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Die Quelle

Die Quelle

Titel: Die Quelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Schomburg
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Mehr nicht.« Duvall sah zu Francesca hinunter, die ihn aufmerksam beobachtete. »Mein letztes Angebot.«
    Duvall schüttelte überrascht den Kopf, als Benn Ziegler ihm sagte, wohin er unterwegs war. Châteauneuf-du-Pape an der Rhone. Eines der berühmten Weinanbaugebiete Frankreichs. »Das sind doch mindestens siebenhundert Kilometer von Paris aus«, sagte Duvall.
    »So in etwa.«
    »Wo genau wollen Sie da hin? Ich will es wissen.«
    Der Name Johanna Grothe sagte Duvall nichts. »Was hat die Frau mit Kemper zu tun?«
    »Fragen Sie Kemper. Dessen Stimme würde ich übrigens auch gerne hören.«
    Duvall rieb sich erschrocken über das Wundmal im Gesicht. Beinahe hätte er einen Fehler gemacht. »Das werde ich tun. Ihre Frau wartet schon ganz sehnsüchtig.«
    »Ich will auch Kemper sprechen.«
    »Davon war nicht die Rede. Wollen Sie nun Ihre Frau sprechen oder lieber Kemper? Ihn oder sie? Beide, das gibt es nicht.«
    Duvall grinste zufrieden. So eine kleine, gemeine Provokation hatte Ziegler verdient, nachdem er ihn mit der Frage nach Kemper beinahe reingelegt hatte.
    »Natürlich meine Frau.«
    Herrlich, dachte Duvall. Diese zitternde Stimme. Begriff der arrogante Hund endlich, dass nicht er bestimmte, was geschah?
    »Schön, so eine erfüllte Liebe.« Duvall genoss den satten, zufriedenen Ton seiner eigenen Stimme. »Sie haben sich richtig entschieden. Kemper können Sie nämlich nicht sprechen. Er war frech und kann für ein paar Tage nur grunzen.«
    Duvall nahm das Handy vom Ohr und hielt es mit den Händen bedeckt, als er sich zu Francesca beugte.
    »Kein falsches Wort. Sagen Sie ihm nur: Ich lebe noch, mir geht es gut. Verstanden?«
    ****
    »Was sind Sie für einer?« Benn saß auf dem Beifahrersitz und beobachtete Wellens, der den Wagen über die Autobahn Richtung Süden jagte.
    »Das wissen Sie doch. Ihre Unterstützung. Und dazu gehört auch, dass ich Ihnen sage, wenn mir etwas auffällt.«
    »Ich wollte meine Frau hören und habe dafür gesagt, wo wir hinfahren. Das gefällt Ihnen nicht. Deshalb meckern Sie. Unablässig.«
    Benn fühlte sich vom Entführer geleimt. Einen einzigen Satz hatte seine Frau gesagt. Er selbst hatte nicht ein Wort an sie richten können, so schnell war die Verbindung danach unterbrochen worden.
    Natürlich hatte er länger mit ihr sprechen wollen. Er hatte sich vorgestellt, aus ihrer Tonlage herauszuhören, ob der Kerl ihr etwas angetan hatte. Diese Sorge geisterte fast ständig durch seine Gedanken, quälte und peinigte ihn, ließ ihn manchmal kaum noch klar denken.
    Und jetzt auch noch Wellens' Vorwürfe.
    »Richtig.« Wellens nickte heftig. »Deshalb müssen Sie aber nicht beleidigt sein. Sie sind Bootsbauer, haben Sie vorhin gesagt. Da kennen Sie sich aus. Wenn Sie mir etwas über Schiffsböden erzählen würden, würde ich das glauben. Ich habe Ihnen gesagt, Sie sollen möglichst wenig erzählen. Warum glauben Sie mir nicht, wenn ich Ihnen etwas aus der Welt sage, die ich kenne?«
    »Natürlich! Sie sind vom Geheimdienst, nicht wahr? Da weiß man alles und kann Schweinchen Oberschlau spielen!«, schrie Benn.
    »Geheimdienst?« Wellens lachte böse auf. »Hat Deutschland einen Geheimdienst? Einen Geheimdienst, der funktioniert? Ich lese immer nur von unfähigen Schlapphüten, bei denen alles schiefgeht.«
    »Es war seine Bedingung, damit ich die Stimme meiner Frau höre.« Benn spürte das Zucken in seinen Unterarmmuskeln. »Ich wollte sie hören. Ich wollte wissen, wie es ihr geht. Können Sie das nicht verstehen?«
    »Ich hoffe nur, dass Sie damit nicht das Leben Ihrer Frau aufs Spiel gesetzt haben, indem Sie in die Welt hinausposaunen, wohin wir fahren. Für ein paar schmachtende Worte ...«
    Benn riss den Arm nach oben und schlug mit der offenen Hand zu, aber Wellens nahm blitzschnell seine rechte Hand vom Lenkrad und blockte Benns Schlag gekonnt ab. Dabei brach der Wagen kurz aus, dann hatte Wellens ihn wieder in der Gewalt.
    »Sie spinnen wohl!«, brüllte der Botschaftsangehörige.
    »Und Sie überlegen sich, was Sie sagen!«, schrie Benn zurück.
    »Hört auf!«, rief Ela Stein auf dem Rücksitz und schlug beiden gleichzeitig mit den flachen Händen auf den Hinterkopf. »Platzhirschgehabe ist das Letzte, was wir brauchen.«
    Benn brütete vor sich hin, bis Wellens das Schweigen brach.
    »Denken Sie daran, was ich Ihnen vorhin über den Überfall auf Moritz gesagt habe. Wer war das? Warum? Gibt es eine weitere Partei, die auf der Jagd nach den Unterlagen ist? Sie haben

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