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Die Rache-Agentur

Die Rache-Agentur

Titel: Die Rache-Agentur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie Sanders
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Unterhaltszahlungen an Patsy lag ihr Lebensstandard immer noch weit über dem, was sie als Tanzlehrerin jemals hätte erwirtschaften können. Das war die eher magere Einnahmequelle gewesen, auf die sie vor der Agenturgründung mit Flick hatte vertrauen müssen. Und um fair zu bleiben, musste sie zugeben, dass sie von seiner Arbeitsbesessenheit gewusst hatte, bevor sie sich mit ihm einließ. Das war ihr seit ihrem ersten Date klar gewesen. Sie hatten sich im Museum für moderne Kunst getroffen und waren danach im St.   James’s Park spazieren gegangen. Sie hatten sich angeregt über Design und Formgebung unterhalten, und Ed hatte sie während des Spaziergangs auf ausgefallene Bauwerke aufmerksam gemacht. In dem Restaurant, in dem sie anschließend essen waren, hatte er sogar über das Menü und die Zusammenstellung der einzelnen Zutaten gesprochen. Damit unterschied Ed sich so sehr von all den unzuverlässigen Künstlertypen, mit denen sich Georgie bisher getroffen hatte. Der analytischeVerstand, der diesen beeindruckenden und ehrgeizigen Mann auszeichnete, haute Georgie völlig um. Sie hatte ihm nicht widerstehen können.
    «Vorschlag.» Georgie schwang sich aus dem Bett. «Wie wäre es, wenn ich das größtmögliche Opfer darbringe und uns beiden eine Tasse Tee mache?»
    Ed drehte sich mit einem Lächeln zu ihr. In seinen Augenwinkeln kräuselten sich Lachfalten. Er wusste, dass sie ihm verziehen hatte. «Würdest du das wirklich für mich tun? Du bist und bleibst meine Traumfrau.»
    Georgie lächelte in sich hinein, als sie nach unten in die Küche ging.
    Als Libby aus dem gemütlichen Nest ihres Kinderbetts geschlüpft war, hatte Ed das Haus längst verlassen. Libby nahm die Nachricht, dass ihr Vater nicht zu ihrer Aufführung kommen konnte, mit erstaunlicher Gleichmut und einem bloßen Schulterzucken auf und knuddelte ihren Teddybär noch ein bisschen fester. Für eine Achtjährige besaß Libby überhaupt eine Menge überraschender Eigenschaften. Ihre unerschütterliche Ruhe und ihre unfassbar erwachsenen Kommentare zu tagesaktuellen Themen, die Ed und Georgie manchmal zum Lachen brachten. Woher hatte sie das alles nur? Wahrscheinlich aus den Abendnachrichten, die sie sich immer zusammen mit Ed ansah. Dann lag sie zusammengerollt im Pyjama bei ihm auf dem Sofa, während sich Georgie um das Abendessen kümmerte. Vielleicht hatte es aber auch damit zu tun, dass Libby ein Einzelkind war – etwas, das Georgie, die aus einem wuseligen, fünfköpfigen Haushalt stammte, nicht kannte.
    Libby schenkte ihrer Mutter am Frühstückstisch ein kleines Lächeln, als Georgie ihr eine Schüssel mit Porridge brachte, das sie mit einem Herz aus Ahornsirup verziert hatte. «Daddy sagt immer, man muss das Porridge von der Seite weglöffeln, weil das viel cooler ist. Aber das mache ichsowieso, weil dann das Herz bis zum Schluss schön aussieht.» Sie schob sich eine winzige Portion auf den Löffel und führte ihn gedankenverloren zum Mund. «Manchmal verbrennen sich kleine Babys den Mund, weil ihre Mamis die Milch in der Mikrowelle heiß machen. Das ist doch schrecklich, oder, Mummy? Weil ein kleines Baby ja gar nicht sagen kann, dass die Milch zu heiß ist. Es kann nur schreien, und dann weiß keiner, was los ist.»
    Georgie stellte Libby ein Glas Milch neben die Schüssel. «Stimmt, das ist wirklich schrecklich. Wenn man ein Baby füttert, muss man immer alles selbst vorher probieren, damit das Essen die richtige Temperatur hat. Man muss auch das Badewasser überprüfen, bevor man ein Baby badet. Ich hatte ein spezielles Thermometer für dich. Ich glaube, wir haben es noch.»
    Libby nahm einen Schluck Milch, der einen kleinen weißen Milchbart auf ihrer Oberlippe hinterließ. «Aber das brauchen wir ja nicht mehr, oder?»
    «Stimmt. Aber vielleicht brauchen wir es, wenn zum Beispiel ein Baby zu Besuch kommt.»
    «Oder wenn du und Daddy noch ein Baby bekommt.»
    «Ja», antwortete Georgie gedehnt und unterdrückte den vertrauten Schmerz, der aufflammte, wann immer sie auf dieses Thema zu sprechen kamen. «Ich möchte es einfach nicht wegwerfen. Wir können es aufheben, nur für den Fall, weißt du. Schließlich braucht der kleine Thermometer-Ted ja nicht viel Platz, stimmt’s?»
    Libby kicherte und schob sich noch einen Löffel Porridge in den Mund. «O nein, jetzt sieht das Herz ganz komisch aus. Schau mal.» Mit einem Stirnrunzeln betrachtete sie den Inhalt der Schüssel.
    Georgie nahm ihr den Löffel aus der Hand und rührte

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