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Die Rache der Kinder

Die Rache der Kinder

Titel: Die Rache der Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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es sich je vorgestellt hatte, zu sehen, wie attraktiv sie war. Roger hatte dunkle, klare Augen, und ihr Hals war so schlank wie der eines Models. Kate erinnerte sich daran, dass man ihre Reaktionen aufzeichnete. Ihr Verstand war ungetrübt, und die Furcht war nun verschwunden. Sie war fest entschlossen, die Sache durchzuziehen. Kate öffnete die Augen nun ganz, betrachtete sorgfältig jedes einzelne Bild und nahm sich Zeit, obwohl es eigentlich gar nicht mehr nötig war.
    Denn sie hatte sie erkannt .
    Sie wusste, welche dieser Frauen keine Fremde für sie war, welche von ihnen sie ins Badezimmer gezerrt und ihr die Hose runtergezogen hatte, damit sie pinkeln konnte. Sie wusste, wer ihr etwas über die Schrecken der Abtreibung vorgelesen hatte.
    Sie wusste, welche dieser Frauen Jack geholfen hatte, Laurie Moon zu ermorden.
    Sie wusste es ohne jeden Zweifel.
    Und sie nannte dem Polizisten ihre Nummer.

72. Kate
    Eine der wichtigsten Folgen von Rogers Inhaftierung, nachdem sie wegen Entführung und Mord an Laurie Moon sowie schwerer Freiheitsberaubung im Fall von Kate angeklagt worden war, war die Tatsache, dass ihre Festnahme rasch zu Jack führte.
    Karen Frost war der Name der Schauspielerin, die Roger gewesen war.
    Und sie war nicht nur Schauspielerin. Sie war auch ehrenamtlich in der Betreuung von Strafgefangenen tätig, und in dieser Funktion hatte sie schon vor längerem Kontakt zum Gefängnispfarrer von Tayton Park aufgenommen, denn jeder ehrenamtliche Betreuer musste für jedes neue Gefängnis, das er besuchen wollte, sämtliche Genehmigungen neu einholen und dabei alle Kanäle durchlaufen bis hin zu einer Überprüfung durch das Innenministerium. Frost hatte ihre Adressänderung als Grund für ihren Wunsch angegeben. Kurz zuvor war sie nämlich von Reading in eine Wohnung keine fünf Meilen von Tayton Park entfernt gezogen, und so hatte man ihrem Antrag stattgegeben.
    In der Folge hatte man in den Akten festgehalten, dass sie besonderes Interesse an einem männlichen Gefangenen mit Namen Paul Wilson gezeigt habe, der wegen Einbruchs und schwerer Körperverletzung in Untersuchungshaft saß.
    Kate und Rob luden Michael und Bel zu sich ein, verpflichteten sie zur Geheimhaltung und berichteten ihnen von den neuesten Entwicklungen.
    »Tayton Park ist aber nicht das Gefängnis, wo der Lehrer ermordet worden ist, oder?«, fragte Michael.
    Kate schüttelte den Kopf. »Nein. Das war Oakwood.«
    »Sie überprüfen gerade, ob Karen Frost auch dort tätig war«, sagte Rob.
    »Bis jetzt gibt es aber noch keine Verbindung zu Alan Mitcham«, ergänzte Kate.
    »Trotzdem sind das vielversprechende Neuigkeiten«, bemerkte Bel.
    »Im Augenblick«, sagte Kate, »ist es das Wichtigste, dass Helen Newton glaubt, Wilson sei mit ziemlicher Sicherheit entweder Jack oder Piggy.«
    »Wir wissen bereits, dass er zumindest unser Einbrecher ist«, fuhr Rob fort. »Nach seiner Verhaftung hat man seine Wohnung durchsucht und dabei auch unser Ultraschallbild gefunden.«
    »Grundgütiger!«, rief Bel und trank einen kräftigen Schluck Wein.
    »Wilson behauptete, es sei ein Bild eines seiner eigenen Kinder«, berichtete Kate, »doch seine Frau hat ihn fallen gelassen und ihm widersprochen.«
    »Gut für sie«, sagte Michael.
    »Wie auch immer … Auf dem Bild stand ein Datum«, sagte Kate.
    »Und zu dem Zeitpunkt«, erzählte Rob weiter, »hatten sie auch schon einen Durchsuchungsbefehl für die Wohnung von Karen Frost – und ratet mal, was beide gemeinsam hatten.«
    »Das Buch«, antwortete Bel prompt.
    Kate nickte. »Laut Newton fanden sich bei Wilson nur wenige Bücher.«
    »Und reicht das?« Als ehemaliger Anwalt war Michael vorsichtig.
    »Natürlich nicht.« Rob lächelte grimmig. »Aber da ist noch mehr.«
    »Carol Marsh, Paul Wilson und Karen Frost waren alle im selben Kinderheim«, erklärte Kate. »In einem Haus mit Namen Challow Hall, gut fünf Meilen von Swindon entfernt, nicht weit vom Ridgeway Path.«
    »Und auch nicht gerade weit weg von Caisléan«, ergänzte Rob.
    »Verdammt!«, sagte Bel.
    »Ich wette, Wilson ist Jack«, sagte Kate.
    »Warum nicht Piggy?«, fragte Michael.
    »Eine Begründung, die vor Gericht Bestand haben würde, habe ich dafür nicht.« Kate zuckte mit den Schultern. »Nur war Piggy irgendwie nicht der richtige Typ für einen Einbrecher – was natürlich auch Unsinn sein kann. Aber Jack war offensichtlich auch sehr gewalttätig, was zu der schweren Körperverletzung passt.«
    »Wie kommst du mit alldem

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