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Die Rache der Horden

Die Rache der Horden

Titel: Die Rache der Horden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William R. Forstchen
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jeder einzelnen Schlacht geschlagen. Ich dachte, wir würden Suzdal besetzen, und der Krieg wäre vorbei.«
    »Warum?«, bellte Vuka, ließ den üblichen Schleier der Verachtung fallen und blickte Tamuka an.
    »Sie wünschen uns allen den Tod, nichts weniger!«, antwortete Tamuka scharf.
    Jubadi musterte ihn mit kalter Wut und wandte sich dann zum girier um.
    »Du hast die Stadt gesehen?«
    »Ich habe sie betreten. Sie steht leer, mein Qarth. Die letzten ihrer Geschützmannschaften hatten sich schon zurückgezogen und waren nach Süden zum Meer unterwegs.«
    »Leer!«, zischte Jubadi.
    Er hatte geglaubt, hier seinen Triumph zu erleben, sein Heer ordentlich aufmarschiert, um durch die Bresche zu stürmen und dem Feind den Todesstoß zu versetzen. Oder der Feind war so eingeschüchtert, dass er Gehorsam und Unterwerfung anbot, zur eigenen Demütigung und der Muztas. Jetzt stand keine der beiden Szenen mehr zur Debatte.
    Er blickte die Straße entlang zurück. Die Leichen Hunderter seiner Besten säumten sie, niedergestreckt von den Eisenschiffen, die sie schon den ganzen Tag auf dem Weg nach Süden unter Beschuss hielten.
    »Verdammt sollen sie alle sein!«, tobte Jubadi. Er riss das Pferd herum und trieb es mit der Peitsche zum Galopp. Er zwängte sich zwischen seinen Stabshäuptlingen hindurch und galoppierte nach Süden davon.
    Der Weg war frei, und er ritt weiter, ohne der Eisenschiffe zu achten, die ihn ebenfalls ignorierten. Sie zielten lieber auf das dichte Gedränge seiner Krieger weiter hinten.
    »Kommt schon! Zum Teufel mit den Kanonen, lauft lieber um euer Leben!«, schrie Pat.
    Die Stadt Wasima stand hinter ihm in Flammen, deren Licht die albtraumhafte Szenerie hervorhob.
    Die lange Reihe von Zügen war endlich abfahrbereit; man hatte die Trümmer zur Seite geräumt und die Gleise ein Stück weiter an der Strecke repariert, wo mehrere Merki von einem Aerodampfer abgesetzt worden waren und einen vergeblichen Versuch unternommen hatten, die Bahnstrecke zu unterbrechen.
    Hinter Pat waren zwanzig Kanonen zu einem Bogen quer über die Bahnstrecke aufgefahren. Merkireiter drangen von allen Seiten auf sie ein. Anderthalb Kilometer weiter draußen galoppierte eine ganze Kolonne von ihnen parallel zu den Gleisen.
    Die Kanonen feuerten alle gleichzeitig; dann wandten sich die Geschützmannschaften ab und ergriffen aus Leibeskräften die Flucht.
    Pat stand auf dem Dach des Panzerwagens am Ende des hintersten Zuges. Die Kanoniere liefen an ihm vorbei, während die Kanonen unter ihm ihren Sprühregen aus Kartätschen über die zurückweichenden Männer hinwegjagten.
    Schüssen krachten überall ringsherum; Kugeln zischten vorbei, und Pfeile jagten heran.
    »Los, los, los!«, brüllte Pat, lief den Wagen entlang und schwenkte dabei eine Lampe.
    Die Lokomotive vorn stieß einen schrillen Pfiff aus. Während Pat vom letzten Panzerwagen auf den nächsten sprang, ruckte der Zug an und Pat verlor beinahe das Gleichgewicht. Er lief weiter den Wagen entlang. Am Ende angekommen, sprang er auf einen offenen Güterwagen hinab, der dicht mit Männern besetzt war, die gerade den letzten der fliehenden Kanoniere an Bord halfen.
    »Da draußen!«, rief jemand.
    Pat blickte auf und entdeckte zwei Männer, die aus der zunehmenden Dunkelheit zum Vorschein kamen; einer zerrte den anderen nach.
    »Jack, mach hin!«
    Petracci lief schneller, obgleich er stark humpelte, und Fjodor hielt mit. Beide versuchten sich gegenseitig auf den Beinen zu halten.
    Pat blickte nach vorn, aber es bestand keine Möglichkeit, dem Lokführer ein Signal zum Halten zu geben.
    »Los!«, rief er, sprang vom Wagen, stolperte, rappelte sich wieder auf und lief los.
    »Gottverdammt, General, wir können Sie nicht auch noch verlieren!«, schrie jemand.
    »Dann helft mir, ihr verdammten Idioten!«
    Mehrere Männer folgten ihm vom Wagen und liefen die Böschung der Bahntrasse hinab. Sie packten Fjodor, während Pat den kleinen Techniker regelrecht hochhob. Er kämpfte sich im Laufschritt die Böschung hinauf und rutschte dabei auf dem losen Schotter aus.
    Der Zug beschleunigte allmählich.
    »Rennt, verdammt, rennt!« Es war ein Singsang der Hunderte, die sich aus den geschlossenen Güterwagen lehnten oder auf den offenen Güterwagen standen und das Drama verfolgten, ohne sich dabei um die Merkireiter zu scheren, die jetzt allmählich von der anderen Seite aus näher kamen.
    Pat spürte, wie ihm die Luft ausging und sich der Bauch vor Anstrengung verspannte. Hände

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