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Die Rache der Horden

Die Rache der Horden

Titel: Die Rache der Horden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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das an.
    Die Nässe wirkt sich auf die Bögen aus, dachte er. Gott sei Dank nicht mehr so viel Durchschlagskraft.
    Eine Angriffswelle nach der anderen brandete gegen das Viereck an. Das Abwehrfeuer krachte fast konstant. Hunderte Leichen türmten sich auf, und Formationen zerfielen.
    Hans blickte wieder hangaufwärts; dort oben war gerade das scharfe Krachen einer Salve ertönt.
    »Charlie, wir müssen uns den Weg über die letzten achthundert Meter freikämpfen!«, schrie er.
    Charlie sah ihn an.
    »Im Viereck standhalten ist eine Sache, Hans. In dieser Formation zu marschieren und zu kämpfen eine ganz andere.«
    »Ney hat es getan.«
    »Wer?«
    »Verdammt, hat man Ihnen nichts beigebracht?«, schrie Hans. »Geben Sie den Befehl weiter! Die Nord-und Südflanke geht seitwärts, die Westseite rückwärts, der Osten vorwärts. Die Formation soll fest geschlossen bleiben. Falls wir Lücken entwickeln, werden diese Mistkerle einfach durch uns hindurchreiten.«
    Ein zischendes Jaulen zog über den Himmel.
    Erschrocken blickte Hans nach Südosten. Der Rauch eines Feldgeschützes wälzte sich mit dem Wind; die Merkikanoniere sprangen vor, um nachzuladen.
    Eine lange Reihe von Geschützen, abgeschirmt durch eine Kolonne berittener Krieger, wurde über die offene Steppe herangezogen und fuhr zwischen die Division und die Züge, die auf dem niedrigen Kamm gestoppt hatten.
    »Wir müssen losmarschieren!«, schrie Hans, lenkte das Pferd an die Ostflanke des Vierecks, hob den Karabiner und deutete damit auf den Führungszug.
    Hörner schmetterten. Die Männer sahen sich verwirrt um, als die Offiziere ihnen zuschrien, beim Marschieren die Formation zu wahren.
    Das Viereck setzte sich in Bewegung. Noch ein Geschosshagel prasselte in die Formation, als zwei weitere Kanonen feuerten. Getroffene stürzten, und Männer lösten sich aus der Formation, um den Verwundeten zu helfen.
    »Marschiert oder sterbt!«, brüllte Hans. »Niemand hilft den Verwundeten!«
    An den Flanken stürmten die Merki an, ungeachtet der eigenen Verluste, und Nargas schmetterten beharrlich. Eine gewaltige Keilformation wandte sich dem Viereck aus Süden zu und setzte zum Angriff an; die Krieger ritten in vollem Galopp, und Hunderte von Merki zu Fuß rannten aus Leibeskräften, um Schritt zu halten.
    Das Knattern der Musketen stieg zum Crescendo. Pferde fielen und schleuderten ihre Reiter zu Boden; strampelnde Hufe töteten sie dort. Die Merkikrieger zu Fuß stürmten weiter an, sprangen über Tote und Sterbende hinweg und sangen dabei ihre Lieder, die Krummschwerter blitzend erhoben.
    Der Ansturm krachte in die Südwestecke des Vierecks, und die Reihe brach. Merki strömten durch die Lücke. Ein Teil der Reservebrigade wendete, bildete im Laufschritt eine massive Linie und hielt die Bajonette waagrecht, verzweifelt darauf bedacht, die Lücke wieder zu schließen.
    Wie Aasgeier, angelockt vom Tod, stürmten Merki auf die Bresche zu und kämpften darum, sie offen zu halten. Die Geschützlinie fuhr in Stellung, und die erste Kanone sprang in die Luft, als das Gespann sie über die Bahntrasse zog; die eisenbeschlagenen Räder schlugen Funken, als sie über die Gleise donnerten.
    Eine zweite Geschützlinie folgte der ersten. Die Mannschaften richteten sie nach Osten aus, hangaufwärts zu den Zügen.
    »Bleibt in Bewegung!«, brüllte Hans.
    Er schwenkte neben der Standarte eines der beiden Regimenter an der Ostflanke ein.
    »Männer der Siebten Nowroder; wir müssen diese Geschützstellung einnehmen!«, schrie Hans und wies mit dem Karabiner die Richtung.
    Er blickte über die Schulter. Die Bresche schloss sich wieder, aber fast ein ganzes Regiment war dort untergegangen und das Viereck eingeschrumpft, als hätte ein Chirurg einen Teil des Körpers herausgeschnitten, um den Rest zu retten. Ein Knäuel Überlebende außerhalb des Schutzes der Formation kämpfte weiter und wurde schließlich überrannt.
    »Hornist: zum Laufschritt blasen!«
    Tamuka zügelte das Pferd und schenkte dem Batteriekommandeur ein zufriedenes Lächeln; der Kommandeur verbeugte sich zum Gruß und wandte sich wieder seinen Geschützen zu.
    »Doppelkartätschen laden!«
    Merkikanoniere machten sich an die Arbeit, stürmten los, um nachzuladen, und achteten nicht der Wand aus brüllendem Vieh, die auf sie zustürmte.
    Jetzt werden sie erleben, womit wir antworten können, dachte Tamuka lächelnd.
    Das Viereck rückte weiter vor. Rings um Hans fiel es allmählich auseinander, während es den Hang

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