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Die Rache

Die Rache

Titel: Die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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Anwälte der Regierung arbeiten für die Staatsanwaltschaft. Nun, bei einem so komplizierten Fall wie dem Mord an deiner Familie arbeiten Polizei und Staatsanwaltschaft eng zusammen und entscheiden, wann sie genügend Beweise haben, um jemanden eines Verbrechens anzuklagen. Die Vertreter der Staatsanwaltschaft sagen der Polizei, welche Art von Beweisen sie brauchen, um eine Verurteilung zu erreichen. Und sie reden auch mit den Zeugen, weil es sehr wichtig ist, zu prüfen, wie stichhaltig ihre Aussagen vor Gericht wirklich sind.«
    Â»Deshalb muss ich also dorthin«, begriff Dante.
    In diesem Moment kam eine zierliche Frau herein, die weit über sechzig sein musste. In dem nur spärlich
besetzten Burger King wirkten ihre lederne Aktentasche und der lavendelfarbene Mantel mit den Goldknöpfen irgendwie fehl am Platz, aber als sie Ross erkannte, strahlte sie erfreut.
    Â»Hallo, mein Lieber!«, begrüßte sie ihn fröhlich, kam zu ihrem Tisch und küsste Ross auf beide Wangen. »Das ist ja schon eine Ewigkeit her, dass wir uns das letzte Mal gesehen haben. Es muss auf der Kinder-Entwicklungshilfe-Konferenz in Leeds vor zwei Jahren gewesen sein.«
    Ross zuckte mit den Achseln. »Eher vor drei Jahren, glaube ich. Ich bin die letzten beiden Jahre nicht dort gewesen.«
    Dante war neugierig, denn das schien kein zufälliges Treffen zu sein.
    Â»Soll ich Ihnen etwas zu essen holen?«, bot Steve an.
    Die Frau schenkte ihm einen Blick, als würde sie lieber ihre eigenen Schuhe essen. »Nur einen Tee, vielen Dank. Zwei Stück Zucker, keine Milch, bitte.«
    Während sich Steve in die kurze Schlange vor dem Tresen einreihte, setzte sich die Frau neben Dante und öffnete den Gürtel ihres Mantels.
    Â»Dante, darf ich dir Jennifer Mitchum vorstellen«, sagte Ross.
    Â»Schön, dich zu sehen«, lächelte Jennifer und berührte ihn kurz am Handgelenk, bevor sie prompt eine seiner Fritten klaute. »Ross und ich haben zwar schon E-Mails ausgetauscht, aber ich freue mich sehr, dich endlich persönlich kennenzulernen.«

    Dante wusste nicht recht, was er sagen sollte. Aber er wusste, dass er es hasste, wenn man ihm seine Fritten klaute.
    Â»Steve bringt Ihnen bestimmt auch eine Portion Pommes«, meinte er. »Also … Sie wussten, dass wir hier sind?«
    Ross nickte. »Jennifer ist ausgebildete Psychologin. Sie hat sich auf die Behandlung von Kindern wie dich spezialisiert, die ein neues Leben beginnen wollen.«
    Dante kam sich plötzlich vor wie ein streunender Hund, der von einem widerwilligen Besitzer an den nächsten weitergereicht wird.
    Â»Ich dachte, dafür bist du zuständig«, beklagte er sich. Er versuchte, nicht ganz so enttäuscht zu klingen, wie er sich fühlte.
    Â»Ich lasse dich nicht im Stich«, beruhigte ihn Ross. »Aber ich bin in erster Linie Polizeiinspektor. Ich muss landesweit herumreisen, um Kinder nach einem Verbrechen zu vernehmen. Und deshalb kann ich mich nicht länger um dich kümmern, wenn Tina wieder an die Universität zurückmuss.«

    Das Hauptbüro der Staatsanwaltschaft von Devon lag in einem Gewerbegebiet bei Exeter, achtzig Kilometer von dem Ort entfernt, an dem Dantes Familie ermordet worden war. Dante wurde fotografiert und bekam ein Namensschild verpasst, dann folgte er Jennifer und Ross durch eine Drehtür.

    Eine Anwältin namens Vanessa reichte Dante die Hand und führte ihn einen Gang entlang; zu beiden Seiten lagen jede Menge Büros hinter Türen mit Milchglasscheiben. Vanessas Büro war klein, aber funktional. Dante setzte sich zwischen Jennifer und Ross auf ein breites Sofa. Vanessa blieb an ihren Schreibtisch gelehnt stehen und nahm eine Mappe mit Notizen zur Hand. Sie hatte große Augen und einen Busen, bei dem Dante sofort an die Stripperinnen denken musste, die für die Partys der Bandits angeheuert wurden.
    Â»Hat Ross dir erklärt, wer ich bin?«, fragte sie.
    Â»Irgendwie schon«, antwortete Dante. »Sie sind die Rechtsanwältin, die sich um den Mordfall kümmert. Sie sehen sich alles an, was die Polizei hat, und entscheiden dann, ob Sie genug Beweise haben, um den Commander anklagen zu können.«
    Â»Genau so ist es«, lächelte Vanessa. »Aber unser Problem ist, dass bei dem Brand eures Hauses jede Menge forensische Beweise wie zum Beispiel Fingerabdrücke vernichtet worden sind. Wir haben keine Waffe und kein

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