Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Rache Der Rose

Die Rache Der Rose

Titel: Die Rache Der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
Vom Netzwerk:
flehende Krallen und bittende Gesichter beiseitestieß, mit stählernen Fersen auf schreiende Münder oder gepeinigte Augen trat, jedes Glied, jedes Organ, jeden Halt in Fleisch oder Knochen, den er finden konnte, für sich ausnutzte, derweil seine flammende chaosgewappnete Rüstung mit dem Blut und dem Kot seines geschlagenen Heeres befleckt war und sein schwarzgelbes Schwert wie eine Fahne in seiner Hand flackerte und flatterte. Jetzt bildeten sich Namen auf seinen Lippen - Namen, die gleichbedeutend wurden mit allem, was er haßte, fürchtete und sich am sehnsüchtigsten erhoffte…
    … doch war dies ein Haß, der sich mittels zufälliger verwüstender Gewalt und Vernichtung äußerte; eine Angst, die sich am raschesten in wütender Aggression Bahn brach; ein Verlangen, das so wirkungsvoll und anhaltend vereitelt worden war, daß es zu jenem Gefühl in ihm selbst wurde, das Gaynor am allermeisten in sich und allen anderen Geschöpfen, die seinen Weg kreuzten, haßte…
    … und Elric von Melnibone war es, der sein anderes Ich, sein kosmisches Gegenstück, das den schwersten Weg anstelle des leichtesten gewählt hatte, hätte sein können, auf den Gaynor der Verdammte den Hauptteil seines wahnwitzigen Hasses richtete. Denn Elric konnte immer noch zu dem werden, was Gaynor der Verdammte gewesen war und was er nie wieder sein konnte…
    …Gaynor war in diesem Augenblick so vollständig vom Hauch des Chaos gesättigt, daß nun auch er kaum mehr als eine Halbbestie war. Er knurrte und kreischte, während er über die Leichen seiner erschlagenen Krieger kroch, er gab scheußliche, wortlose Laute von sich, er sabberte, als ob er schon Elrics verseuchtes Blut schmeckte…
    »Elric! Elric von Melnibone! Jetzt werde ich Euch in die ewige Sklaverei zu Eurem verbannten Herren schicken! Elric! Arioch erwartet Euch. In freundlicher Versöhnung biete ich ihm die Seele seines widerspenstigen Dieners…«
    Aber Elric hörte seinen Feind nicht. Seine eigenen Ohren waren erfüllt von uralten Schlachtgesängen, seine Konzentration war auf seine jeweiligen Gegner gerichtet, die er einen nach dem anderen niederstreckte und deren Seelen er für sich selbst in Anspruch nahm.
    Diese Seelen übereignete er nicht Arioch, denn Arioch hatte sich als wankelmütiger Schutzpatron erwiesen und verfügte offenbar in diesem Reich über keinerlei Macht. Was auch immer von Esbern Snare übriggeblieben war, hatte Arioch durch die Dimensionen in seine eigene Domäne davongetragen, wo er neue Kräfte sammeln und frische Pläne in seiner ewigen Rivalität mit den anderen Lords schmieden mußte.
    An anderer Stelle fuhren Charion Phatt und die Rose mit ihrer präzisen Metzelei fort, derweil Sturmbringers Schwesternschwerter sich hoben und senkten und eine eigene süße unheimliche Musik erzeugten, die so feinsinnig und gefährlich war wie die drei Schwestern, die sie führten. Elric hatte noch keine ebenbürtigen Sterblichen gesehen. Das Wissen um ihre Nähe erfüllte ihn mit einer Art Stolz und erhöhte noch seine Kampfesfreude, während er mit seinem magischen Schlachten fortfuhr, und nun dachte er, daß er über den Lärm aufgebrachter Kampfeswut hörte, wie sein Name gerufen wurde.
    Zwei Chaos-Krieger, deren stachelige Panzerung wie Seemuscheln halb an ihrer Haut klebte, schlugen gemeinsam auf ihn ein, waren jedoch für Elric und seine Höllenklinge zu langsam - ihre Köpfe flogen wie purzelnde Eimer durch die Luft, und einer stach einer Hälfte eines zweiten auf ihn eindringenden Paares ein Auge aus und stürzte beide in Verwirrung, so daß sie einander abschlachteten; in der Zwischenzeit galoppierte Elric neben einem daherstapfenden Halbreptil einher, das über das zerfetzte Fleisch auf die Rose zukletterte, und durchtrennte ihm mit zwei raschen Streichen die Sehnen, so daß die Chaos-Bestie polternd auf ihre gefallenen Kameraden niederstürzte und ihre ohnmächtige Wut, ihr verdattertes Erstaunen bei der Erkenntnis der eigenen Sterblichkeit hinausbrüllte…
    Das schwache vertraute Geräusch war nun jedoch beharrlicher geworden…
    »Elric! Elric! Chaos erwartet Euch, Elric!« Ein hohes plärrendes Geräusch; ein gehässiger Hauch.
    »Elric! Bald werden wir das Ende Eures Optimismus erleben!«
    Auf seinem kampferprobten Roß ritt Elric auf einen Hügel aus Chaos-Aas, um die Schlacht prüfend in Augenschein zu nehmen…
     
    Von seinem Balkon aus sah Wheldrake Elrics Pferd auf den Hügel im Teppich der Toten hinaufsteigen, sah in der

Weitere Kostenlose Bücher