Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Rache

Die Rache

Titel: Die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Muchamore
Vom Netzwerk:
bin von meiner alten Schule in London geflogen«, erzählte Dante. »Deshalb hat mich mein Dad zur Strafe zweieinhalb Jahre lang auf ein Internat in Irland verbannt.«

    Dante bemerkte, wie ihn die anderen Jungen ansahen und Joe die Stirn runzelte.
    Â»Du kommst mir irgendwie bekannt vor«, sagte Joe. »Sind wir uns schon mal begegnet?«
    Dantes Herz begann schneller zu schlagen, aber man hatte ihm schon vorher gesagt, dass er mit so etwas rechnen musste.
    Â»Hast du früher mal in London gewohnt?«, fragte er zurück.
    Joe schüttelte den Kopf. »Nein, du siehst nur jemandem ähnlich, den ich mal kannte. Aber der war rothaarig und würde es nicht wagen, hier aufzukreuzen.«
    Nur Sekunden später läutete die Glocke zur ersten Stunde. Dante stellte erfreut fest, dass Jane und ein paar der Jungs in seine Klasse gingen. Bevor sie sich trennten, flüsterte er Lauren noch schnell zu: »Gute Arbeit, Schwester.«
    Â»Entspann dich und sei selbstsicher«, nickte Lauren. Ȇbertreib′s nicht und sieh zu, dass sie deine Freunde werden wollen. Nicht umgekehrt.«
    Dante hätte Lauren am liebsten darauf hingewiesen, dass er die gleiche Ausbildung hinter sich hatte wie sie und das alles genauso gut konnte. Aber insgeheim musste er zugeben, dass Lauren ihren Job wie aus dem Lehrbuch erledigt hatte. Noch vor dem ersten Läuten mit den coolsten Kids der achten Klasse befreundet zu sein, war ein Auftakt nach Maß.

    Währenddessen schrieb James sich im Sekretariat von Crossroads für seine Kurse ein. Um sich die Sache nicht allzu schwer zu machen, wählte er Mathe- und Physikkurse, in denen er die Prüfungen bereits abgelegt hatte. In dem darauffolgenden Mathematiktest, der zeigen sollte, wo er im Vergleich zu seinen Klassenkameraden stand, baute er absichtlich ein paar Fehler ein, um nicht zu klug zu erscheinen und doch noch andere Kurse belegen zu müssen.
    Während der Mittagspause sah er ein paar der Jugendlichen, die er am Abend zuvor in der Marina-Heights -Anlage getroffen hatte. Sie saßen mit ihren Salaten und von zu Hause mitgebrachten Sandwiches unter einem großen Baum im Gras und machten sich über James lustig, weil er der Einzige war, der einen schlappen Burger und kalte Fritten aus der Cafeteria aß.
    Er setzte sich mit Absicht neben Ashley und lächelte besonders viel, wenn ihr Freund Julian in der Nähe war. Dabei stand James eigentlich gar nicht so sehr auf sie, aber er hatte Spaß daran, Julian ein wenig zu nerven. Für den Zweck seiner Mission war allerdings dessen Freund Nigel der Interessantere der beiden.
    Trotz der Hitze trug Nigel Stiefel und eine schwarze Lederjacke. Das Oberstufencollege lag ein wenig abgelegen, und diejenigen, die nicht auf Busse warten oder von ihren Eltern abgeholt werden wollten, brauchten einen eigenen fahrbaren Untersatz. Auf dem Parkplatz wimmelte es daher von verbeulten Citroëns
und Fords. Ein paar der Schüler wohnten nahe genug, um mit dem Fahrrad zu kommen, und in einer Ecke standen einige Motorräder und Roller.
    Leute wie die Bandits konnte James mit seiner 250er Honda natürlich nicht beeindrucken, aber auf dem Schulparkplatz machte sie sich ganz gut unter den 100ccm Mopeds und den billigen chinesischen und japanischen Rollern. Als sie mit dem Lunch fertig waren, schlenderte James mit Nigel zur Motorradecke hinüber, um ihm seine Honda zu zeigen.
    Nigel stellte James einem Jungen namens Ben vor, der in die Abschlussklasse ging und eine 600ccm Kawasaki fuhr. Er hatte sich eine Packung Zigaretten in den Ärmel seines T-Shirts gesteckt, trug ein dreieckiges Bärtchen und hatte eine spargeldürre Freundin namens Daisy im Arm.
    Â»Wie bist du denn an eine Sechshunderter gekommen?« , fragte Nigel. »Das muss doch illegal sein.«
    Ben war cool, aber lange nicht so cool, wie er vorgab, und tat wahnsinnig geheimnisvoll. James aber hatte sich nicht nur jahrelang alle möglichen Motorradmagazine gekauft, sondern sie auch gelesen.
    Â»Da ist ein Gerät zur Leistungsdrosselung eingebaut«, verriet er. »Aber die Versicherung für eine Sechshunderter muss doch gigantisch sein.«
    Â»Leistungsdrosselung?«, fragte Nigel.
    Â»Ja, so eine Drossel senkt die Motorleistung des Bikes«, erklärte James. »In unseren Führerscheinen steht, dass wir erst ab einundzwanzig Motorräder mit
mehr als dreißig PS fahren dürfen, aber man kann sich trotzdem ein

Weitere Kostenlose Bücher