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Die Rache der Liebe

Die Rache der Liebe

Titel: Die Rache der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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dem Boden auf. Doch selbst das vermochte ihn nicht aufzuwecken.
    Die Tage vergingen, und obwohl Valda unentwegt vor sich hingrummelte, zeigte sie Blythe dennoch, wie man die Kehle des Mannes reiben muss te, damit die Flüssigkeit hindurchtröpfeln konnte. Auf diese Weise bekam der Mann natürlich kaum etwas ab, aber trotzdem konnte Blythe nicht beurteilen, ob er nun schwächer wurde oder nicht, weil sein Körper nach wie vor kräftig und muskulös war.
    Blythe war sowieso rettungslos in den Fremden verliebt und widmete sich hingebungsvoll seiner Pflege. Sie verkaufte sich sogar, um Fleisch für eine Brühe kaufen zu können, auch wenn Valda und sie kaum jemals Fleisch für sich selbst gehabt hatten. Doch Blythe tat es gern, da sie weiterhin unbeirrt an seine Heilung glaubte, obwohl er nie einen Laut von sich gab, sich nie bewegte, nie die Augen aufschlug und unentwegt von Fieberschüben heimgesucht wurde.
    Im Grunde hatten weder Valda noch Blythe die geringste Ahnung von Heilkunde, und trotzdem tat Blythe instinktiv das Beste, was in diesem Fall zu tun war. Doch als sie schließlich Bedford erreichten, war der Zustand des Mannes nach wie vor unverändert. Trotz ihres Versprechens gelang es Blythe, ihrer Tante noch zwei weitere Rasttage abzuschmeicheln, aber nachdem auch diese Frist verstrichen war, wußte Blythe, dass jedes weitere Bitten sinnlos wäre. Schließlich ging es um ihre Zukunft, um die Aussicht auf ein besseres Leben. Valda hatte ihr eindringlich klargemacht, dass sie ihrer beider Zukunft nicht wegen eines Mannes, den sie noch nicht einmal kannten, aufs Spiel setzen durften.
    Aber Gott war ihr Zeuge - den Mann zurückzulassen war die schwerste Entscheidung, die Blythe jemals gefällt hatte. Unter Tränen kleidete sie ihn aus Valdas Vorrat an gestohlenen Gewändern ein und ließ es dafür auch auf einen Streit mit ihrer Tante ankommen, der die Verschwendung völlig töricht erschien, wohingegen Blythe es nicht übers Herz brachte, den Mann so nackt, wie sie ihn aufgefunden hatten, hinter sich zu lassen. Da sie ihn schon verließ, war dies das wenigste, was sie noch für ihn tun konnte. Doch am Ende wurde sie doch von ihren Gefühlen überwältigt, schlug ihn wieder und wieder ins Gesicht, kreischte ihn an, endlich aufzuwachen, und tobte über die Ungerechtigkeit, dass ihre Tante nun doch nach allem, was Blythe für den Mann getan hatte, recht behalten sollte. Er würde nie wieder erwachen.
    Schließlich zerrte Valda sie gewaltsam weg, schimpfte sie wegen ihrer verquollenen Augen aus und herrschte sie an, dass Aldrich sicher keine greinende Frau haben wolle. Doch Blythe war das im Moment gleichgültig. Verquollene Augen hin oder her, sie würde Aldrich schon dazu bringen, sie zu heiraten. Und obwohl sie den Mann, wer immer er auch sein mochte, nie wiedersehen würde, wollte sie die Erinnerung an ihn für den Rest ihres Lebens im Herzen bewahren.
     

6
    Schließlich war es der Regen, der Selig weckte, stetig fallende Tropfen, die sich auf den Laubbüscheln über ihm ansammelten und ihm mitten auf die Stirn platschten. Der Schmerz in seinem Hinterkopf, der sein Erwachen begleitete, war jedoch so unerträglich, dass er für einen weiteren Tag in die gnädige Schwärze zurückglitt.
    Als er abermals erwachte, schien die Sonne, und die gleißende Helligkeit verursachte ihm neuerliche Qualen. Mühsam öffnete er die Augen zu einem schmalen Spalt und entdeckte, dass er unter dem schützenden Blattwerk eines Gebüsches lag und ihn die Sonne nicht direkt bestrahlte. Auch der andere Schmerz meldete sich wieder zur Stelle, aber diesmal wurde er davon nicht in wohliges Dunkel geschwemmt, sondern muss te ihn ertragen. Wegen des Schmerzes wagte er nicht, sich zu bewegen, und lag für einige lange, verwirrte Minuten völlig reglos da. Die Zähne zusammengebissen, um ein Stöhnen zu unterdrücken, versuchte er, sich an das pulsierende Klopfen in seinem Schädel zu gewöhnen.
    Als er schließlich eine Hand hob, um die Quelle des Schmerzes zu lokalisieren, zitterten seine Finger, und sein Arm sackte wieder zu Boden. Schwäche, diagnostizierte er. Er muss te demnach einen enormen Blutverlust erlitten haben, schloss er weiter, und womöglich war er sogar ernsthaft verletzt. Aye, der Schwäche nach zu urteilen, könnte er kurz vor dem Sterben sein, und trotzdem hatte er noch keine Vorstellung, welche Art von Verwundung er sich zugezogen hatte.
    Er wartete eine Weile, ehe er einen erneuten Versuch unternahm, die Wunde zu

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