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Die Rache Der Rose

Die Rache Der Rose

Titel: Die Rache Der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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seiner eigenen Geschichte sang. Es schien, als ob sie ihre verwobenen Zweige noch dichter um sich zog und mit einer gewissen Strenge auf Gaynor und den Rest des Chaos-Heeres blickte, das zum Stehen gekommen war und sie anstarrte. Doch dann hob Gaynor sein gelbschwarzes Schwert, eine Scherbe aus zorniger Kraft, und sie preschten zum Angriff vor!
    Und die Schwestern reichten sich die Hände, bezogen Charion und Elric und die Rose mit ein, und sie hielten einander fest, um Sicherheit und Kraft zu erlangen, denn auf eine bestimmte Weise wirkten sie auf die primitive Seele der Dickichtfrau ein - sie lenkten sie, als sie sich bückte und mit einer vielverzweigten Hand nach Gaynor griff, der sein Pferd noch gerade rechtzeitig zur Seite riß und unter ihr hindurchritt, während er auf das Holz einhackte. Doch weil die ihm innewohnende Kraft von einer Beschaffenheit war, die keine Macht absaugen oder keine sterbliche Waffe verletzen konnte, trug es kaum Wunden davon, und wo es welche aufwies, heilte es sofort wieder.
    Nun streckte die Dickichtfrau mit ruhigem Gleichmut, als ob sie eine unwillkommene Hausarbeit erledigte, ihre langen Finger durch die angreifenden Reihen des Chaos, achtete nicht auf hackende Schwerter und stechende Piken, auf Bisse oder Kratzer, und durchwob sie gründlich mit ihren Fingern, band und bog und zerrte und zog an ihnen, bis alle Chaoskrieger und alle Chaosbestien vom Gestrüpp ihrer Finger umschlungen und festgehalten worden waren.
    Nur einer entkam, entfernte sich in wildem Ritt von den blutigen Kristallen des Schlachtfeldes, schlug mit dem gesättigten Blutsaugerschwert auf die Flanken des Pferdes ein.
    Dickichtfrau streckte nach dem verschwindenden Gaynor dünne Tentakel aus, hatte jedoch nicht mehr viel Kraft, gerade noch genug, um mit einem dünnen grünen Zweig das Schwert aus seiner fuchtelnden Hand zu reißen und es triumphierend zu heben und es dann weit fort in den Wald zu schleudern, wo ein schwarzer Teich sich ausbreitete und den ihn umgebenden Kristallen eine kohleartige Beschaffenheit verlieh.
    Dann verschwand das Blutsaugerschwert, und sie hörten Gaynors wütenden Aufschrei, als er den schwitzenden Hengst aus dem Tal drängte, die andere Seite hinabritt und verschwand.
    Dickichtfrau hatte jegliches Interesse an Gaynor verloren. Sie nahm ihre struppigen Finger vom Schlachtfeld, zog sie aus den blutigen Leichen, die ihre Dornen durchbohrt hatten, aus dem Fleisch, dem sie das Leben ausgepreßt hatte. Ihre Opfer hatten einen saubereren Tod erlitten als durch alles, was Elric aufgeboten hatte.
    Doch nun hatte sich Elric wieder in seinen Sattel gezogen, und obwohl die anderen ihm nicht zusehen wollten, machte er sich daran, die Verwundeten abzuschlachten, gab dem Schwert zu fressen und erneuerte seine Kraft. Er war entschlossen, Gaynor aufzuspüren und ihn für das Böse, das er angerichtet hatte, zu bestrafen. Und während er zwischen den Überresten der Lebenden einherschritt, mißachtete er ihr klagendes Geheul. »Von euch muß ich stehlen, was euer Herr von uns gestohlen hätte«, erklärte er. Und in diesem Töten lagen weder Ehre noch Befriedigung. Er tat lediglich das, was vonnöten war.
    Als er zu seinen Gefährten zurückkehrte, war die Dickichtfrau fort, hatte das mitgenommen, was sie als Bezahlung erachtete, und nur die Toten blieben zurück.
    »Das Chaos-Heer ist geschlagen«, sagte Prinzessin Shanug’a. »Doch immer noch haust Chaos in unserem Reich. Gaynor hat hier immer noch Macht. Schon bald wird er wieder gegen uns ziehen.« Sie hatte ihr Pferd wieder eingefangen.
    »Wir dürfen ihn nicht zurückkehren lassen«, sagte die Rose, während sie Schnellen Dorn an einem samtenen Unterrockstück säuberte. »Wir müssen ihn wieder in die Hölle zurückjagen und sicherstellen, daß er Euer Reich nie wieder bedroht.«
    »Das ist wahr«, sagte Elric, dessen eigene Besorgnis ihn in eine düstere Stimmung versetzten, »wir müssen die Bestie in ihren Bau zurückverfolgen, und sie muß gefangengesetzt werden, wenn wir sie vielleicht auch nicht töten können. Könnt Ihr den Weg finden, Charion Phatt?«
    »Ich kann ihn finden«, sagte sie. Sie hatte mehrere geringfügige Wunden davongetragen, die die anderen verbunden hatten, doch nun zeigte sich in ihren Bewegungen eine Art atemloses Vergnügen, als ob sie immer noch von ihrer unvermuteten Errettung ganz hingerissen sei. »Zweifellos ist er zu Dem Schiff Das War zurückgekehrt.«
    »Seine Festung«, murmelte die Rose.
    »Wo«, sagte

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