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Die Rache der Jagerin

Die Rache der Jagerin

Titel: Die Rache der Jagerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly Medling
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eindeutig tierhafter.
    »Ich hätte erst fragen sollen«, meinte er. »Aber ihr beide zeigt euch nicht gerade sehr großzügig, was Informationen angeht, deshalb versuche ich eben, mich so durchzuwursteln.«
    »Tja, um ehrlich zu sein, hatten wir nicht mit deiner Gesellschaft gerechnet.«
    »Punkt für dich.«
    »Danke, dass du den Boden geputzt hast. Mir ist bloß schleierhaft, wie du das Blut rausbekommen hast.«
    »Mit dem Zeug unter deiner Spüle.«
    Beinahe hätte ich ihn berichtigt, aber es war ganz gleich, wessen Spüle das war oder wer das Putzmittel eingekauft hatte. Während im Badezimmer das Wasser zu rauschen begann, ging ich um die Theke herum in die Küche. Aufgetaute Steaks waren zwar weitaus einfacher zuzubereiten, aber ich war ja flexibel. Zuerst griff ich mir eine blaue Tasse und goss mir starken, schwarzen Kaffee ein. Ich brauchte einen Energieschub, bevor ich vollends abschlaffte.
    »Du siehst müde aus.«
    Ich blies über den Kaffee. »Das liegt daran, dass ich in den letzten zweiundsiebzig Stunden nur etwa zwölf geschlafen habe, und das ist auch schon zwei Tage her. Einen Großteil der letzten Nacht habe ich damit verbracht, Kobolde, Halbvamps, einen Elf und einen Dämon zu bekämpfen. Und anstatt umzufallen und mich eine Woche lang auszuruhen, muss ich aufbleiben, um zu hören, was du mir zu sagen hast.«
    Der letzte Satz rutschte mir bissiger heraus, als ich gewollt hatte. Ich bekam heiße Wangen und schaute über den Rand der Tasse hinweg zu Phin, der mit hochgezogenen Brauen auf der anderen Seite der Theke stand. Er schien weder überrascht noch verärgert zu sein. Am ehesten vielleicht neugierig, beinahe entschuldigend.
    »Der Zeitpunkt ist nicht günstig für dich«, erklärte er. »Das tut mir leid, aber seit mein Volk dahingeschlachtet worden ist, ist eine Woche vergangen, und ich habe genug vom Warten.«
    »Worauf?« Ich stellte den Kaffee ab, der noch immer zu heiß zum Trinken war. »Was willst du von uns, Phineas?«
    Mit dem Daumen deutete er über die Schulter nach hinten. »Sollten wir nicht warten?«
    Ich zuckte mit den Schultern und begann, die Steaks auszupacken. Zusammen mit etwas Wasser und einigen Gewürzen kamen sie in die Pfanne. Herdplatte an. Deckel drauf. Fertig. Die Folie warf ich in den geleerten und ordentlich mit einer neuen Tüte versehenen Mülleimer, wusch mir die Hände und wandte mich wieder dem Kaffee zu. Ohne mir dabei etwas zu denken, nahm ich einen kräftigen Schluck. Das herbe Getränk brannte mir in der Kehle und rann wie flüssiges Feuer in meinen Bauch. Mir stiegen Tränen in die Augen.
    Merke: Halte dich von kochend heißem Kaffee fern.
    »Evy?«
    »Alles in Ordnung.« Meine Reibeisenstimme bewies jedoch das Gegenteil. Wieder stellte ich die Tasse ab. Allerdings ein bisschen zu kräftig, so dass es knallte und der Kaffee nach allen Seiten herausschwappte. »Nein, nichts ist in Ordnung. Wir müssen nicht auf ihn warten.« Schließlich war Wyatt nicht mehr mein Chef, da ich nicht mehr für die Triaden tätig war. Phin wollte etwas, und ich konnte ganz alleine entscheiden, ob ich es ihm anbieten wollte oder nicht. »Was willst du?«
    Vollkommen aufrecht stand Phin da, die Schultern nach hinten gezogen, die Brust vorgereckt wie ein Raubvogel, der sich aufplusterte. Oder ein Fischadler, wie ich vermutete. Sein Kiefer arbeitete, als bereitete er sich auf eine ausführliche, einstudierte Rede vor. Zu meiner großen Überraschung sagte er stattdessen nur ein einziges Wort: »Sicherheit.«
    »Probier’s mit Billy Boy. «
    Er blinzelte. »Was?«
    »Vergiss es.« Ich legte die Hände flach auf die Theke und forschte in seiner Haltung nach einem Anzeichen für Unaufrichtigkeit. »Ich arbeite nicht mehr für die Behörde, Phin. Wenn du Schutz suchst, wende dich an die Triaden. Die sind besser ausgerüstet für so was.«
    Ich sagte es, noch bevor ich mich selbst zurückpfeifen konnte. Verdammte Idiotin. Seine Lippen spannten sich zu einer dünnen Linie, und er kniff die Augen gerade so weit zusammen, dass es bedrohlich wirkte. Über ihm braute sich eine unsichtbare Gewitterwolke zusammen. »Die Triaden haben bereits genug getan. Deshalb frage ich dich«, sagte er.
    »Und die anderen Clans?«
    »Wir haben bei den Felia Zuflucht gefunden, aber Zuflucht reicht nicht aus. Zwar sind die Clans wütend auf die Menschen und Feen wegen dem, was sie unserem Volk angetan haben, aber sie wollen uns nicht helfen. Bei der Zusammenkunft der Clans werden Entscheidungen immer im

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