Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Rache der Horden

Die Rache der Horden

Titel: Die Rache der Horden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
Vom Netzwerk:
Klaps auf die Schulter.
    Er legte eine Pause ein.
    »Ilja.«
    Der Rus-General sah ihn wütend an.
    »Wir sind darauf angewiesen, dass Sie so lange wie möglich durchhalten, begreifen Sie das? Ich vertraue darauf, dass Sie alles geben, was Sie haben, ehe Sie Ihre Männer zurückziehen.«
    »Danke, ich verstehe jetzt.« Die Stimme des Rus-Generals war kalt und klang, als käme sie schon aus der Gruft.
    Pat kroch aus dem Schützengraben und weiter hinter die Linie, wobei er sich nicht um den Kugelhagel scherte, der über ihm durch die Bäume prasselte. Schließlich stand er auf und kehrte zu seinem Pferd zurück.
    »Der arme Mistkerl hat nicht die Spur einer Chance«, sagte Harrigan auf Englisch.
    »Jemand musste die schlechteste Stellung beziehen, und es hat ihn getroffen«, sagte Pat und blickte traurig zum Fluss, als er in den Sattel stieg. »Es ist dieselbe Stelle, wo uns die Tugaren zum ersten Mal in die Flanke fielen. Kein Wunder, dass sie sich daran erinnert haben.«
    »Stellen Sie ihm die Reservetruppen zur Verfügung?«
    »Sie haben sich acht Kilometer weiter hinten quer über eine Furche eingegraben. Mehr haben wir nicht.«
    »Also nicht.«
    »Man verstärke nie eine Stellung, von der man weiß, dass sie dem Untergang geweiht ist«, flüsterte Pat. »Wir sind entlang der ganzen Front nur schwach besetzt, und wir müssen den größten Teil der Armee für Kew schonen. Wir erkaufen hier nur Zeit, Harrigan. Zeit! Höchstens acht Kilometer pro Tag durch den Wald – das ist, was Andrew von uns verlangt, und das wird er auch bekommen. Wir brauchen mindestens drei Korps, um in Kew irgendeine Form von Widerstand leisten zu können, und wir brauchen noch zwei Wochen für den Abschluss der Evakuierung. Das heißt, dass dabei noch viele Menschen sterben werden.«
    Pat wendete das Pferd und galoppierte davon, und er bemühte sich dabei, die Schuldgefühle in seinem Herzen zu stillen.
    Andrew verließ das Hauptquartier und trat damit in das unaufhörliche Tosen der Schlacht. Über ihm flatterte ein Geschoss vorbei und detonierte auf der anderen Seite der Lichtung.
    Weniger als einen Kilometer entfernt stieg an der Furt das Donnern zu einem scharfen Crescendo an. Die endlosen Schreie der Merki übertönten sogar das Krachen der Kanonen und das scharfe, durchdringende Knattern der Musketensalven.
    Und doch war das nur eine Demonstration.
    Andrew senkte den Blick auf die telegrafisch übermittelte Meldung Pats.
    »›Jerganin-Furt auf achthundert Metern Breite überschritten. Empfehle Evakuierung des gesamten 2. Korps nach Süden.‹«
    Die Merki hatten den Fluss überschritten, am fünfzehnten Tag einer Schlacht, die er gehofft hatte, dreißig Tage lang führen zu können.
    Er sank an die Wand eines Eisenbahnwagens. In weniger als fünf Tagen würden Suzdal und das Herz von Rus überrannt sein.
    »Die Navagh und Vushka haben den Übergang über den Fluss erzwungen!«
    Jubadi blickte zu dem begeisterten Kurier auf und nickte nur kurz.
    Er streckte sich müde und wünschte sich, er hätte die Gefechtsrüstung ablegen können, aber er musste nach wie vor das nötige Bild abgeben. Seine Qarths und Umen-Kommandeure grunzten zufrieden über die Neuigkeit.
    »Es sind mehr als achtzig Kilometer durch den Wald, von der Furt bis zur offenen Landschaft bei ihrer Stadt Wasima«, gab Muzta leise zu bedenken. »Durchsetzt von tief eingeschnittenen Wasserläufen, steilen Schluchten und Sümpfen. Beim letzten Mal hatten sie nicht genug Leute, um das Gebiet zu halten, und überließen es uns. Diesmal wird es ein harter Kampf, Jubadi.«
    »Wir treiben sie trotzdem zurück«, sagte Vuka.
    »Und unser Futtervorrat wird knapp«, fuhr Muzta fort. »Pferde können nicht lange im Wald nach Wurzeln scharren. Sie können kein Viehfleisch fressen. Unsere Rösser werden weniger.«
    Jubadi bat mit erhobener Hand um Ruhe.
    »Wir werden das Land des Viehs besetzen und uns von ihm ernähren.«
    »Falls das Vieh noch da ist«, warf Tamuka ein.
    Jubadi blickte den Schildträger an.
    »Doch nicht wieder deine Vision?«
    »Es war eine Vision des Tu; das ist es, wovon ich spreche, mein Qar Qarth.«
    Vuka schnaubte verächtlich, wendete das Pferd und trabte davon.
    »Wir werden es genau wissen, wenn die Wolkenflieger wieder starten«, mischte sich Hulagar ein. »Sie sind bereit und warten nur noch auf günstigen Wind.«
    »Schickt sie hoch, sobald der Wind wechselt!«, bellte Jubadi. »Ich muss es wissen!«
    Er blickte zum dunklen, regenschweren Himmel hinauf

Weitere Kostenlose Bücher