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Die Rache der Medica (Die Medica-Reihe) (German Edition)

Die Rache der Medica (Die Medica-Reihe) (German Edition)

Titel: Die Rache der Medica (Die Medica-Reihe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Geiges
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Apparatur nicht so recht vertrugen und husteten und sich die Tränen aus den Augen wischten, denn er ließ noch einmal einen ätzenden Extraschwall auswolken, bevor er den Schieber an der Röhre schloss. »Ich habe nicht viele Freunde. Schon gar nicht unter den Mönchen des Erzbischofs.«
    »Wir sind weder in seinem Auftrag noch in seinem Namen unterwegs. Wir sind selbst keine Freunde des Erzbischofs«, brachte Bruder Thomas, mühsam gegen seinen Hustenreiz ankämpfend, heraus.
    »Wer ist dann dieser Freund?«
    »Medicus Aaron aus Oppenheim«, mischte sich Anna mit tief verstellter Stimme ein und trat beherzt vor.
    Der Name zeigte Wirkung, Jakob verschränkte die Arme über seiner Lederschürze, blieb aber reserviert. »Medicus Aaron, sagt Ihr. Soso.«
    »Ja. Erinnert Ihr Euch nicht an ihn?«
    »O doch, sehr gut sogar. Sagt – wer schickt Euch? Der Kettenhund des Erzbischofs? Der Giftzwerg?«
    »Wer soll das sein?«, fragte Bruder Thomas verständnislos. »Wie kommt Ihr darauf?«
    »Dann seid Ihr wirklich nicht von hier. Jedermann kennt Pater Severin.« Er setzte sich auf einen Hocker neben dem großen Tisch, der übervoll mit seltsamen Gerätschaften war, und sah die beiden Mönche resigniert an. »Er lässt mich ausspionieren. Weil er alle ausspionieren lässt, die ketzerisches Gedankengut verbreiten. Und das ist in seinen Augen jeder, der mehr kann als bis drei zählen und sich nicht jedem seiner Befehle fügt.« Er rieb sich müde die Augen, ehe er fortfuhr. »Beantwortet mir eine Frage, deren Antwort Ihr wissen müsst, wenn Ihr behauptet, Aaron zu kennen. Wie geht es ihm?«
    »Das wissen wir nicht«, antwortete Anna wahrheitsgemäß. »Er hat das Land vor Monaten verlassen.«
    »Nun, das kann jeder sagen. Wie heißt seine Schwester?«
    Bruder Thomas sah Anna hilfesuchend an. Sie sprach mit fester Stimme. »Seine Schwester heißt Esther und seine Dienstmagd Rebecca. Und seine ehemalige Famula heißt Anna Ahrweiler.«
    Jakob stand ruckartig auf und eilte zur Tür, an der sein schlaksiger Helfer mit dem Korb voller Holzscheite stand und neugierig gelauscht hatte. Er schob ihn auf den Gang hinaus, nahm ihm den Korb ab und befahl: »Kümmere dich um die Kranken!« Er wartete, bis der Junge weg war, und stieß die Tür ins Schloss. Dann stellte er den Korb ab und sah den kleinen Mönch an, der von Bruder Thomas als Bruder Marian vorgestellt worden war. Leise fragte er ihn: »Woher weißt du das alles, kleiner Mönch?«
    Anna streifte endlich die Kapuze von ihrem Kopf, befreite ihre langen Haare vom Band, mit dem sie sie im Nacken zusammengebunden hatte, und erwiderte Jakobs bohrenden Blick mit entwaffnender weiblicher Offenheit. »Weil ich seine Famula war. Ich bin Anna aus Ahrweiler.«
    Jakob atmete einmal tief durch, nahm wortlos einen Leuchter mit brennenden Kerzen vom Tisch und hielt ihn Anna prüfend vor das Gesicht, damit er ihre Augen genau inspizieren konnte.
    »Tatsächlich. Ein braunes und ein grünes Auge. Wie Aaron es mir erzählt hat«, konstatierte er nicht ohne eine gewisse Faszination.
    Er stellte den Leuchter wieder ab und räumte Folianten und Notizen von zwei Hockern, die er sorgsam auf dem Boden abstellte, bevor er auf sie wies. Er selbst schob sich den dritten Hocker unter.
    Von diesem Augenblick an war er wie verwandelt. »Bitte, setzt Euch. Verzeiht mein Misstrauen, aber es war nicht grundlos. Seit ich mich geweigert habe, Pater Severin bestimmte Substanzen zu verkaufen, schikaniert er mich und sucht nur nach einem Grund, mich aus der Stadt zu vertreiben. Wie kann ich Euch helfen?«
    »Sagt mir vorher eines. Habt Ihr Nachricht von meinem Meister? Wie geht es ihm?«, wollte Anna als Erstes wissen.
    »Es geht ihm gut«, nickte Jakob bedächtig. »Er hat mir erst vor kurzem geschrieben.« Er kramte in einem Stoß Unterlagen und fand den Brief. »Er ist gesund und munter mit seiner Schwester und der Magd in dieser hispanischen Stadt namens Toledo angekommen und hat das Glück gehabt, gleich den Sohn eines einflussreichen Muslims erfolgreich von einer schlimmen Hautkrankheit heilen zu können. Das hat ihm auf Anhieb viele Türen geöffnet, wie er mir schreibt. Es fällt ihm zwar nicht leicht, auf seine alten Tage noch Hispanisch zu lernen, doch mit seinen Arabischkenntnissen und mit Jiddisch kommt er zurecht.« Er sah auf. »Aaron scheint sich in der kurzen Zeit schon recht gut etabliert zu haben. Dann kommt noch ein Absatz. Er ist an Euch gerichtet, an Anna Ahrweiler. Ich soll Euch herzlich von

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