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Die Quelle

Die Quelle

Titel: Die Quelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Schomburg
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Schlosses, in dem gleich der König der Vampire seinen Auftritt haben würde.
    Die Frauenstimme. Sie war doch von hier ...
    Ein Rascheln ließ ihn die Taschenlampe nach links schwenken.
    Der Lichtstrahl huschte über drei Gestalten in der dunkelsten Ecke des Raumes.
    Zwei Männer verharrten dort. Und eine Frau. Die Frau stand zwischen den beiden Männern, von denen einer ihr den Mund zuhielt.
    Und der andere richtete den Lauf seiner Pistole auf Benn.

Kapitel 37
    ALTE BUNKERANLAGE
     
    Das letzte Stück des Weges entpuppte sich als ein mit tiefen Schlaglöchern und Resten von Betonplatten ausgelegter Feldweg, der ins Nichts zu führen schien.
    Duvall hatte die Scheinwerfer ausgeschaltet, die bei Nacht so unendlich weit zu sehen waren, und hoffte nur, er werde nicht in der nächsten Sekunde in einem der Schlaglöcher mit einem Achsbruch liegen bleiben.
    Im Rückraum stöhnte seine Gefangene immer wieder auf.
    »Halt den Mund«, sagte Duvall.
    »Ich spüre mein Rückgrat nicht mehr. Ich kann einfach nicht mehr liegen.«
    »Reiz mich nicht wieder. Meine Laune hat sich gerade gebessert. Beim nächsten Mal tut es richtig weh«, erwiderte Duvall und registrierte zufrieden, dass sie sofort schwieg.
    Bis auf ihre nervigen Kommentare war die Fahrt zum neuen Versteck ohne ernste Komplikationen verlaufen, wenn er einmal von seinem angegriffenen Nervenkostüm absah. Er war nach Einbruch der Dunkelheit aufgebrochen, folgte zunächst der Landstraße, fuhr dann auf der Autobahn A 20 ein Stück Richtung Westen und verließ die Autobahn an der von seinen Auftraggebern genannten Abfahrt. Auf den knapp sechzig Kilometern begegnete ihm kein einziges Fahrzeug.
    In einem der kleinen Dörfer verpasste er die Abbiegung und verlor eine halbe Stunde mit Suchen. Als ihr Stöhnen ihn total nervte, brachte er sie mit einer Ohrfeige zur Ruhe. Sie war in den letzten Tagen ohnehin zu frech geworden.
    Seine Stimmung hatte sich wieder gebessert, seit seine Befürchtung, er habe sich endgültig verfahren, sich durch das kleine Hinweisschild an der Landstraße als unbegründet erwiesen hatte.
    Das Mondlicht, das sich immer wieder durch Lücken in der Wolkendecke stahl, gestattete ihm ab und zu einen Blick auf die mit hoch stehendem Gras bewachsene Feldfläche. Das Land schien hier kaum anders, als in seinem alten Versteck. Rechts vor ihm ragte ein Waldstück wie ein breiter, schwarzer Monolith in den Nachthimmel.
    Neben dem Feldweg erkannte er einige Häuser. Der Weg gabelte sich vor den Häusern, so, wie sie es ihm beschrieben hatten. Duvall leuchtete mit der Taschenlampe kurz durch die Windschutzscheibe und lenkte den Wagen in die neue Richtung. Nach knapp hundert Metern erreichte er den schützenden Waldsaum.
    Unter den Bäumen war genügend Platz zum Parken. Der Weg selbst endete vor einem mächtigen Metalltor in einer hohen, mit Stacheldraht gesicherten Zaunanlage, die in den Wald hineinreichte.
    Militärische Sicherheitsanlage, dachte Duvall, der sich den Zaun genauer ansah. Zwischen zwei hohen Maschendrahtzäunen verlief in der Mitte ein gut zwei Meter hoher Hochspannungszaun, dessen Porzellanisolatoren weißlich-blass schimmerten und Duvall an übergroße spitze Pilzschirme erinnerten.
    Duvall starrte mit professionellem Respekt auf die Sicherungsanlage. Er kannte solche Anlagen aus verschiedenen Einsätzen, die gerade dort beliebt waren, wo militärische Berater aus den ehemaligen Ostblockstaaten den Gegner geschult hatten.
    Er wusste, dass derartige Anlagen mit bis zu zwanzig Kilovolt Spannung gesichert und üblicherweise an Überwachungssysteme angeschlossen waren, die jede Berührung registrierten. Und diejenigen, die die Berührung auslösten, erlitten bei niedriger Spannung bestenfalls Herzflimmern und starben im schlimmsten Fall einen hässlichen Tod.
    Das Tor war mit einer dicken Stahlkette und einem mächtigen Vorhängeschloss gesichert. Überall wiesen alte Schilder darauf hin, dass dies militärisches Sicherheitsgebiet und ein Weitergehen strengstens untersagt sei.
    Duvall holte den Seitenschneider aus dem Wagen, mit dem sie den Zaun des Instituts in Greifswald mühelos durchschnitten hatten. Diesmal stand ihm vor Anstrengung der Schweiß auf der Stirn, als er die Stahlkette durchtrennt hatte.
    Er zog das Tor auf und fuhr den Wagen auf das Gelände, schloss das Tor wieder und fuhr vorsichtig weiter, bis er die Verwaltungsbaracke der verlassenen Bunkeranlage erreichte.
     
    Er wachte auf, weil er schwitzte. Aus jeder Pore. Das Wasser

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