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Die Quellen Des Bösen

Die Quellen Des Bösen

Titel: Die Quellen Des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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sofort von dem wie rasend wirkenden K’Tar Tur angegriffen, der sich selbst in der unverständlichen Sprache anfeuerte.
    Das wiederum schienen die Tzulandrier zu verstehen. Sie schauten verwirrt, ehe sie sich gegen den auf sie eindringenden Krieger zur Wehr setzten.
    Nun schüttelten die Kalisstronen ihre Lähmung ab und droschen zu.
    Lorin kämpfte immer dort, wo seine Waffenfertigkeit und seine Magie am dringendsten benötigt wurden, ob- wohl sich der Einsatz seiner Energien in diesem Getümmel schwierig gestaltete.
    Dank seiner Fertigkeiten blieb den Tzulandriern wenig Aussicht, den Überfall für sich zu entscheiden. Waljakov genoss das Gefecht gegen zwei Angreifer, drehte und wendete sich, täuschte und traf, bis die beiden Männer schwer verletzt am Boden lagen, unfähig, weiteren Widerstand zu leisten. Der Hüne atmete schwer; eine tiefe Wunde war ihm am Oberarm geschlagen worden, sein Brustharnisch wies eine Delle auf, wo ein Zacken der Beile das Metall beinahe penetriert hätte. Anerkennend nahm er eine der fremden Waffen auf und wog sie in der Hand.
    Die Milizionäre legten sich notdürftige Verbände aus Kleiderfetzen an, um ihre Blutungen zu stillen. Lorins Blessuren schlossen sich von selbst.
    Im allgemeinen Durcheinander achtete niemand auf DeRagni.
    Er kroch auf allen vieren hinüber zum Tisch, auf dem die Unterlagen ruhten, langte mit einer Hand vorsichtig in das Panzerfach und zog mit spitzen Fingern eine Kassette heraus, die von dem Hut nicht herausgefegt worden und der Aufmerksamkeit entgangen war.
    Rasch öffnete er den Behälter und nahm eine Apparatur heraus, die aus einem Rohr und einem Griff samt Abzug bestand. Das Loch richtete er auf die Gruppe aus Bardhasdronda und spuckte sodann das speichelnasse Löschpapier aus.
    »Ihr bleibt, wo Ihr seid, oder ich jage Euch eine Kugel in den Kopf«, verkündete er und schwenkte den Lauf hin und her.
    »Was soll denn das sein?«, meinte einer der Kalisstronen unsicher.
    Der Commodore verdrehte die Augen. »Eine Handbüchse, du unwissendes Schaf! In der Wirkung schlimmer als eine Armbrust.«
    »Es scheint ein paar Neuerungen auf Ulldart gegeben zu haben, auch was die Waffentechnik anbelangt«,
    brummte der Hüne und packte das tzulandrische Zackenbeil, um es aus dem Handgelenk schleudern zu können, sobald ihn DeRagni aus den Augen ließ.
    Lorin hatte aus dem Vorfall mit Soini gelernt und vermied es, nur sich selbst zu schützen, andere aber weiterhin angreifbar zu lassen. Er konzentrierte sich. Eine blaue, transparente Glocke flirrte um den Palestaner auf. »Ich würde sagen, du bleibst, wo du bist.«
    Der Commodore glotzte auf den schimmernden Widerstand. Mit der Mündung tippte er dagegen, ohne das Leuchten zu durchdringen. »Magie? Auf Kalisstron?«, staunte er. »Das ist doch ein Trick! Nur der Kabcar und seine Schwester sind in der Lage, auf diese Kräfte zurückzugreifen!«
    »Offensichtlich nicht«, bemerkte der junge Mann mit den dunkelblauen Augen. »Mich gibt es auch noch. Leg das Ding auf den Boden und sei friedlich.«
    »Ihr wart das? Ich habe da eine viel bessere Eingebung.« DeRagni zielte blitzschnell auf Lorins Kopf. »Wollen mal sehen, ob Ihr das aufhaltet.«
    Krachend entlud sich die Handbüchse. Die Milizionäre zuckten erschrocken von dem Lärm zusammen. Lorin musste sich beherrschen, um nicht vor Überraschung die Konzentration zu verlieren. Etwas sagte ihm, dass sein Schädel den Einschlag des Geschosses, wie immer es auch aussah, andernfalls nicht überstehen würde.
    Das Projektil prallte nach einem kurzen Flug gegen die Barriere, wurde von dort mit einem lauten Geräusch abgelenkt und sirrte mehrfach wie eine wild gewordene Wespe gegen die durchsichtigen, und dennoch steinharten Wände, bis das Scheppern abrupt abriss.
    »Wo ist es hin?«, wunderte sich ein Kalisstrone.
    Der Commodore öffnete und schloss den Mund mehrmals, ohne etwas zu sagen, tastete seinen Rücken ab und hielt sich die von seinem Blut rot gefärbte Hand vors Auge. Dann brach er mit einem ungläubigen Stöhnen zusammen.
    Lorin ließ die Barriere zusammenfallen und prüfte den Puls des Palestaners.
    »Der ist hinüber«, meldete er und hob die Waffe auf, aus deren Mündung immer noch Rauch kräuselte. Er nahm dem Toten die Unterlagen ab und stopfte sie unter sein Lederwams. In der Kassette, aus der die Handbüchse stammte, fand er viele Kügelchen und einen Beutel mit schwarzem Pulver sowie weitere Utensilien, die in irgendeinem Zusammenhang mit der Handbüchse

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