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Die Rache

Die Rache

Titel: Die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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heftiger fort. »Außerdem war das doch vor den Morden, was spielt das dann für eine Rolle?«
    Für einen Moment wirkte Vanessa ziemlich verstimmt.
Aber Dante war noch ein Kind, also holte sie tief Luft und versuchte, ihm die Situation so freundlich wie möglich zu erklären. »Weißt du, was eine Bestätigung ist?«
    Dante schüttelte den Kopf.
    Â»Es bedeutet, dass etwas überprüft werden kann. Man kann zum Beispiel die Tatsache bestätigen, dass David Beckham ein Tor für England geschossen hat, weil es alle im Stadion gesehen haben und es außerdem für das Fernsehen aufgezeichnet wurde. Wenn du in dein Zimmer gehst und auf deiner Playstation eine Milliarde Punkte erspielst, das Gerät aber ausschaltest, bevor jemand den Punktestand sieht, dann gibt es keine Möglichkeit, deine Aussage bezüglich der Punkte zu bestätigen, weil du der Einzige bist, der sie gesehen hat.«
    Â»Verstehe«, sagte Dante.
    Â»In unserem Fall liegt die Sache so: Von all deinen Aussagen lässt sich die, die du über das blutige T-Shirt gemacht hast, am leichtesten überprüfen. Und wenn du dabei nicht die Wahrheit gesagt hast, dann ist es für die Leute viel schwerer, die anderen Dinge zu glauben, die du behauptet hast und die man nicht so leicht überprüfen kann.«
    Jetzt war es Dante, der ziemlich verstimmt dreinblickte. »Wollen Sie damit sagen, dass ich lüge?«
    Â»Nein«, antwortete Vanessa. »Ich sage nur, dass dir die Leute weniger glauben werden, weil du in dieser einen Sache gelogen hast. Und wenn die Jury einen
Mann wegen Mordes verurteilen soll und sich dabei nur auf dein Wort verlassen kann, dann macht ihr eine Lüge die Entscheidung sehr schwer.«
    Dante senkte schmollend den Kopf. »Das heißt also, ich habe alles versaut.«
    Ross legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Du hast einen geringfügigen Fehler gemacht, als du müde und durcheinander warst. Das ist nicht deine Schuld.«
    Vanessa nickte. »Kannst du mir vielleicht jetzt sagen, was mit dem T-Shirt wirklich passiert ist?«
    Dante brauchte zwei Minuten, um zu erzählen, wie der Commander wütend geworden war, weil Martin auf Teeth′ Bandits-Abzeichen gespuckt hatte, und er selbst dazu gedrängt worden war, Martin zusammenzuschlagen, um die Ehre des Clubs wiederherzustellen und Martin vor den viel schlimmeren Prügeln des Commanders zu retten.
    Mit jedem Wort staunte Vanessa mehr. Die Geschichte schien zu kompliziert, als dass Dante sie sich hätte ausdenken können, aber man hörte schließlich nicht gerade täglich davon, dass erwachsene Männer einen wilden, regellosen Kampf zwischen zwei Jungen anfeuerten.
    Als Dante fertig war, erfüllte verlegenes Schweigen den Raum.
    Â»Das ist die Wahrheit, ich schwör′s«, sagte Dante eindringlich. »Aber von den Bandits wird das niemand bestätigen. Die werden alle sagen, dass ich Martin verprügelt habe, um selbst gut dazustehen.«

    Vanessa fuhr sich mit den Fingern durch das lange Haar. »Okay«, seufzte sie, »dann suchen wir uns jetzt am besten einen Vernehmungsraum, in dem du deine Aussage korrigieren kannst.«
    Â»Wieso muss der Anwalt des Commanders das überhaupt erfahren?«, fragte Dante. »Ich meine, wir müssen es ihm doch nicht sagen, oder?«
    Vanessa lachte.
    Â»Unglücklicherweise doch. Jeder hat das Recht, sich vor Gericht zu verteidigen und alle Beweise einzusehen, die gegen ihn vorliegen. Wenn also der Commander angeklagt wird, dann haben seine Rechtsanwälte das Recht, sich alle Beweise anzusehen, die wir gesammelt haben, einschließlich deiner ursprünglichen Zeugenaussage.«
    Â»So ein Mist«, fand Dante und schlug mit der Hacke gegen das Sofa.
    Vanessa sah Dante ernst an. »Ich möchte, dass du dir deine Aussage noch einmal genau durchliest, und wenn es noch etwas anderes gibt, bei dem du nicht die absolute Wahrheit gesagt hast, dann musst du es mir mitteilen, in Ordnung?«
    Dante nickte. Die Sache mit dem Nasenbluten war für ihn eine so harmlose kleine Lüge gewesen, dass er sie am Ende seines Gespräches mit Ross schon wieder vergessen hatte.
    Â»Es tut mir leid, dass ich es so verbockt habe«, sagte er betrübt.
    Ross legte ihm erneut eine Hand auf die Schulter.
»Wahrscheinlich ist es gar nicht so schlimm«, sagte er tröstend und sah Vanessa an. »Die Bandits sind nicht die einzigen, die kluge

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