Die Rache Der Rose
schwarzbehandschuhten Rechten des Albinos das erhobene Schwarze Schwert, sah die linke Hand vor dem Hintergrund der blendenden Strahlen erhoben, die immer noch aus den Bruchstellen der Kristallbäume aus allen Richtungen leuchteten. Diese verwirrende Mischung aus Farben und Helligkeit verstärkte noch den Eindruck der Entrücktheit, den diese Szenerie vermittelte, und als Wheldrake das sah, was Elric noch nicht erblickte, sandte er ein weiteres Gebet aus…
… Gaynor bahnte sich seinen Weg durch einen Haufen bereits verwesender Leichen, sein Panzer war nun fast vollständig mit den Überresten seiner Krieger verkrustet, er stürzte voran, stieß immer noch fauchend Elrics Namen aus, war immer noch von nichts anderem als Rache besessen… »Elric!«
Ein dünnes Geräusch wie der Warnruf eines weit entfernten Vogels, und Elric erkannte die Stimme als die von Charion Phatt.
»Elric! Er ist in Eurer Nähe. Ich kann ihn spüren. Er hat mehr Macht, als wir ahnten. Ihr müßt ihn irgendwie vernichten… Oder er wird uns alle vernichten!«
»ELRIC!« Ein zufriedenes Grunzen, als Gaynor schließlich aus den aufgetürmten Leichen hervorbrach und stehenblieb und seinen furchtbaren Blick auf das Gesicht seines größten Feindes richtete, während das schwarzgelbe Schwert, das gegabelte Schwert in seiner Hand flackerte wie Lava, die frisch den Eingeweiden eines Vulkans entströmt ist. »Ich dachte nicht, daß ich meine neue Macht jetzt schon benötigen würde. Doch hier seid Ihr. Und hier bin ich!«
Mit diesen Worten warf sich Gaynor auf Elric, und rasch parierte der Albino seinen Angriff mit Sturmbringer. Darauf lachte Gaynor überraschend und verharrte in der Haltung seines fehlgeschlagenen Angriffs, bis der Albino plötzlich begriff, was geschah, und sich zurückzuziehen trachtete und dabei Sturmbringer von der Blutsaugerklinge freizerrte, die gerade versuchte, ihr alles Leben auszusaugen. Elric hatte von solchen Klingen gehört, die auf sonderbare Weise sich von den Energien von Dingen wie Sturmbringer ernährten - ein Parasit jener okkulten Macht, die dem fremdartigen Eisen entströmte, aus dem diese Schwerter geschmiedet worden waren.
»Dir greift, scheint’s, auf ungehörige Zauberkunst zurück, Prinz Gaynor.« Elric wußte, daß noch viel seiner Kraft in dem Schwert steckte, konnte jedoch kein weiteres Absaugen dieser Energie riskieren.
»Ehre hat in meinem Katalog nutzbringender Eigenscharten keinen Platz!« Gaynor sprach in beinahe gelassenem Tonfall und vollführte Finten mit der schwarzgelben Blutsaugerklinge. »Doch wenn dem so wäre, Prinz Elric, dann würde ich sagen, daß es Euch an Mut mangelt, Euch einem Widersacher Mann gegen Mann zu stellen - jeder mit einem einzigen Schwert zur Seite. Sind wir nicht gleichartig ausgerüstet, Prinz der Ruinen?«
»Wohl wahr, wohl wahr, denke ich, mein Herr«, sagte Elric in der Hoffnung, daß die Schwestern die Dringlichkeit ihrer gemeinsamen Notlage erkennen würden. Und mit großem Geschick ließ er sein Pferd einer weiteren Finte seitlich ausweichen.
»Ihr fürchtet mich, Elric, häh? Ihr fürchtet den Tod, nicht wahr?«
»Nicht den Tod«, sagte Elric. »Nicht den gewöhnlichen Tod, der ein Übergang ist…«
»Was ist mit jenem Tod, der plötzliches und ewiges Vergessen ist?«
»Ich fürchte ihn nicht«, sagte der Albino. »Obwohl ich ihn auch nicht ersehne.«
»Und Ihr wißt, daß ich ihn ersehne!«
»Wohl wahr, Prinz Gaynor. Doch Euch ist nicht gestattet, seiner teilhaftig zu werden. Solch eine leichte Erlösung werdet Ihr niemals erfahren.«
»Vielleicht.« Gaynor der Verdammte machte dabei einen fast geheimniskrämerischen Eindruck, und leise lachend warf er einen Blick über seine Schulter, als er sah, wie Prinzessin Tayaratuka in ihre Richtung preschte, während ihre Schwestern und die beiden anderen Frauen ihren wütenden Vorstoß fortsetzten. »Ich frage mich, ob es überhaupt irgendwelche Beständigkeiten im Multiversum gibt. Ist denn das Gleichgewicht nichts weiter als eine angenehme Erfindung, mit deren Hilfe die Sterblichen sich versichern, daß es eine Art Ordnung gibt? Welche Beweise bekommen wir dafür zu Gesicht?«
»Wir können die Beweise erschaffen«, sagte Elric ruhig. »Das liegt in unserer Macht. Ordnung zu erschaffen, Gerechtigkeit, Harmonie…«
»Ihr moralisiert zuviel, mein Lord. Das ist ein Zeichen für einen morbiden Verstand, mein Herr. Vielleicht für ein übermäßig belastetes Gewissen.«
»Ich werde mich nicht von
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