Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Rache

Die Rache

Titel: Die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
Vom Netzwerk:
steuern.
    Â»Wie wäre es, wenn ich uns ein Taxi rufe?«, fragte Dante und nahm sein Handy aus der Jackentasche.
    Anna kicherte und gab Dante einen Kuss. »Mein schlaues Kerlchen«, strahlte sie. »Das ist wesentlich ungefährlicher, als den sechzigtausend-Pfund-Mercedes des Commanders zu klauen.«

    Die Biker-Schlacht bei Stoke Gifford war grauenvoll gewesen, aber die Polizei hatte weder den Mumm noch das Personal, einen Konvoi von hundert Outlaw-Bikern zu stoppen. Also fuhr die leicht verminderte Gang der Bandits unbehelligt in Richtung Rebel Tea Party weiter.
    In Swindon führte Vomit einen ungeplanten Zwischenstopp an einem Tesco-Parkplatz ein paar Kilometer von der Autobahn entfernt an. Die Biker standen an der Tankstelle, während die Frauen aus den Bussen in den Supermarkt stürmten und die Regale mit Sandwiches, Schottischen Eiern und Obsttorten plünderten.
    James stellte fest, dass er bei diesem improvisierten Parkplatz-Picknick im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stand. Dirty Dave erzählte einer Gruppe von Bikern, ihren Frauen und ein paar Kindern, was passiert war.
    Â»Ich dachte schon, dieser spitze Hammer kracht mir gleich in den Schädel«, berichtete Dirty Dave, »aber dieser taffe kleine Bastard kommt einfach her und haut
den Typen um. Und dann haben wir noch ein paar weitere von diesen weichärschigen Vengeful-Mädels plattgemacht, was, Champ?«
    Dave legte seinen Arm um James′ Schultern und drückte ihn so fest, dass seine Apfeltasche aus ihrer Folienverpackung glitt und auf den Asphalt platschte. James konnte sich zwar nicht daran erinnern, dass Dirty Dave viel gekämpft hätte, wollte aber nicht auf Details herumreiten.
    Â»Aus dem Jungen hier wird mal ein erstklassiger Bandit«, prophezeite Dirty Dave. »Darauf würde ich meinen Schwanz verwetten.«
    Â»Kein großer Einsatz«, rief eine der Frauen.
    Die anderen lachten, während James überrascht feststellte, dass ihn der Commander mit ernstem Gesicht aus dem Kreis der Biker herauswinkte.
    Â»Was ist los?«, fragte er nervös.
    Der Commander lächelte. »Klingt, als hättest du da vorhin echten Einsatz gezeigt. Aber wir wollen nicht, dass du eingebuchtet wirst. Hast du noch die Kette und den Hammer?«
    James nahm die Fahrradkette aus seiner Tasche. »Der Hammer ist unter meinem Sitz.«
    Â»Du bist also clever und taff«, nickte der Commander. »Lass nie eine Waffe am Tatort zurück. Darauf sind überall Fingerabdrücke und DNA-Spuren. Gib mir die Kette und den Hammer.«
    Â»Warum?«, wollte James wissen.
    Â»Der Werkstattlaster wird einen kleinen Umweg machen.
Der Freund eines Freundes hat einen Schrottplatz hier in der Nähe. Er wird das ganze belastende Material verbrennen oder einschmelzen.«
    Â»Okay«, sagte James. »Ich gehe den Hammer holen.«
    Â»Deine Handschuhe brauchst du jetzt zwar noch, aber wenn wir zur Party kommen, wirf sie ins Feuer, denn es ist vielleicht Blut darauf. Es gibt dort jede Menge Stände, an denen sie alle möglichen Sachen für Biker verkaufen. Wenn du knapp bei Kasse bist, kann ich dir aushelfen.«
    Â»Danke«, erwiderte James.
    Der Commander war durch und durch böse, aber eines musste ihm James lassen – als Leader seiner Gang hatte er es einfach drauf. Während die anderen Biker Sprüche klopften und Fleischpasteten verdrückten, arbeitete er wie eine Maschine, überlegte, wie die Polizei wohl vorging, spürte Beweismittel auf, vernichtete sie und rief seine Rechtsberater in Salcombe an.
    Â»Und was am wichtigsten ist, Junge«, fuhr der Commander fort und wedelte mit einem Finger vor James′ Nase herum, »wenn dich die Bullen schnappen, dann halt den Mund und warte auf unseren Anwalt. Sie können niemals beweisen, dass du nicht aus Notwehr gehandelt hast, es sei denn, du sagst was Dummes.«
    Â»Aber es war ja auch Notwehr«, entgegnete James.
    Der Commander grinste schief. »Nun, dieses eine Mal werde ich dir das noch verzeihen.«

31
    Als sie nach sechs Stunden auf dem Motorradsattel die Rebel Tea Party erreichten, tat James der Hintern weh und die Kleidung klebte ihm schweißnass am Körper. Von der ein paar hundert Meter entfernten Bühne plärrte eine AC/DC-Coverband gegen den Lärm der Motorräder an, die in einer langen Schlange über die Landstraße kurvten. Die umliegenden Felder waren mithilfe eines Aluminiumzauns abgesperrt

Weitere Kostenlose Bücher