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Die Rache der Kinder

Die Rache der Kinder

Titel: Die Rache der Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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um das ganze Haus von oben bis unten mit der Lupe abzusuchen. Die Leute sollten nach allem Ausschau halten, was bis dahin vielleicht übersehen worden war.
    »Keine einzige Spur«, berichtete sie später Rob.
    »Sie haben nichts gefunden, was Sie ins Labor schicken könnten?«, hakte er enttäuscht nach.
    »Seit dem Einbruch haben Sie das Haus von oben bis unten geputzt«, erklärte Newton. »Mehr als einmal, könnte ich mir denken.« Sie hielt kurz inne. »Na ja, es war ohnehin nur ein Versuch.«
    »Und was jetzt?«, fragte Rob. »Können Sie uns jemanden vors Haus stellen?«
    »Ich habe die örtlichen Streifenbeamten schon gebeten, ein Auge auf Ihr Haus zu haben.«
    »Ist das alles?«
    »Vergessen Sie nicht«, erklärte Newton, »dass das hier nur eine winzige Möglichkeit ist.«
    »Glauben Sie nicht, dass es langsam an der Zeit wäre, um der Vorsicht willen einen Irrtum in Kauf zu nehmen?«, fragte Rob. »Kate war nie ein ängstlicher Typ, aber das zehrt allmählich an ihren Nerven.«
    »Und Sie sind beide sicher, dass das Foto dort war?«
    »Natürlich. Kate erfindet nicht irgendwelche Dramen.«
    »Das habe ich damit auch nicht sagen wollen«, erwiderte Newton.

66. Ralph
    »Jetzt sind keine Einbrüche mehr möglich.« Ralph hatte Jack angerufen. »Jetzt, wo sie die Alarmanlage haben, kannst du das nicht mehr riskieren.«
    »Kann schon sein«, erwiderte er.
    »Es kann nicht nur so sein, es ist so«, erklärte sie. »Außerdem schnüffelt die Polizei da herum.«
    »Ich weiß«, sagte Jack.
    »Dann wirst du auf mich hören?«, fragte Ralph.
    »Ich bin verdammt gut in dem, was ich tue«, sagte Jack.
    »Und du willst doch auch damit weitermachen, oder?«
    »Ja, Häuptling.«
    Ah, es tat so gut , endlich wieder mit einem von ihnen zu sprechen.
    Endlich wieder zu spielen.

67. Kate
    Kate hörte ein Klicken im Telefon, als sie am letzten Montag im Mai mit Bel sprach.
    »Hörst du das auch, Mom?«
    »Nein«, antwortete Bel.
    Kate hörte es erneut am folgenden Abend, als ihr Vater anrief.
    »Dad, hörst du auch diese Geräusche?« Wäre Rob nicht oben duschen gewesen, hätte sie ihn gebeten, es sich ebenfalls anzuhören.
    »Vielleicht«, antwortete Michael, »aber ich höre dieser Tage so manche Geräusche. Delia sagt, das liegt an meinem Alter.« Er atmete kurz durch. »Wie läuft es mit deiner Kolumne?«
    Kate war wieder auf dem richtigen Weg gewesen – bis zu dem Einbruch.
    »Nicht schlecht«, log sie.
    »Dann solltest du dich lieber wieder dranmachen«, sagte Michael, »und aufhören, dir über alles den Kopf zu zerbrechen.«
    Kate tat, was er ihr riet, und vergaß die Geräusche.

68. Ralph
    »Das dient zum einen dazu, sie zu belauschen«, sagte Piggy zu Ralph, »zum anderen versetzt es sie ein wenig in Panik.«
    Ralph war froh zu hören, dass es wieder etwas gab, das Piggy Freude bereitete, obwohl sie wünschte, es wäre etwas Handfesteres, Glücklicheres.
    »Bitte«, sagte sie, »sei vorsichtig.«
    »Das bin ich doch immer, Häuptling«, erwiderte Piggy. »Ich will ja nicht meinen Job verlieren.«
    »Wenn man dich schnappt, würdest du mehr als nur den Job verlieren«, erinnerte sie ihn.
    »Nur dass man mich noch nie erwischt hat «, meinte Piggy.
    »Kein Grund, überheblich zu werden«, mahnte Ralph.
    »Überheblichkeit passt sowieso nicht zu mir«, sagte Piggy.

69. Ralph
    Stolz. Wer hoch aufstieg, der fiel auch tief.
    Ralph erfuhr die Neuigkeit von Roger.
    Nachrichten der schlimmsten Art.
    Nicht so schlimm, wie Simon zu verlieren, aber schlimm genug.
    Jack hatte Anfang Juni einen Job in Princes Risborough gehabt, als er auf dem Weg aus dem Haus im Dunkeln über einen Blumenkübel gestolpert war. Das hatte einem wachsamen Burschen von der Bürgerwehr gerade genug Zeit gegeben, ihm eins mit einem Cricketschläger zu verpassen. Das wiederum hatte Jack so wütend gemacht, dass er den Kerl zusammenschlug.
    »Jetzt haben wir also Einbruch und schwere Körperverletzung«, berichtete Roger.
    Davor hatte Ralph schon lange Angst gehabt. Es grenzte an ein Wunder, dass ihr Junge das Gefängnis so lange hatte meiden können, und obwohl Jack immer damit geprahlt hatte, die Zeit im Knast »auf der linken Backe« abzusitzen, hatte sie nun Angst um ihn.
    »Jetzt ist also noch einer weg«, sagte Roger. »Er sitzt in Untersuchungshaft.«
    Ralph hörte den Kummer in ihrer Stimme. »Wo?«
    »Tayton Park, drüben in …«
    » Denk nicht mal daran, ihn zu besuchen«, unterbrach Ralph sie drängend. »Egal, ob offiziell oder sonst

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