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Die Rache der Liebe

Die Rache der Liebe

Titel: Die Rache der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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werden durfte. Das war zwar nicht vorhersehbar gewesen, aber die einzige Möglichkeit, um nicht selbst umzukommen. Selig hätte sie nicht alle getötet, doch nun sah es so aus, als bliebe ihm und Turgeis keine andere Wahl. Er fand nicht einmal die Zeit, nach Erika Ausschau zu halten, da er sich ständig von neuen Schwertern bedroht sah. Solange sie nicht wussten , ob sich Erika hier befand oder an einen anderen Ort verschleppt worden war, muss ten sie in jedem Fall dafür sorgen, dass am Ende zumindest ein Mann am Leben blieb, den sie befragen konnten, denn die Schar der Überlebenden wurde zusehends kleiner.
    » Lass wenigstens einen am Leben, der uns sagen kann, wohin man sie gebracht hat!« brüllte er Turgeis zu, der gleichfalls von allen Seiten angegriffen wurde.
    »Kümmere du dich darum!« schrie Turgeis zurück. »Meine Axt Bluttrinker schlägt keine Wunden, die heilen! «
    Bald darauf streckte Selig zwei seiner drei letzten Angreifer mit einem einzigen, glücklichen Hieb nieder. Als der dritte Mann bemerkte, dass er nun ganz allein dastand, wich er mit angstgeweiteten Augen zurück.
    »Sag mir, wo die Frau ist, und ich lass dich laufen!« versprach Selig.
    Doch der Mann war des Keltischen nicht mächtig und verstand somit kein Wort. Er wandte sich zur Flucht um, stolperte aber über einen seiner toten Kameraden und fiel, mit dem Gesicht nach vorn, zu Boden. Rasch eilte Selig zu ihm hin, um die Information notfalls aus ihm herauszuprügeln, aber der Mann stand nicht auf. Als Selig ihn umdrehte , entdeckte er die mit Eisenspitzen bewehrte Keule in der Stirn des Mannes, in die er augenscheinlich gefallen war. Er würde jedenfalls keine Fragen mehr beantworten.
    Sofort drehte sich Selig nach Turgeis um, doch auch dieser hatte seine Angreifer bereits zur Strecke gebracht und wischte gerade seine riesige Streitaxt an einer der Leichen ab. Als sich Selig nun prüfend umschaute, begann sein Herz noch heftiger zu schlagen als während des Kampfes, doch von Erika war weit und breit keine Spur. Außer ihm und Turgeis war niemand da. Nicht einmal eine Kiste war zu sehen, in der man sie vielleicht versteckt haben könnte.
    Er stöhnte auf, stürmte, auf der Suche nach etwaigen Überlebenden, von einem Gefallenen zum nächsten und schrie Turgeis zu, es ihm nachzutun. Minuten später gab er auf und sank verzweifelt auf die Knie. Sein Magen schmerzte vor Angst und Wut. Unsäglichen Hass hatte er für diese Frau empfunden, unaussprechbares Verlangen und nun so unendlich große Angst. Sämtliche Gefühle, die er für sie gehegt hatte, waren extrem gewesen, und jetzt wußte er auch, weshalb - jetzt, da es vielleicht zu spät war.
    »Was haben sie mit dir gemacht?« brüllte er, das Gesicht dem Himmel zugewandt.
    Erika hörte ihn. Sie hatte schon mehrfach geschrien. Ihre Versuche, sich aus den Fesseln zu winden, hatten nur dazu geführt, dass sich Erde gelockert hatte und ihr auf Kopf und Schultern gefallen war. Jetzt krabbelten irgendwelche Käfer auf ihr herum, und ihr Hals war bereits wund von ihnen. Trotzdem schrie sie noch einmal, schrie mit letzter verbliebener Kraft. Doch abermals dämpfte der Knebel ihren Schrei zu einem erstickten Laut der nicht durch das grasbedeckte Holzbrett über ihrem Kopf zu dringen vermochte. Selig war hier, er war gekommen, sie zu befreien, aber er würde sie nie finden!
    »Komm«, sagte Turgeis, während er Selig nach oben zog. »Hier gibt es für uns nichts mehr zu tun.«
    »Wohin soll ich gehen?« gab Selig verbittert zurück. »Ich war mir so sicher, sie hier zu finden. Wo sollen wir denn jetzt noch nach ihr suchen?«
    »Aus Lord Durwyn werden wir nichts herausbekommen, aber sein Bote weilt nach wie vor auf Wyndhurst. Wir müssen diesen Boten nur aufspüren, und dann werde ich ihm, wenn es sein muss , die Antwort aus der Kehle reißen!«
    Ebenso schnell wie zuvor ritten sie zurück nach Wyndhurst. Unterwegs stießen sie auf Royce, und Selig unterrichtete ihn kurz über den neuesten Stand der Dinge. »Wir haben das Lager gefunden, aber sie war nicht dort. Lass deine Männer noch eine Weile nach ihr suchen. «
    »Und wohin willst du?«
    »Ich fürchte, dass eine Suche keinen Erfolg haben wird. Wir müssen jemanden finden, der uns sagt, wo sie ist. «
    »Durwyn kannst du vergessen«, erwiderte Royce. »Seine einzige Hoffnung ist, bis zum bitteren Ende alles abzustreiten.«
    »Aber sein Botschafter wird es wissen«, sagte Selig. »Und der befindet sich noch immer auf Wyndhurst. Turgeis will ihm

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