Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Quellen Des Bösen

Die Quellen Des Bösen

Titel: Die Quellen Des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
Vom Netzwerk:
Kalisstron hatte«, wandte sich der Anführer der Rogogarder an ihn.
    »Wir sind guter Dinge, dass wir sie bald nach Ulldart bringen können. In einer Stadt erhielten wir Hinweise auf eine kleine Ansammlung Fremdländler, die seit mehreren Jahren schon auf dem Kontinent leben sollen. Aber welche Nationalität es ist, konnte uns niemand sagen. Bei ähnlichen Anhaltspunkten stießen wir immer nur auf Palestaner, die sich mit ihren Kontoren häuslich niedergelassen hatten«, erzählte er. Wenn ich mir die Sache betrachte, brauchen wir Norinas Sohn und die anderen umso dringender. »Deshalb kehre ich gleich wieder auf die Dharka zurück. Ich habe den Eindruck, dass jeder Augenblick, um den sich die Ankunft der Hoffnungsträger verzögert, haufenweise Menschenleben kostet.« Er zögerte. »Nehmt mir diese Vorsichtsmaßnahme nicht übel, Hetmann, aber ich würde Norina Miklanowo gern mitnehmen.«
    Jonkill überlegte. »Nein, ich trage es Euch nicht nach. Nur, wie wollt Ihr und Euere Leute von hier fort?«
    »Über den Landweg«, erwiderte Torben, ohne zu zögern. »Ich habe mit meinen Leuten auf der Ertrag vereinbart, dass sie heute Nacht von Bord gehen und zu uns schwimmen. Es sollte ihnen gelingen. Vorher richten sie die Bombarden noch aus und legen lange Lunten, um den hoheitlichen Truppen einen Abschiedssalut zu geben.« Die Rogogarder grinsten. »Anschließend laufen wir zu unserem Schiff, das wir in einer nahen, verborgenen Bucht zurückgelassen haben.«
    »Und wohin wollt Ihr Norina bringen?«, fragte Jonkill.
    »Ich werde sie nach Kalisstron mitnehmen«, log er.
    Niemand sollte den Aufenthaltsort wissen, damit im Falle der Einnahme von Verbroog dem Kabcar und vor allem Nesreca kein einziger Hinweis gegeben werden sollte. In Wirklichkeit würde er dorthin segeln, wo er den Menschen blind vertraute, auch wenn es sich im unmittelbaren Feindesland befand. Er trat zur Tür. »Wenn man mich nicht mehr benötigt, würde ich gerne nach Varla sehen.«
    Der Hetmann entließ ihn mit einem knappen Nicken.
    Torben lief zurück ins Lager der Verwundeten.
    Erstarrt blieb er stehen, als auf dem Tisch ein mit einem Tuch verhüllter Körper lag. Seitlich schwamm eine Lache aus bereits geronnenem, teilweise schwarzem Blut.
    Was hat sie getan, dass du sie im Stich ließest, Taralea? Keuchend stemmte er sich gegen die Kante, seine Knie gaben nach. Wie eine Marionette, deren Fäden man kappte, plumpste er zu Boden. Gelähmt stierte er auf die Blutpfütze, in die sich seine Linke nach dem Sturz stützte.
    Ein Feldscher eilte herbei, kümmerte sich um ihn und stellte den Geschockten auf die Beine. Sofort packte der Freibeuter zu und zerrte den Mann dicht an sich heran. »Wieso ist sie gestorben?«, brüllte er ihm ins Gesicht.
    Der Mann runzelte die Stirn. »Wer?«
    »Sie!«, sagte Torben laut, deutete auf die Leiche und hielt ihm die rot gefärbte Handfläche unter die Nase. »Ihr Quacksalber habt sie verbluten lassen!«
    Wortlos zog der Feldscher das Tuch vom Gesicht des Toten und deutete auf den verstorbenen Tarviner. »Ich glaube nicht, dass Ihr ihn meintet, Kapitän.« Er nickte zu einem Durchgang. »Wir haben die Frau in den Schlafsaal gebracht. Sie ist schwach, aber sie lebt.«
    Langsam öffneten sich die Finger des Freibeuters, ein Laut der Erleichterung drang aus seinem Mund, dann lachte er befreit auf. »Da habt Ihr mir aber einen ganz schrecklichen Streich gespielt«, beschwerte er sich aufatmend und lehnte sich gegen die Wand. Er wollte die ganze Welt umarmen. Dieser Augenblick voller Schmerzen hatte ihm gezeigt, wie sehr er Varla liebte. »Verzeiht meinen Ausbruch«, entschuldigte er sich bei dem Heilkundigen und flog förmlich nach nebenan; unterwegs wischte er sich die Linke sauber.
    Varla ruhte auf einem einfachen Lager, die Arme auf der Decke, die Augen geschlossen. Zärtlich strich er über die kurzen schwarzen Haare und liebkoste ihr Gesicht.
    Die Frau schlug die Lider auf und lächelte. »Hast du ihn leben lassen?« Sie bemerkte sein fragendes Gesicht. »Ich meine den Bombardier.«
    Torben schaute gespielt grimmig. »Sein Kopf wird als Kugel dienen«, knurrte er, dann hellten sich seine Züge auf. »Nein, ich habe ihn verschont, weil ich wusste, dass du überlebst.« Er küsste sie vorsichtig auf den Mund, entkräftet erwiderte sie die Zärtlichkeit. »Du wirst bald schon wieder herumspringen«, machte er ihr Mut. »Wir nehmen dich auf einer Trage mit zurück zur Dharka.«
    »Das wird kaum möglich sein«, bemerkte der

Weitere Kostenlose Bücher