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Die Rache-Agentur

Die Rache-Agentur

Titel: Die Rache-Agentur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annie Sanders
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versuchte, dass eine Erhöhung des Mitgliederbeitrags unvermeidlich war – der Konkurrenzdruck am Markt, bla, bla, bla   –, als das Telefon klingelte. Ohne den Blick vom Monitor zu nehmen, griff sie nach dem Hörer. «Domes tic Angels, guten Tag. Flick Lane am Apparat.»
    Stille am anderen Ende der Leitung, dann wurde die Verbindung unterbrochen. Flick legte auf und fuhr mit ihrer Arbeit fort. Zehn Minuten später klingelte es erneut. «Hallo, Domestic Angels. Sie sprechen mit Flick.» Wieder nichts als Stille. Sie legte irritiert auf.
    «Niemand dran?», fragte Joanna über die Schulter.
    Flick schrieb schon wieder an ihrem Brief. «Vielleicht ein Handy im Funkloch oder so was. Derjenige wird sich schon wieder melden, wenn es besser klappt.»
    «Vielleicht», erwiderte Joanna. «Aber seltsam ist es schon, das ist in letzter Zeit nämlich häufiger passiert. Und wenn ich es mit der Rückruffunktion versuche, heißt es, dass der Teilnehmer seine Rufnummer unterdrückt hat.»
    «Pah, einfach ignorieren», sagte Flick, die darauf erpicht war, den Wortlaut des Schreibens richtig hinzukriegen. «Viel leicht irgendein Perverser, dem allein schon einer abgeht, wenn er unsere Stimmen hört!»
     
    Das Zusammenleben mit Ed ließ sich beim besten Willen nicht mehr als angenehm bezeichnen, ihr Umgang in den beiden verbleibenden Wochen bis zu ihrem Urlaub war unnatürlich höflich und zugleich distanziert. Zum Glück gab es gegen Ende des Schuljahrs immer viele Dinge zu erledigen, weshalb viele unbehagliche Augenblicke mit Alltäglichkeiten überbrückt werden konnten. Sie besprachen jede Kleinigkeit miteinander, nur was groß und breit zwischen ihnen stand, wurde nicht erwähnt. Georgie schrak sogar zusammen, als in den Abendnachrichten über eine Babypuppe berichtet wurde. Ed wirkte plötzlich, als sei er völlig in seine Zeitung vertieft, und Georgie wagte nicht, ihn anzusehen. Das Thema schien sie überall zu verfolgen und wurde nur noch von einem Anruf von Georgies jüngerem Bruder getoppt, der freudig verkündete, seine Frau Giselle sei endlich schwanger, und das nach jahrelangen Versuchen mit Invitro-Fertilisation. Ed, der den Anruf entgegengenommen hatte, beglückwünschte seinen Schwager schroff und reichte den Hörer dann an Georgie weiter. Nachdem sie das Gespräch beendet hatte, lief sie ins Badezimmer, wo sie heimlich ihren Tränen, die sie bis dahin zurückgehalten hatte, freien Lauf ließ.
    Nach ihrem Wohlbefinden erkundigte Ed sich nur äußerst sparsam, und doch freute sich Georgie über jede auch noch so beiläufige Nachfrage, über jedes Zeichen der Anteilnahme.Das ließ hoffen. Er würde sich schon wieder besinnen. Sie war schließlich seine Frau.
    Das Ferienhaus war eine Empfehlung eines Kollegen von Ed. Es lag im Herzen der Bretagne und war keineswegs mit den französischen Landhäusern zu vergleichen, die Georgie aus ihrer Kindheit kannte – mit ihren schiefen Böden, geschmacklosen Tapeten und dem muffigen Geruch. Auf den Fotos, die Ed ihr einmal gezeigt hatte, natürlich in einer Designzeitschrift, war ein großes, lichtdurchflutetes Haus zu sehen gewesen, mit hellen Holzböden, wunderhübsch geschwungenen Deckenbögen und allem, was eine moderne Badezimmereinrichtung zu bieten hatte. Es war traumhaft. Der reine Luxus, umgeben von einem behutsam restaurierten Äußeren. Als sie über immer enger werdende Straßen gefahren waren und der Wegbeschreibung folgten, die Georgie fest auf ihrem Schoß umklammert hielt, redete sie sich ein, dass ihr nichts Besseres passieren könnte, als hier zu sein, weit entfernt von London. Und Eds gereiztes Verhalten war auch nicht schlimmer als sonst, als sie sich ihretwegen in den engen Gassen von Josselin verfahren hatten und er angehalten hatte, um ihr stumm und mit zusammengepressten Lippen die Wegbeschreibung abzunehmen. Sie war noch nie gut im Kartenlesen gewesen, aber sie wusste, dass er sich wieder entspannen würde, sobald sie am Ziel angekommen waren.
    Auch Georgies Stimmung hob sich, als sie an dem Haus ankamen, das wirklich in jeder Hinsicht dem entsprach, was Ed angekündigt hatte – sogar mehr als das. Libby trabte von Zimmer zu Zimmer und verkündete entzückt ihre neuesten Entdeckungen: das Etagenbett, die Nischen in den Steinwänden, perfekt für ihre kleine Spielzeugkatze, der Billardtisch, der Frühstückstresen, der bereits für drei Personen gedeckt war, und der Korb mit den Croissants auf dem langen Küchentisch. Georgie kam ihr in gemäßigterem

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