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Die Rache der Kinder

Die Rache der Kinder

Titel: Die Rache der Kinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hilary Norman
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fragte Rob nach.
    »Natürlich.« Kate sah den Zweifel in seinen Augen. Sie wusste, dass Rob sie dieser Tage nur ungern für längere Zeit allein ließ, doch das war lächerlich, und sie musste dem ein Ende bereiten. »Ich habe wirklich kein Problem damit, Rob, das kannst du mir glauben.«
    »Wenn du gern reiten würdest, wäre das …«
    »Tue ich aber nicht.« Kate lächelte. »Und ich will mit Sicherheit nicht, dass du nur wegen mir etwas ablehnst, wofür du offensichtlich gut geeignet bist.«
    »Ich würde alles für dich tun«, sagte er.
    Sie wusste, dass dies nach allem, was sie inzwischen gemeinsam durchgemacht hatten, tatsächlich der Wahrheit entsprach.
    »Es mangelt mir nicht gerade an Arbeit«, erklärte Kate. »Wie üblich hinke ich mit meiner Kolumne hinterher, und langsam muss ich auch mit den Recherchen zu Duval anfangen. Außerdem müssen wir endlich mal zur Normalität zurückfinden – zumindest bis zum Prozess.«
    Nur dass es bis dahin keine Normalität gab .

78. Kate
    Es war während eines Londonbesuchs im August. Kate stand vor Claude Duvals Grab in der Covent Garden Church und schaute sich das Geburtsdatum des Räubers an, als ihr plötzlich ein vollkommen anderes Datum in den Sinn kam, das sie sich irgendwie gemerkt hatte: nur noch zwei Tage bis zu einem anderen Geburtstag.
    Sie rief Helen Newton an, wurde jedoch zu Ben Poulter durchgestellt.
    »Carol Marsh hat am Mittwoch Geburtstag«, sagte sie zu ihm.
    »Das wissen wir«, erwiderte Poulter.
    »Dann werden Sie den Friedhof also observieren für den Fall, dass Piggy Simons Grab besucht?«
    »Wir tun, was wir können«, erwiderte der Detective Sergeant unverbindlich.
    »Ich hoffe es«, hakte Kate nach. »Sie müssen nämlich denganzen Tag dort bleiben und warten und nicht nur jede Stunde einen Wagen vorbeischicken.«
    »Wie gesagt, Mrs. Turner – wir tun, was wir können.« Poulter blieb unnachgiebig.
    »Newton hat mich nicht zurückgerufen«, erzählte Kate Rob an diesem Abend. Sie lief im Schlafzimmer auf und ab. »Und ich weiß einfach, dass sie nicht das Richtige tun werden.«
    »Das glaube ich aber doch«, sagte Rob. »Genauer gesagt, ich weiß es.«
    Kate blieb stehen. »Und woher willst du das wissen?«
    »Weil Helen Newton mich heute Nachmittag angerufen hat und …«
    »Davon hast du mir gar nichts erzählt«, unterbrach sie ihn vorwurfsvoll.
    »Sie hat angerufen, um mich zu bitten, dich morgen zu beschäftigen«, erklärte Rob, »damit du nicht auf dumme Gedanken kommst und selbst das Grab observierst.«
    »Und sie hat wörtlich gesagt, dass sie es observieren werden?«
    »Sie hat keine Einzelheiten genannt«, antwortete Rob, »aber sie hat mich gebeten, der Polizei zu vertrauen.«
    »Wirklich?« Kate war überrascht.
    »Das hat sie gesagt.«
    Kate dachte einen Moment nach.
    »Also gut«, sagte sie schließlich, »dann solltest du mich wohl besser beschäftigen.«
    Und sie setzte sich aufs Bett.
    Am nächsten Tag wurde es immer schwerer für sie.
    »Könnten wir nicht einfach mal vorbeifahren?«, schlug Kate gegen elf Uhr vor.
    »Nein, das könnten wir nicht«, antwortete Rob entschlossen. »Es wäre genau das, was DCI Newton nicht will. Nehmen wir nur mal an, genau in dem Augenblick erscheint Piggy, sieht dich und ergreift die Flucht.«
    Kate hob skeptisch die Augenbrauen.
    »Vertrauen«, erinnerte Rob sie.
    Nach dem Essen ging Rob die neuesten Rechnungen durch. Er glaubte, Kate sei im Arbeitszimmer und würde an ihren Recherchen über Duval arbeiten, doch plötzlich sah er sie durch die offene Tür die Treppe herunterkommen, die Wagenschlüssel in der Hand.
    »Natürlich könnte ich dich jetzt anlügen und dir sagen, ich wolle nur etwas Milch holen«, sagte sie, »aber du kannst dir ja denken, wohin ich will.«
    »Kate, bitte.« Rob stand auf und ging in den Flur. »Gib mir die Schlüssel.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nur eine kurze Runde um den Friedhof herum, um mich zu vergewissern, dass sie da sind.«
    Rob legte die Stirn in Falten und schaute sie ernst an.
    »Wir nehmen meinen Wagen«, sagte er.
    In der Nähe des Eingangstores befand sich eine Ampelkreuzung.
    »Gut«, sagte Kate, als die Ampel auf Rot schaltete und Rob den Saab zum Stehen brachte.
    Ein Mann kam mit einem Strauß Blumen in ihre Richtung.
    »Starr ihn nicht so an«, mahnte Rob.
    »Das ist egal«, erwiderte Kate. »Das ist nicht Piggy.« Sie schaute sich um, reckte den Hals und schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht, dass die Polizei hier ist.«
    »Was ist

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