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Die Quellen Des Bösen

Die Quellen Des Bösen

Titel: Die Quellen Des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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neuen Verbündeten zusammenarbeite, mit den neuen Herrschern von Kalisstron. Er nannte sie ›Eroberer‹.«
    »Was bedeutet denn das nun wieder? Eine Invasion?«, stieß Kalfaffel ungläubig hervor. »Das hat unser Land schon seit Jahrhunderten nicht mehr erlebt. Die letzte Strafexpedition führten wir gegen die Rogogarder, weil sie unsere Küstenlinien unsicher machten.«
    »Dann hat es etwas mit den seltsamen Segeln zu tun, die unsere Feuertürme gesichtet haben«, warf Rantsila ein. »Sie unternehmen vielleicht Erkundungsreisen, um die besten Plätze für eine Landung zu entdecken.«
    »Und Menschen wie Soini gehen ihnen dabei auch noch zur Hand«, fügte der Cerêler hinzu.
    »Ich nehme an, dass er etwas übertrieb. Zumindest wollte er den Anschein erwecken, dass er zu den neuen Herren über Kalisstron gehören würde«, fuhr Lorin fort. »Aber sonst hat er nichts mehr gesagt.« Beschämt senkte er den Blick. »Wir hätten vielleicht noch mehr herausfinden können, wenn …«
    Waljakov schwieg. Nesreca muss Lodrik völlig wahnsinnig gemacht haben. Für den K’Tar Tur kam nur diese Erklärung in Frage. Der Kabcar wollte seine Macht über das Meer hinaus ausdehnen und sandte Tzulandrier aus. »Fragt die Palestaner«, regte er an. »Sie müssten doch wissen, was sich abspielt.«
    »Die Palestaner haben ihre Kontore im Frühjahr weitestgehend geräumt, wie ich erfuhr«, verkündete Kalfaffel. »Nur in Vekhlathi sind sie noch ansässig.«
    Palestaner, Tzulandrier, gestohlene Süßkartoffeln, ein möglicher Überfall . Die Schlüsse, die sich für Waljakov daraus ergaben, basierten auf einem Gefühl gegen die Kaufleute, die er wegen ihrer Krämerart noch nie besonders leiden konnte.
    »Es ist ein Ablenkungsmanöver«, sagte er überzeugt. »Ich wette, dass die Palestaner sich inzwischen mit dem Kabcar arrangiert haben. Sie haben die Vekhlathi vermutlich mit Zusagen und Handelsverträgen angestiftet, die Süßknollen zu stehlen. Sie bringen Zwist in die Städte und sorgen so dafür, dass sich die Kalisstri gegenseitig schwächen, bevor sie oder die Tzulandrier hier auftauchen und einfallen.«
    Der Cerêler schaute in die Runde. »Ich kenne die Palestaner zwar nicht so gut wie jemand, der von Ulldart stammt, aber so wie Ihr es sagt, klingt es erschreckend sinnvoll.« Kalfaffel suchte sich seine Pfeife heraus, stopfte sie umständlich und entzündete sie mit einem Span. »Allerdings, es sind nur Behauptungen.« Hastig paffte er Rauch in den Raum.
    »Ein paar gute Leute, ein kurzer Besuch im palestanischen Kontor in Vekhlathi, und wir wissen mehr«, meinte Waljakov trocken, und die mechanische Hand schloss sich klackend um den Griff seines Säbels.
    »Diplomatie«, entgegnete der Cerêler einfach. »Wenn wir die Waffen gebrauchen, kommt nichts Vernünftiges dabei heraus. Wahrscheinlich würde es erst recht zum Krieg kommen.«
    Rantsila schien eher dem Vorschlag Waljakovs zugeneigt zu sein. »Ich wage einzuwerfen, dass unsere Nachbarstadt nicht unbedingt bereit ist, auf unsere Vorschläge zu hören, schon gar nicht, wenn wir keinerlei Beweise haben und die Kaufleute sie mit Geld gelockt haben. Also brauchen wir vorher die Beweise.«
    »Ich kenne ihren Bürgermeister recht gut«, überlegte der Cerêler, der ein Kommandounternehmen verhindern wollte. »Man müsste es auf einen Versuch ankommen lassen.« Grübelnd blickte er einem Qualmkringel hinterher. »Wenn wir Kiurikka als Unterhändlerin schicken? Sie stünde als Hohepriesterin der Bleichen Göttin am wenigsten im Verdacht, einen Vorteil aus der Geschichte ziehen zu können.«
    Waljakov schnaufte. »Wenn wir sie schicken, können wir gleich die Zinnen Bardhasdrondas besetzen lassen.«
    Kalfaffel schien seine Eingebung für einen guten Gedanken zu halten. »Nein, wir versuchen es zunächst auf diese Weise. Einschleichen könnt ihr euch immer noch. Ich treffe mich morgen mit ihr und erkläre ihr die Sache. Zum Mittagessen sehe ich euch bei mir und berichte, einverstanden?!«
    Die Versammlung löste sich auf, lediglich Lorin blieb sitzen und hielt Jarevråns Hand. »Es geht um meine Magie, Kalfaffel«, erklärte er seine Anwesenheit. »Wie gelingt es den Cerêlern, ihre Kräfte dort einzusetzen, wo sie wollen und wo es hilft, anstatt zu töten?«
    Der Bürgermeister erkannte die Verzweiflung, die innere Not des jungen Mannes. »Ich kann es dir nicht erklären. Nach wie vor nicht, obwohl auch ich seit eurem Auftauchen viel darüber nachgedacht habe«, bedauerte er. »Wir

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