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Die Rache

Die Rache

Titel: Die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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es riecht nach Gummi.«
    Ben lachte. »Erstaunlich, dass dieses Bike überhaupt schnell genug fährt, dass man Gummi riechen kann.«
    Â»Ich bin damit schon hundertvierzig gefahren«, log James erneut. »Ich hab heute Nachmittag keinen Unterricht. Vielleicht fahre ich nach Salcombe und frage einen Mechaniker, ob er es sich mal ansieht.«
    Nigel sah auf die Uhr. »Hast du was dagegen, wenn ich mitkomme, James? Ich hab nichts anderes vor. Vielleicht rede ich mit denen mal über so eine Geschwindigkeitsdrosselung.«

20
    Vom College bis zur Marina-Heights -Anlage brauchte man etwa dreißig Minuten. Nigel fuhr voran und zeigte James ein paar Abkürzungen über Feld- und Wanderwege. An einem Montagnachmittag um zwei Uhr war die Anlage wie ausgestorben, und hinter den Läden fanden sie locker einen breiten Parkplatz für ihre beiden Bikes.

    Mit den Helmen in der Hand steuerten Nigel und James die Motorradwerkstatt an. Nach dem Wochenende quollen die großen Stahlmülleimer über und die Hitze verstärkte den Geruch nach verdorbenen Lebensmitteln noch, als sie an dem jetzt abgeschalteten Neonlogo am Clubhaus der Bandits vorbeikamen. James bemerkte die Videokameras, die in allen Richtungen angebracht waren, die Gitter vor den Fenstern und die massiven Stahlpoller, die verhindern sollten, dass sich jemand mit einem schweren Fahrzeug den Weg ins Clubhaus bahnen konnte.
    Â»Mal ehrlich, wie schätzt du die Bandits ein?«, wollte James wissen.
    Â»Die sind schon heftig«, antwortete Nigel. »Ich meine, ich habe schon immer hier gewohnt, aber ich bekomme immer noch Angst, wenn ich einen von ihnen sehe.«
    Â»Hast du je mitgekriegt, dass es Ärger gegeben hat?«
    Â»Nein. Aber man liest manchmal was in der Lokalzeitung. Vor ein paar Wochen wurde hier draußen auf dem Pflaster einem Mann der Schädel eingeschlagen. Es gibt einen Punkt, der von den Überwachungskameras nicht erfasst wird, und das ist genau die Stelle, an der du eins überkriegst, wenn die Bandits dich nicht mögen.«
    Â»Also geht man ihnen am besten aus dem Weg?«, vermutete James.
    Â»Zu den Einheimischen sind sie ganz nett«, erzählte Nigel. »Sie veranstalten sogar so was wie einen Tag
der offenen Tür in ihrem Clubhaus, für wohltätige Zwecke und so. Man darf sich bloß nicht mit ihnen anlegen. Aber ehrlich gesagt sind sie mir immer noch lieber als solche Möchtegernbiker wie Ben.«
    James war verwundert. »Aber Ben schien doch ganz nett.«
    Nigel zuckte mit den Achseln. »Okay, er ist ganz nett. Aber bei Ben geht′s immer nur ums Image. Man sieht ihm schon an, dass er jeden Morgen eine halbe Ewigkeit damit verbringt, seine Haare zu gelen und dieses Bärtchen zu stutzen. Und offensichtlich hält er sich für eine Art James Dean mit seiner Zigarettenschachtel im T-Shirt-Ärmel.«
    Â»Stimmt schon, er ist ein bisschen zu sehr bemüht«, fand James.
    Â»Eben«, nickte Nigel. »Echte Biker scheren sich einen Dreck um so was. Die rauchen, nehmen Drogen, bumsen irgendwelche Schlampen, fahren geile Bikes und schlagen jeden zu Brei, der ihnen dumm kommt. Mein Bruder sagt, wenn ich achtzehn bin, sorgt er dafür, dass ich auch in den Monster Bunch aufgenommen werde. Wenn ich das richtige Bike finde, fahre ich diesen Sommer vielleicht zum ersten Mal bei einer Tour mit.«
    Â»Wahnsinn«, fand James. »Aber was stimmt denn nicht mit deinem eigenen Bike?«
    Nigel schüttelte den Kopf. »Die Gangs fahren in Formation mit hundertzwanzig oder sogar hundertfünfzig Stundenkilometern. Das schafft man nicht mit einer Zweihundertfünfziger. Und selbst wenn man die Geschwindigkeit
mithalten könnte, würden einen die Älteren so verarschen, dass man sich total mies fühlt. Ich müsste in einem der Busse oder im Begleitlaster mitfahren.«
    Â»Ãœber diese Touren habe ich in den Biker-Magazinen gelesen«, nickte James. »Klingt toll. Was ist mit deinem Kumpel Julian, fährt der auch mit?«
    Â»Nein«, lachte Nigel. »Wir sind zwar zusammen aufgewachsen, aber heute verbindet uns eigentlich nur noch die Schule. Sein Vater ist Richter. Er ist ziemlich verwöhnt, aber wird an der kurzen Leine gehalten. Als er letztes Jahr sein Auto ramponiert hat, kurz nachdem er es bekommen hat, sind seine Eltern ausgerastet. Und als sie Pot in seinem Zimmer gefunden haben, hat er einen Monat lang Hausarrest

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