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Die Rache

Die Rache

Titel: Die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
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gekriegt.«
    Mittlerweile waren James und Nigel am Clubhaus vorbeigelaufen und hatten die Motorradwerkstatt erreicht. Alles hier war blitzsauber, das Werkzeug lag in Rollcontainern verstaut, und über hydraulische Hebebühnen konnten die Bikes nach oben befördert werden, sodass man bequem daran arbeiten konnte, ohne darunterkriechen zu müssen. Aus einem Ghettoblaster an der Wand dröhnte Lynyrd Skynyrd.
    Weiter hinten befand sich ein Laden mit allen möglichen teuren Ersatzteilen an der Wand. Auf einer Seite hingen drei Harley-Davidsons in unterschiedlichen Montagephasen mitten in der Luft. Eine davon war eine ziemlich schäbige Maschine mit dem Logo der Bandits auf dem Benzintank.

    James ging hinüber, um sie sich genauer anzusehen, und stand plötzlich vor einem Mann ohne Hemd, dem aus allen möglichen Körperöffnungen Haare wuchsen.
    Â»Fass niemals das Bike eines Bandits an, es sei denn, deine Fresse gefällt dir nicht mehr«, kläffte der Typ ihn an.
    Â»Ich hab nichts angefasst«, verteidigte sich James vorsichtig. Die Jeans des Bikers war schon ganz steif von Öl und Dreck. James erkannte ihn als einen Bandit namens Heartbreaker. Er sah aus, als wäre es schon einige Jahrzehnte her, dass er ein Bad von innen gesehen hatte, und sein Rasierwasser war Eau de Benzin.
    Â»Wenn ihr Jungs wegen eines Bikes hier seid, müsst ihr die Metalltreppe rauf zu Rhino gehen.«
    James kannte Rhinos Namen aus den Polizeiakten. Er war achtunddreißig, seit langem Biker und Verbündeter der Bandits und hatte eine Reihe kleinerer Vorstrafen aufzuweisen. Neil Gauche zufolge hatte er das Angebot einer Bandits-Anwärterschaft schon mehrmals abgelehnt, weil er stolz auf seinen Status als einsamer Wolf war und er keine Lust auf die Streitereien hatte, die eine Clubmitgliedschaft mit sich brachte.
    Nachdem sie an zwei Mechanikern in ordentlichen türkisfarbenen Overalls vorbeigekommen waren, gingen sie nach oben und fanden Rhino in Jeans und AC/DC-T-Shirt an einem Schreibtisch sitzen. Hinter ihm erstreckte sich ein großer Raum, dessen weißer Fußboden Reifenspuren trug. Der Raum war voller Motorräder,
von verbeulten Harleys und Ducati-Rennmaschinen bis hin zu pinkfarbenen Lambrettas und Quads.
    Nachdem James ihm das Problem mit seinen Bremsen erklärt hatte, gab ihm Rhino eine Karte und erklärte ihm, dass er die Serviceabteilung anrufen und einen Termin für diese Woche ausmachen müsse. Nigel hatte sich währenddessen umgesehen und war auf ein halbes Dutzend mittelgroßer Maschinen gestoßen, ähnlich wie die von Ben. Sie waren bereits ein paar Jahre alt, hatten aber zumeist nur ein paar tausend Kilometer auf dem Tacho und der Preis lag unter 2000 Pfund.
    Â»Du fährst doch eine Zweihundertfünfziger, oder?«, fragte Rhino, der ein Geschäft witterte. »Du bist Wills Bruder.«
    Nigel nickte. »Ihr habt hier ein paar echt schöne Bikes, aber ich sehe mich nur um.«
    Â»Du kannst dich ruhig umsehen, so viel du willst«, lud ihn Rhino ein.
    James setzte sich auf eine 498ccm Kawasaki ER-5 für 1800 Pfund und prüfte die Federung.
    Â»Genau das richtige Bike für einen jungen Mann wie dich«, behauptete Rhino. »Leicht zu fahren, fünfzig PS und schafft zweihundertfünfzig Kilometer die Stunde.«
    Â»Dafür brauchst du aber diese Drossel«, meinte Nigel, »damit sie langsamer wird.«
    Rhino lächelte. »Ganz unter uns, bei einem Motorrad mit fünfzig PS bauen wir dir das Ding ein, geben dir die Bescheinigung und stellen dann sicher, dass du
keinen Unterschied spüren wirst, wenn du verstehst, was ich meine.«
    Â»Alles reine Theorie«, lächelte James. »Ich hab keine achtzehnhundert Mäuse.«
    Â»Vielleicht brauchst du die auch gar nicht«, meinte Rhino. »Dein altes Bike geht als Anzahlung von mindestens vierhundert durch. Dann sind es nur noch vierzehnhundert und bei null Prozent Finanzierungszinsen bei einer Laufzeit von drei Jahren macht das weniger als zehn Pfund die Woche.«
    Â»Sie können uns Geld leihen?«, fragte Nigel ungläubig.
    Rhino schüttelte den Kopf. »Die Papiere müssen eure Eltern unterzeichnen. Aber das sind reine Formalitäten. Alle unsere Maschinen sind grundsolide. Ihr habt gesehen, was wir für eine Werkstatt da unten haben, und die ganzen Maschinen hier sind auf Herz und Nieren geprüft worden. Dein Freund sitzt auf einem Bike, das

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