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Die Rache der Jagerin

Die Rache der Jagerin

Titel: Die Rache der Jagerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly Medling
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aber heute brachte uns das nicht weiter. Es gab einfach zu viel zu tun, und mein persönlicher Kram musste wie immer warten.
    »Was ist mit Park Place?«, fragte Phin und lenkte das Gespräch wieder elegant zum Ausgangspunkt zurück.
    Wyatt setzte sich neben mich aufs Bett. Er griff nach einem Zipfel der Decke und schob sie über meine entblößten Beine. Dass er so sehr um meine Züchtigkeit besorgt war, amüsierte mich, und ich schlang die Decke enger um meine Schultern.
    »Wir müssen mehr über Leonard Call herausfinden«, meinte ich und ruderte ebenfalls zum letzten Thema zurück. »Angeblich ist er ein Mensch, auch wenn das wenig Sinn ergibt. Könnte es sein, dass er mit den Triaden ein Hühnchen zu rupfen hat?«
    »Das lässt sich schwer sagen«, entgegnete Wyatt. »Mir sagt der Name nichts, und ich kann mir nur schwer vorstellen, dass ein Mensch eine Dreg-Truppe aufstellt, um gegen andere Menschen zu kämpfen.«
    Genau darauf wollte ich hinaus. »Glaubst du, Kismet würde dir Informationen geben, wenn sie irgendetwas herausfinden könnte?«
    »Nach all den Verwünschungen, die ich ihr bei unserem letzten Gespräch an den Kopf geworfen habe? Bestimmt«, antwortete er trocken.
    »Einen Versuch wäre es wert.«
    Phin zog ein Handy hervor und hielt es Wyatt hin. Erst betrachtete dieser es finster, doch dann nahm er es und klappte es auf.
    »Schalte den Lautsprecher ein«, forderte ich ihn auf, während er bereits wählte.
    Er kam meiner Aufforderung nach. Er musste es ein halbes Dutzend Mal klingeln lassen, bis jemand abnahm.
    »Kismet.«
    »Hier ist Truman«, sagte Wyatt.
    Dem folgenden »Hi« ging eine bedeutungsschwangere Pause voraus.
    »Was weißt du über einen gewissen Leonard Call?«
    Ich musste ein Stöhnen unterdrücken. Das war enorm subtil, Wyatt.
    »Ähm, nicht viel«, gab sie zurück. Seine Frage hatte sie anscheinend völlig unvorbereitet getroffen. Undeutliche Hintergrundgeräusche unterlegten das Gespräch mit einem beständigen Rauschen. »Er besitzt weder eine Adresse noch eine Kreditkarte oder eine Versicherungsnummer. Im ganzen Staat gibt es keine Calls, und der einzige Leonard Call, den wir überhaupt gefunden haben, lebt in Arizona und ist vier Jahre alt.« Sie machte eine Pause. »Wo hast du den Namen gehört?«
    »Hat mir ein Vögelchen ins Ohr gezwitschert. Und du?«
    »Von einer Freundin«, erwiderte sie. Ich meinte, Bedauern bei ihr herauszuhören. »Wyatt, komm zurück, damit wir dich beschützen können.«
    Er schnaubte. »Wieso? Bin ich denn in Gefahr?«
    »Ich habe das Gefühl, dass wir alle in Gefahr sind. Unsere Informanten schnappen ziemlich beunruhigende Gerüchte über Koboldaktivitäten auf.«
    »Was für Koboldaktivitäten?«
    »Das erkläre ich dir, wenn du zurückkommst. Die, die sie eigentlich bestrafen wollen, kriegen sie nicht, deshalb könnten sie hinter dir her sein.«
    Die, die sie eigentlich bestrafen wollen war eine diplomatische Umschreibung für: »Da ich Evy umgebracht habe, können sie sich nicht mehr an ihr für den Tod ihrer Königin rächen.« Dennoch war ich neugierig, was die Kobolde vorhatten.
    »Wir können es uns nicht leisten, dich zu verlieren, Wyatt«, sagte Kismet.
    »Ich bin gerührt, aber nein danke.«
    Ich stupste Wyatt, damit er zu mir herübersah, und bildete mit den Lippen die Worte »Park Place«. Er nickte. »Und was geht heute Nacht ab, Gina?«
    »Bisher nichts. Wir haben den Ort Tag und Nacht beobachtet, aber außer dem einen oder anderen Obdachlosen war in keinem der vier Gebäude um die Kreuzung herum etwas zu sehen. Baylor ist mit seinen Jägern und einem Neuling am Ufer entlangpatrouilliert. Sie halten ständig die Augen offen.«
    Baylor hatte einen Neuling in seinem Team? Ich biss mir auf die Unterlippe. Dann musste er im Gehege einen Jäger verloren haben. Die ganze Zeit über war ich so beschäftigt gewesen, dass ich noch immer nicht die Namen der vier Jäger in Erfahrung gebracht hatte, die in jener Nacht gestorben waren.
    »Außer einer Lagerauktion und irgendeiner Benefizveranstaltung heute Abend ist im Umkreis von sechs Häuserblocks nichts los«, fuhr Kismet fort. »Bewegungsmelder sind installiert. Sobald etwas in die Gebäude eindringt, was größer ist als ein Spatz, werden wir es mitbekommen.«
    »Unterschätze ihre Zahl und Gerissenheit nicht.«
    »Ich habe schon lange keinen Dreg mehr unterschätzt. Das hast du mir gründlich genug beigebracht.« Nein, sie unterschätzt nur Menschen. »Hör zu, komm zu …«
    »Wenn ich

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