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Die Rache

Die Rache

Titel: Die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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trotzdem eine Woche lang nicht waschen. Man schlief in Zelten, grillte über dem offenen Feuer oder holte das Essen vom Imbiss aus der nächsten Stadt. Die Erwachsenen betranken sich und ließen die Kinder zwischen den Motorrädern, Bierdosen und Feuerstellen herumtoben.
    Die Bilder machten ihn traurig, denn nun war er ausgerechnet das geworden, was die Biker am meisten hassten: ein Verräter. Viele der Biker posierten vor den Überwachungskameras, ließen ihre Muskeln spielen, zogen Grimassen und machten anzügliche Gesten.
    Dante stiegen die Tränen in die Augen, als er ein kleines blondes Mädchen erkannte, das sich an das Bein eines Mannes klammerte. Dante und Joe hatten sich vor ein paar Jahren mit ihr angefreundet. Die beiden Jungen waren damals erst vier gewesen und hatten fasziniert festgestellt, dass das Mädchen seine Jeans herunterziehen und sich hinhocken musste, um zu pinkeln.
    Holly patschte nach der Fotomappe. Sie war gerade in dem Alter, in dem sie immer genau das haben wollte, was Dante hatte.
    Â»Nichts für dich«, wehrte Dante sanft ab. »Ich spiele gleich mit dir.«
    Holly heulte protestierend, bis Donald kam und sie auf den Arm nahm.
    Â»Ich verstehe einfach nicht, wie sie Dante hier finden konnten«, sagte Linda. »Ich meine, dieser Doods hätte
ebenso gut mit einer Pistole oder einem Messer vor der Tür stehen können, und weder Donald noch ich hätten ihn aufhalten können.«
    Â»Es kommt immer wieder vor, dass Informationen durchsickern«, erklärte Ross enttäuscht. »Die Bandits mögen in South Devon nur sechzehn vollwertige Mitglieder haben, aber sie haben ungefähr viermal so viele Anhänger. Dazu kommen die Dogs of War und der Monster Bunch , die im Grunde genommen Ableger der Bandits sind, mit weiteren fünfzig Mitgliedern. Und sie alle haben Frauen, Freundinnen, Verwandte. Damit sind wir bei hundertfünfzig bis zweihundert Verbündeten der Biker in South Devon. Irgendeiner davon arbeitet wahrscheinlich als Reinigungskraft bei der Polizei oder im Sekretariat von Dantes alter Schule, wo er sehen konnte, wohin seine Schulunterlagen geschickt wurden, oder jemand hat einen Schwager bei der Polizei.«
    Dante sah erschrocken auf. »Soll das heißen, dass ich nirgendwo wirklich sicher bin?«
    Ross zuckte verlegen mit den Achseln. »Dante, es tut mir sehr leid, aber da ist wohl etwas furchtbar schiefgelaufen. Wir haben die Bedrohung durch den Commander und die Organisation der Bandits unterschätzt. In Zukunft werden wir gründlicher sein müssen und dir eine völlig neue Identität verschaffen. Dafür brauchen wir aber eine Weile, und ich werde dem Sozialdienst vorschlagen, dass du bei mir einziehst, so lange es dauert.«

    Â»Wahrscheinlich wird er viel sicherer sein, wenn der Commander endlich hinter Schloss und Riegel sitzt«, vermutete Donald. »Ich meine, vielleicht nehmen ihm die Bandits seine Aussage übel, aber wenn der Commander erst einmal verurteilt ist, wird er so schnell nicht mehr aus dem Gefängnis kommen.«
    Â»Das ist er!«, rief Dante plötzlich aufgeregt, als er Doods in einer Gruppe von Bikern stehen sah. Sie alle hielten Bierflaschen in der Hand und sahen einer Stripperin auf der Bühne im Hintergrund gelangweilt zu. »Foto Nummer acht-eins-vier. Der Typ da, der dritte von rechts.«
    Ross nahm eine zusammengetackerte Liste aus der Aktentasche und kniete sich vor Dante auf den Teppich, um zu sehen, auf wen er zeigte.
    Â»Bist du sicher?«, fragte Ross mit Blick auf seine Liste. »Denn hier steht, dass sein Gang-Name Bolts ist. Sein richtiger Name lautet Jonas Haarden.«
    Dante nickte. »Mein Dad hat ihm nach einem Unfall das Leben gerettet, und seitdem hat er Metall bolzen in seinen Beinen.«
    Linda war beeindruckt, dass Dante trotz des aufregenden Morgens einen klaren Kopf behielt.
    Â»Nun, Dante«, lächelte sie, »dann können sich diese Biker-Namen also ändern?«
    Â»Nur wenn eine ganz große Sache passiert«, nickte Dante. »Wenn man zum Beispiel einen schlimmen Unfall hatte oder bei einer krassen Schlägerei dabei war, wo man sich die Augen aussticht oder so.«

    Während Dante weitererzählte, vergnügte sich Holly mit einem Haufen Holzklötzchen und Ross telefonierte mit einem Polizeikollegen, um per E-Mail alle Informationen über Jonas Haarden zu bekommen und seine Verhaftung anzuweisen.
    Â»Aber er hat

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