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Die Rache der Medica (Die Medica-Reihe) (German Edition)

Die Rache der Medica (Die Medica-Reihe) (German Edition)

Titel: Die Rache der Medica (Die Medica-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Geiges
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dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich es stückweise, dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin«, übersetzte Konrad fließend. »Ihr sprecht in Rätseln. Ich verstehe nicht …«
    »Gleich werdet Ihr verstehen, Majestät. Die Medica ist soeben eingetroffen und Graf Chassim ebenfalls. Sie haben noch jemanden mitgebracht. Es ist eine Überraschung, also macht Euch auf etwas gefasst.«
    Bruder Thomas öffnete die Tür wieder einen Spaltbreit und spähte in den Vorraum, wo Ambros, nun königlich gekleidet, bereitstand. »Bitte, tretet ein! Seine Majestät bittet zur Audienz.«
    Herein kamen Anna und Chassim, sie verneigten sich angemessen vor dem König in seinem Bett, und dann folgte der Auftritt von Ambros, der in des Königs eigenen Gewändern sein Knie beugte und in dieser demutsvollen Haltung verharrte.
    Konrad blinzelte ein paar Mal heftig, rieb sich die Augen, schob seinen Oberkörper höher ins Kissen, damit er einen besseren Überblick hatte. »Bruder Thomas – träume ich, oder habt Ihr mir etwas in meinen Trank gemischt?«
    »Weder noch, Majestät. Dieser junge Mann …«, damit zog er Ambros am Ärmel, so dass dieser aufstand und mit gesenktem Blick stehen blieb. »Dieser junge Mann, den ich Euch vorstellen will, heißt Ambros.«
    Anna sprach weiter. »Majestät, ich habe diesen jungen Mann mitgebracht als Euren Stellvertreter für den Hoftag.« Mit einer tänzerisch anmutenden Bewegung nahm sie die Hand von Ambros und ließ ihn eine Umdrehung um seine Achse vollführen.
    »Einen höfischen Tanz kann er noch nicht«, sagte sie, »aber in der Kürze der Zeit war es uns nicht möglich, ihm das auch noch beizubringen.«
    Endlich fand Konrad seine Sprache wieder. »Ist es möglich, dass ich einen Zwillingsbruder habe, von dem ich bisher nichts gewusst haben sollte? Komm näher, Ambros, ich will dich genauer ansehen. Na komm schon.«
    Er winkte ihn heran. Anna schob den Zögernden sanft zum Bett. Der König klopfte auffordernd neben sich auf die Matratze. »Setz dich zu mir.«
    Ambros sah Anna an, und als diese ihm aufmunternd zunickte, setzte er sich vorsichtig an den äußersten Rand des Bettes.
    »Gib mir deine Hände«, sagte Konrad, und Ambros zeigte sie vor – wie ein Kind, das vor dem Zubettgehen beweisen will, dass es die Hände auch sauber gewaschen und die Fingernägel gereinigt hatte. Konrad nahm die Hände und drehte sie. »Du hast die Hände eines Bauern«, stellte er fest.
    Sofort zog Ambros seine Hände zurück.
    Konrad lachte. »Das war nicht böse gemeint, Ambros. Wir beide sind wie Brüder. Du wirst meine schönsten Handschuhe bekommen. Ich habe mehrere. Und jetzt sage ich dir eins: Das wird ein Riesenspaß! Ich wünschte, ich könnte dabei sein! Du wirst diesen ganzen Höflingen und den anderen hohen Herrschaften zeigen, was ein König ist. Oh, wenn das mein Vater sehen könnte! Ich bin sicher, er würde sich über alle Maßen amüsieren. Er liebt Experimente. Ich werde ihm alles schreiben, wenn es gut ausgegangen ist. Was wir alle hoffen …«
    Er warf der Medica, Chassim und Bruder Thomas einen Blick zu, bevor er weitersprach. »Aber kannst du auch reden? Seit du hier bist, habe ich noch kein Wort von dir gehört.«
    Ambros nickte schüchtern, aber er brachte keinen Ton hervor.
    Konrad fasste ihn am Kinn, so dass Ambros ihm in die Augen sehen musste. »Was machst du? Du arbeitest mit den Händen, das sehe ich an deinen Schwielen.« Er schwieg und wartete auf eine Antwort.
    »Ich … Ich bin ein Hütejunge auf Burg Greifenklau, Euer Majestät«, kam es schließlich stockend aus Ambros heraus.
    »Hütejunge also«, murmelte Konrad. »Dann hast du mit Tieren zu tun. Siehst du, wir haben doch mehr miteinander gemeinsam, als man meinen könnte. Ich nehme an, du magst deine Tiere?«
    »O ja, Herr«, nickte Ambros eifrig. »Ich habe einen Schäferhund, er heißt Wolf. Er gehorcht mir aufs Wort.«
    »Ich hatte auch ein schönes Tier, aus dem fernen Ägyptenland, einen Gepard. Ich nehme an, du hast noch nie so ein Tier gesehen?«
    Ambros schüttelte den Kopf. Der König fuhr mit einem Anflug von Trauer in seiner Stimme fort. »Das ist eine große, geschmeidige Wildkatze, gelb mit schwarzen Flecken. Lea war ihr Name. Sie hat mir auch gehorcht. Na ja, nicht immer, aber meistens. War es schwer, deinen Hund zu zähmen?«
    »Überhaupt nicht. Er ist sehr gelehrig, und es gefällt ihm, wenn er mir zeigt, was er alles kann und dass er sogar weiß, was zu tun ist, je

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