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Die Quellen Des Bösen

Die Quellen Des Bösen

Titel: Die Quellen Des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Ilfariten, Lorin, Tokaro, Stoiko, Norina, Moolpár, Waljakov sowie weiteren Kensustrianern, richtete ihre Aufmerksamkeit auf den dünnen Nekromanten, der lautlos erschienen war.
    »Wie das?«, erkundigte sich Perdór, überrascht sowohl von Lodriks Anwesenheit als auch von der Neuigkeit.
    Lorin und Tokaro betrachteten ihren Vater, der eine voller Neugier, der andere voller Verwunderung darüber, wie sehr er sich seit dem letztem Zusammentreffen verändert hatte. Ähnlich erging es dem ehemaligen Leibwächter und der Brojakin.
    Der einstige Kabcar vermied es, jemandem in die Augen zu schauen, und lächelte. »Krutor hat es mir erzählt. Er war in Ammtára, wo ein Mann namens Pashtak die Klinge hütet.«
    »Ammtára?« Verzweifelt warf der ilfaritische Herrscher die kurzen Arme in die Luft. »Das werden wir wohl kaum mehr schaffen, oder?« Fragend blickte er zu den Kensustrianern.
    »Die schnellste Möglichkeit wäre ein Kommando aus Gleitern«, meinte Moolpár nach etwas Überlegen. »Aber das Wetter ist nicht das Beste. Es wäre eine sehr unsichere Sache.«
    Lodrik blieb auf Distanz, um den Anwesenden durch seine Angst erzeugende Ausstrahlung kein Unbehagen zu verursachen, und lehnte sich an eine Säule. »Ich habe eine andere Möglichkeit anzubieten.«
    »Eure Geister?«, schlug Fiorell vor. »Ha! Der Meister der Geister ist ein pfiffiges Kerlchen.«
    Zur Überraschung des Narren schüttelte er sein blondes Haupt. »Die Modrak.«
    »Ihr selbst sagtet, dass sie unzuverlässig werden«, wies Moolpár auf die bestehende Ungewissheit hin.
    »Sie gehorchen dem, der das Amulett trägt und der sich Respekt verschafft. Es müsste jemand mit ihnen fliegen, der sie beaufsichtigt.«
    »Ihr? Wir brauchen Euch und Eure Geister hier, falls die Schlacht beginnen sollte«, lehnte Perdór ab. »Und danach sieht es ja wohl aus.«
    Lodrik überlegte. »Ich kann jemandem das Amulett geben, der sie begleitet. Wenn man eine Art Korb mit Gestell anfertigt, würden sie eine Person mit Leichtigkeit transportieren.«
    Waljakov trat ohne zu Zögern nach vorn. »Ich bin bereit.«
    »Zu schwer«, kommentierte der einstige Kabcar, der es noch immer nicht wagte, einem seiner Freunde, abgesehen von Stoiko, ins Gesicht zu sehen.
    Tokaro hob den Arm. »Ich habe mir die aldoreelische Klinge nehmen lassen, also sollte ich für ihren Ersatz sorgen«, erklärte er. »Und ich bin am … nutzlosesten. Lorin ist wegen seiner Magie zu wertvoll, wenn der Angriff beginnen sollte. Die anderen haben keine kämpferische Ausbildung.«
    Moolpár hob die Augenbrauen. »Ihr meint damit nicht mich, oder?«
    »Ich bitte Euch: Lasst mich die Sache wieder gutmachen, die ich verbockt habe«, bat der junge Ritter. »Gebt mir die Möglichkeit dazu, und ich werde sie nicht vergeuden.«
    »Ich bin dafür«, unterstützte ihn Lorin, eine Hand auf seine Schulter legend.
    Dankbar schaute Tokaro seinen Halbbruder an, der ihm mittlerweile ein Freund geworden war.
    Schließlich willigten auch die anderen Anwesenden ein, dass sich der junge Ritter auf den Weg machte. Er holte sich die guten Wünsche ab und wandte sich zu seinem Vater.
    Lodrik war gegangen.
    An der Säule lag das Amulett.
    »Was haben wir dir getan, Lodrik, dass du vor uns davonläufst?«
    Wie angewurzelt blieb der ehemalige Kabcar stehen. Seine unbemerkte Verfolgerin hatte ihn in einer Seitenstraße von Drocâvis gestellt.
    Schritte näherten sich, sie kam näher und stellte sich vor ihn. Er blickte in Norinas Gesicht.
    »Was sollte ich sagen? So viele Worte, die es bedürfte, um euch um Verzeihung zu bitten, kann ich in meinem Leben nicht mehr aussprechen.« Er zog die Kapuze tiefer ins Gesicht und senkte den Kopf, damit der Schatten seine hageren Züge verbarg. »Ich versuchte es bereits bei Stoiko …«
    »Und er verzieh dir, oder etwa nicht?«, meinte die Brojakin energisch. »Meinst du, wir hätten mehr Grund, dich zu hassen, als der Mann, der dich erzog, der dir sprechen und lesen beibrachte und den du als Dank ins Gefängnis sperren ließest, wie man mir erzählte?«
    »Es ist schlimmer als bei Stoiko.« Seine blauen Augen glommen auf. »In meiner Verblendung hätte ich Euch damals am liebsten getötet, Norina. Als Ihr das einzig Richtige tatet und Euch vor mir in Sicherheit brachtet, glaubte ich allen Ernstes, Ihr hättet mich mit Waljakov betrogen, wisst Ihr das? Und ich hätte Euch auf der Stelle umgebracht.« Er machte einen Schritt nach hinten. »Das und Euer Schicksal der letzten Jahre wiegen wohl

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