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Die Rache

Die Rache

Titel: Die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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soll, damit Inspector Johnson sie auf Fingerabdrücke untersuchen kann.«
    Â»Na, dann schauen wir mal, ob wir den Teppichboden von Mrs Graves retten können«, meinte der Lieutenant.
    Dante blickte verwundert drein.
    Â»Mabel hat acht Wasserdüsen wie die in einer Dusche«, erklärte der Sergeant. »Aber wenn du dich unter diese Düsen stellen würdest, dann würde das Wasser deinen Körper durchschneiden wie ein Messer. Sobald wir die Schleusen des Tanks öffnen, werden innerhalb einer Viertelsekunde vierhundert Liter Wasser hinausgepresst. Das Wasser überflutet die Bombe und reißt sie in Einzelteile, bevor sie detonieren kann.«

    Inzwischen hatte Mabels Kralle die Griffe der Tüte umfasst. Sie hob den Arm und rollte damit in die Einfahrt und zurück bis zur Mitte der Straße.
    Â»Laden«, sagte der Sergeant, und der Lieutenant löste den Sicherheitshebel von einem großen roten Knopf, um den herum rot-schwarze Gefahrenaufkleber prangten. Dann legte er zwei Schalter um, auf denen Gefahr stand. Dante war fasziniert von dem roten Knopf, auf den er am liebsten selbst gedrückt hätte.
    Draußen bat die Beamtin das Dutzend Leute, das in der Nähe der Absperrung stand, zurückzuweichen für den Fall, dass Einzelteile herumflogen oder die Wassersprengung misslang.
    Der Lieutenant nickte Dante aufmunternd zu – und Dante presste den Daumen auf den roten Knopf. Ein dumpfer Knall erklang, und dann regnete es Plastik und Wasser. Die Druckwelle, die dabei entstand, ließ einige Rufe, Schreie und fiepende Alarmanlagen an Autos und Häusern laut werden.
    Dante sprang aus dem Lieferwagen, um sein Werk zu begutachten, während sich Ricardo und der Corporal rasch vor die Gullis stellten, um zu verhindern, dass wertvolles Beweismaterial in die Kanalisation gespült wurde. Inzwischen zoomte der Lieutenant im Lieferwagen die einzelnen Plastik- und Metallteile heran, die er durch Mabels Kamera sah. Die zerschmetterte Platte der Fernbedienung weckte sein besonderes Interesse. Auf der Rückseite schien Plastiksprengstoff festgeklebt zu sein.

    Der Lieutenant zoomte das Bild noch näher heran, um sicherzugehen, dass der Wasserstoß den Zünder hatte implodieren lassen, dann winkte er dem Sergeanten.
    Â»Da haben Sie Ihren Sprengstoff«, erklärte er.
    Der Sergeant blinzelte.
    Â»Aber das reicht ja nicht mal aus, um einen Autoreifen in die Luft zu jagen!«
    Â»Ja, aber bedenken Sie, wie Dante die Fernbedienung beim Spielen in der Hand gehalten hätte«, gab der Lieutenant zurück. »Wahrscheinlich wäre die Bombe ausgelöst worden, sobald das Gerät ein paar Minuten in Betrieb gewesen wäre. Dann hätte er die volle Ladung in Gesicht und Brust bekommen.«
    Â»Ziemlich schlau«, nickte der Sergeant zögernd. »Da will tatsächlich jemand den kleinen Kerl tot sehen.«

8
    Während der nächsten beiden Wochen wohnte Dante bei Ross Johnson in London, während Holly ein paar Kilometer entfernt bei einer neuen Pflegefamilie untergebracht wurde. Ross war geschieden, aber seine Tochter Tina, die zur Universität ging, besuchte ihn über die Weihnachtsferien.
    Nach dem versuchten Bombenanschlag wollte die Polizei bei dem einzigen Zeugen eines fünffachen
Mordes kein weiteres Risiko mehr eingehen. Dantes dritte Schule innerhalb von drei Wochen lag zehn Kilometer entfernt und war danach ausgewählt worden, dass sie sich am Ende einer Sackgasse befand.
    Jeden Morgen wurde Dante von einem bewaffneten Beamten zur Schule gefahren, der dann im Auto sitzen blieb, um den Eingang im Auge zu behalten. Am Mittag wurde der Beamte von einem anderen abgelöst, der Dante schließlich nach Hause brachte und bis zur Schlafenszeit bei ihm blieb. Nachts hielt ein dritter Beamter Wache.
    Es war ein einsames Leben. In der Schule kannte man ihn als Kevin Drake. Mit ein paar Jungen kam er ganz gut aus, aber die meisten hatten eigene Cliquen, zu denen er kaum Zugang fand.
    Alles, was für andere selbstverständlich war, blieb ihm aus Sicherheitsgründen verwehrt oder wurde durch seine Leibwächter erschwert. Die Pfadfinder kamen nicht infrage, weil der Gemeindesaal einen unbeleuchteten Parkplatz und Ausgänge zu drei Seiten hatte. Eine Einladung zu einer Geburtstagsparty am Samstagnachmittag erforderte Änderungen im Dienstplan, Ross musste Formulare ausfüllen und mit der Polizei wegen der Bezahlung der

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