, daß wir uns bei Eheschließungen an das jüdische Gesetz halten. Was erwartet ihr amerikanischen Juden eigentlich von uns?
    AMERIKANER: Ich erwarte von Israel, daß es die alten Bräuche aufrechterhält. Ich habe es gern, wenn Ihre Hotels koscher sind. Und wenn am Samstag keine Autobusse verkehren. Es gibt mir das Gefühl, ein Jude zu sein.
    ISRAELI: Und um dieses Gefühl wachzuhalten - irgendwo in der Welt, nicht in Amerika -, sind Sie gewillt, uns neunzigtausend Dollar im Jahr zu schicken?
    AMERIKANER: Woher wissen Sie, wieviel ich schicke?
    I sraeli : Es gehört zu meiner Aufgabe, das zu wissen. Für das Geld bin ich dankbar. Aber daß Sie uns keine Menschen schicken, dafür verachte ich Sie.
    A merikaner : Hüten Sie sich, Eliav.
    ISRAELI: Verachtung habe ich gesagt. Wenn Sie und Vered einen Sohn haben sollten, würden Sie ihn nach Israel schicken?
    A merikaner : Selbstverständlich würde ich das tun. Ich möchte, daß er im Sommer in einem Kibbuz arbeitet. Für zwei Wochen. ISRAELI: Sie dummer.
    A merikaner : Sie scheinen die Grundlage der amerikanischisraelischen Beziehungen einfach nicht verstehen zu wollen.
    ISRAELI: Und Sie?
    A merikaner : Offenbar wesentlich besser als Sie. Israel muß es geben. Als Brennpunkt unseres Glaubens. Aber wandern gute Katholiken nach dem Vatikan aus? Sie bleiben schön in Boston oder in Chicago oder in Los Angeles, ganz zu schweigen von Sydney in Australien. Und sie arbeiten wie besessen, führen ein gut katholisches Leben und sorgen dafür, daß ihr Geld zurückrollt nach Rom. Sie vergessen, daß wir in New York City mehr Juden haben als Sie in ganz Israel. Und wenn Sie die Vereinigten Staaten im ganzen nehmen, haben wir dreimal mehr als Sie. Wir sind der wichtigste Teil der jüdischen Welt. Und unsere Aufgabe besteht nicht darin, hierher zu kommen. Wir sind dazu da, verdammt nochmal, die besten Juden der Welt zu sein, genau in Chicago, und Sie mit allen Mitteln zu unterstützen, die uns zur Verfügung stehen, mit Geld, mit Touristen, mit amerikanischer Fürsprache bei den Vereinten Nationen und, wenn nötig, mit Waffen. Dieses Land ist unser Vatikan, und wenn ich nicht den Wodscher Rebbe da oben in den Bergen gesehen hätte, würde ich Israel nicht ein einziges Zehn-Cent-Stück mehr gegeben haben. Denn er ist für mich das, was ich von diesem Land erwarte. Gottesfurcht, koschere Restaurants, Männer, die den Geist des Judentums am Leben erhalten. Habe ich mich klar ausgedrückt?
    I sraeli : Es würde Israel gut tun, wenn Sie niemals wieder herkämen und uns völlig vergessen würden. Lassen Sie uns ruhig zu unserm Standard kommen. Lassen Sie uns unseren Frieden mit der Geschichte schließen. Wir werden uns dann schon damit abfinden, eine kleine Kolonie zu sein mit einer ausgezeichneten Universität, von der Jahr für Jahr unsere besten Köpfe nach Buenos Aires, Damaskus, Chicago und anderen unterentwickelten Gebieten abwandern. Lassen Sie die Rabbiner über Thora und Talmud grübeln, aber lassen Sie einen so lebenskräftigen und so lebenswichtigen Staat wie Israel getrost untergehen, denn, wie die Dinge nun einmal liegen, bedeutet er eine allzu schwere Belastung. Vered kann ihn so, wie er heute ist, nicht länger ertragen, und Sie weigern sich zu helfen. Sie wollen uns in uralte Zeiten zurückstoßen. Als der Großvater meiner Frau nach Tiberias kam, stellte er fest, daß von den mehr als tausend Juden dort nur zwei oder drei Männer Arbeit hatten. Die übrigen warteten auf ein Almosen aus Europa, und wenn es dann endlich kam, beteten sie besonders eifrig für das Seelenheil der Juden, die nicht in Israel leben konnten. Ist es Ihnen wirklich Ernst damit, so etwas wieder einzuführen?
    AMERIKANER: Ich bin dafür,

Weitere Kostenlose Bücher