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Die Rache der Liebe

Die Rache der Liebe

Titel: Die Rache der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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Tode bluten, als um Hilfe zu bitten. Stolz wie Kristen, aber böse. Er würde ihren Hochmut schon brechen, und zwar ziemlich rasch - nur muss te er dazu gesund sein. Aber er wollte keinesfalls, dass sie schon vorzeitig durch Schmerzen und Strapazen in die Knie gezwungen wurde. Sein Ziel war die absolute Unterwerfung, und wo wäre die Befriedigung, wenn ihr Körper sich zwar beugen, ihr Geist aber nach wie vor aufbegehren würde? Nicht aus Rücksichtnahme ersparte er ihr also das Laufen. Nay, er wollte sie nicht schon vorher brechen. Und deshalb wollte er jetzt so schnell wie möglich nach Hause.
     
    »Sie sind gekommen! « schrie Kristen aufgeregt.
    Selig saß hinter ihr auf ihrem großen Schlachtross und freute sich, dass Wyndhurst nun endlich in Sicht gekommen war. Der Schrei seiner Schwester hallte ihm in den Ohren; er kniff die Augen zusammen und entdeckte vor dem Festungswall ihrer beider Eltern, die ihnen zuwinkten.
    Im stillen stöhnte er auf. Seine Eltern hatten zwar gesagt, dass sie dieses Jahr wahrscheinlich kommen würden, doch unter den gegebenen Umständen hatte er gehofft, sie hätten sich anders entschieden. Noch vor kurzem hatte er sich danach gesehnt, verwöhnt und verhätschelt zu werden. Seine Mutter würde ihm nun mehr Fürsorge zukommen lassen, als ihm lieb war, und er könnte nichts dagegen tun, da sie, im Gegensatz zu seiner Schwester, nicht mit sich reden ließe. Sie würde ihn ins Bett verbannen, und er müss te dort bleiben, bis sie der Meinung wäre, er könne wieder aufstehen. Kristen hatte ihm bereits mitgeteilt, dass sie ihn nicht in sein eigenes Heim lassen würde, bis er sein Gewicht wiedererlangt hätte. Sie traute den Frauen, die Ivarr gekauft hatte, nicht zu, dass sie ihn ordentlich versorgten.
    »Vielleicht könntest du zumindest unsere Eltern mit der alten Leier verschonen, wie dünn ich doch geworden bin«, sagte er neckend und hoffnungsvoll zugleich.
    »Sei nicht töricht! Deinen eingesunkenen Bauch kannst du gerade noch unter deinem Überrock verbergen, aber dein abgemagertes Gesicht verrät alles.«
    Daran hatte er nicht gedacht. »Dann sehe ich wohl zur Zeit nicht sonderlich anziehend aus?«
    »So hässlich , dass ich es kaum ertragen kann!«
    Den darauf erfolgenden Knuff beantwortete sie mit einem Kichern und ritt dann in gestrecktem Galopp auf Wyndhursts Tor zu. Das war für seinen pochenden Kopfschmerz genau das Richtige! Doch im Moment dachte Kristen nicht an seinen Zustand, zumal er ihr ja ständig versichert hatte, wie gut er sich fühlte. Es gelang ihm, sich irgendwie im Sattel zu halten, ohne seine Schwester allzu fest zu umklammern. Kaum waren sie durch das Tor geritten, sprang Kristen auch schon ab und rannte auf ihre Eltern zu, die ihnen ebenfalls entgegeneilten.
    Als erstes fiel Kristen Brenna um den Hals, wirbelte sie in ihrem Überschwang sogar durch die Luft. Ihre Mutter war keine kleine Frau, für eine Keltin sogar recht groß. Doch ihre Tochter überragte sie um mehr als einen halben Fuß. Nun kam Garrick an die Reihe, nur wurde diesmal Kristen hochgehoben und durch die Luft geschwenkt.
    Selig blieb, wo er war. Er hatte nämlich keine Ahnung, wie er vom Pferd steigen sollte, ohne dabei mitten aufs Gesicht zu fallen. In den letzten Tagen hatte er mehr gegessen als je zuvor, doch seine Kraft kehrte nur zögernd zurück, und das bisschen , was er gewonnen hatte, war durch die stundenlange Reiterei wieder verbraucht worden.
    Er drehte sich um und sah, dass gerade die restliche Truppe mit dem Wagen durch das Tor kam. Royce erkannte die Zwangslage seines Schwagers, ritt auf ihn zu und stieg ab. Im selben Moment hatte Seligs Mutter sie erreicht.
    Brenna maß ihren Sohn mit einem langen Blick und fragte dann: »Wie sind die Schmerzen?«
    Selig seufzte. Er könnte zwar lügen, doch das würde sie sofort durchschauen. »Es ist auszuhalten«, sagte er.
    »Das reicht mir als Antwort nicht ... «
    »Aber mir«, fiel ihr Garrick ins Wort. Er stellte sich vor Brenna und half Selig beim Absteigen.
    Selig war für den starken Arm seines Vaters dankbar, aber wegen seiner Mutter hatte er sich vorgenommen, ohne Hilfe in die Halle zu gehen. Er ergriff Brennas Hand, die sie ihm entgegenstreckte, und zog sie an sich, um sie zu umarmen. Das war indes ein Fehler. Er konnte sie nicht so fest drücken wie sonst, und das bemerkte sie natürlich.
    »Sind sie tot?« war das erste, was sie in ihrer unverblümten Art fragte.
    Selig lachte. Garrick und Royce, die neben ihnen standen,

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