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Die Rache der Horden

Die Rache der Horden

Titel: Die Rache der Horden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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und fluchte.
    Als sein Pferd im Schlamm ausrutschte, zügelte Pat es heftig, und das Tier brach fast zusammen.
    »Sie müssen hier bis zur Nacht durchhalten!«, schrie Pat und deutete mit dem Säbel zur Kammlinie über der Schlucht.
    Die Männer auf dem Weg nickten, erstiegen die leichte Anhöhe und stellten sich quer zum Pfad auf. Auf der nächsten Kammlinie tauchte ein schlammverspritzter Mob auf, stolpernde Männer, rennende Männer, viele ohne Waffen.
    Hinter ihnen wurden höhnische Rufe lauter.
    Pat lenkte das Pferd vorsichtig auf den Kamm.
    In der Schlucht unter ihm wateten Männer über den Sumpfboden beiderseits des Pfades. Durch Regen und Nebel kaum zu erkennen, kamen einige Merki jetzt über den Kamm gegenüber, einige zu Pferd, die meisten zu Fuß; sie schwenkten Krummschwerter; einige trugen Springfieldgewehre, wieder andere Bögen.
    Pat hatte geplant gehabt, die nächste Front acht Kilometer hinter dem Fluss zu halten, aber als sich seine Schuldgefühle schließlich Bahn brachen, hatte er ein Regiment eilig nach vorn geschickt, um den Rückzug von Iljas zerschlagenen Einheiten zu sichern.
    Rufe schollen durch den Wald zu beiden Seiten; auf mehreren Kilometern Breite war der Fluss vom Feind überquert worden.
    »So schlimm wie damals in Virginia.«
    Er blickte hinab und sah einen schwer atmenden Offizier neben seinem Pferd stehen. Er trug den Adler eines Colonels der Rus-Armee und steckte im verblassten Blau einer Nordstaatenuniform, auf der noch die Korporalsstreifen erkennbar waren.
    »Verdammt richtig«, stellte Pat trocken fest. »Was ist da oben passiert?«
    »Mein Regiment stand rechts von der Furt. Wir haben den größten Teil unserer Munition nur dadurch verbraucht, dass wir auf die armen Carthabastarde schossen, die die Flöße und Balken herüberschoben. Sie haben den Fluss vor der Mole aufgestaut, und innerhalb von Minuten schwärmten die Merki dann herüber. Tausende! Unsere ganze Linie hat sich aufgelöst, Sir.«
    »Es musste früher oder später passieren«, sagte Pat, und die Bitterkeit drückte sich in seinem Tonfall aus.
    »Sie waren schon dabei, uns einzuschließen, da habe ich meinen Jungs den Rückzugsbefehl gegeben. Wurden ein paar mal abgeschnitten, sind aber jeweils wieder ausgebrochen. Ich habe den Männern gesagt, sie sollten sich direkt nach Süden wenden, zur Straße hin, und wie der Teufel von hier verschwinden.«
    Pat nickte.
    Eine Salve fuhr krachend die Linie entlang, prasselte in die Merki auf dem Höhenzug gegenüber und bremste ihren Ansturm. Die Männer in der Schlucht liefen aus Leibeskräften, kämpften sich den Hang herauf und schleppten dabei ihre Verwundeten mit. Die Überlebenden liefen durch die Sicherungslinie und setzten ihren Weg gleich fort.
    Pat entdeckte den Rus-General und lenkte das Pferd neben ihn.
    »Wir haben es versucht, aber es wurden einfach immer mehr!«, keuchte der General.
    »Sie haben Ihr Bestes getan.«
    »Habe eine halbe Brigade da hinten verloren. Es sollte sich lieber gelohnt haben«, sagte der Mann bitter.
    »Hoffen wir es«, pflichtete ihm Pat bei und bot dem Mann etwas zu trinken an.
    Der Offizier nahm die Feldflasche zur Hand, leerte sie mit einem tiefen Schluck und warf sie Pat wieder zu.
    »Führen Sie Ihre Männer weiter nach Süden«, sagte Pat. »Sammeln Sie sie bei Sonnenuntergang und führen Sie sie in südlicher Richtung hier heraus. Sobald Sie den Wald zurückgelassen haben, nehmen Sie Kurs auf Wasima – ein Zug wird Sie mitnehmen.«
    »Und wohin dann? Zu einem weiteren Debakel?«, bellte der General und machte sich, ohne auf Antwort zu warten, auf den Weg den Pfad hinunter.
    Die Merki, die von dem frischen Regiment einen Augenblick lang gebremst worden waren, stürmten nun den Hang gegenüber hinab und sangen dabei ihre Clannamen. Sie erreichten den sumpfigen Talgrund und sanken dort knietief ein, kämpften sich aber weiter vor. Der Wald füllte sich mit beißendem Rauch, und Kugeln, die ihre Ziele verfehlt hatten, jagten Schlammfontänen hoch. Der Feind griff erbarmungslos weiter an und stieg dabei über die eigenen Toten.
    Direkt den Pfad entlang griff eine schwere Kolonne im Laufschritt an und erreichte den Knüppeldamm, der über den Talgrund führte. Ihre Spitze brach unter Salvenfeuer zusammen, und die hinteren Sektionen ergossen sich über die Seiten des Damms, sprangen über die Leichen ihrer Kameraden hinweg und stürmten den Hang hinauf. Regennasse Bögen jagten träge Pfeile bergan, die aber noch genug Wucht

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