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Die Rache Der Rose

Die Rache Der Rose

Titel: Die Rache Der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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diese Wut sich nicht auf ihn richtete. Und auch er begriff, was sich ereignet hatte - daß Gaynor der Verdammte in den Diensten von Ariochs Erzrivalen, Graf Mashabak vom Chaos, gestanden hatte…
    »Dann hattet Dir Diener in der Zigeunernation, Lord?«
    »Dieser Beinahe-Limbus, er gehörte mir. Ein nützliches Instrument, das viele zu beherrschen trachteten. Und weil er ihn nicht selbst besitzen konnte, zerstörte Mashabak ihn…«
    »Aus einer Laune heraus, Lord?«
    »Oh, ich glaube, er diente den kleinlichen Zwecken irgendeines Geschöpfes…«
    »Es war Gaynor, Lord.«
    »Ah, Gaynor. Ist er also zum Politiker geworden, wie?«
    Elric bemerkte das nachdenkliche Schweigen seines Schutzpatrons. Nach vielleicht einem Jahr murmelte der Herzog der Hölle in besserer Laune: »Nun wohl, Leckerfleisch, geh deiner Wege. Doch merke dir, daß du mir gehörst und die Seele deines Vaters mir gehört. Beide gehören mir. Beide müssen mir ausgeliefert werden, denn so lautet unser uralter Pakt.«
    »Wohin soll ich gehen, Herr?«
    »Ei, natürlich nach Ulshinir, wohin die drei Schwestern vor ihrem Häscher geflohen sind. Und von wo sie in ihre Heimat zurückkehren könnten.«
    »Nach Ulshinir, Gebieter?«
    »Keine Sorge, du sollst reisen wie ein Edelmann. Ich werde dir deinen Sklaven nachsenden.« Der Herr der Höheren Welten hatte seine Aufmerksamkeit inzwischen anderen Dingen zugewandt. Es lag nicht in der Art des Herzogs des Chaos, sich allzulange mit einem Thema zu befassen, falls es nicht von ungeheurer Bedeutsamkeit war.
    Die Flammen erloschen.
    Elric stand immer noch auf dem Felsen, dieser war nun jedoch Teil eines stattlichen Hügels, von dem aus er in ein karges Tal sehen konnte, in dem spärliches Gras wuchs und Kalksteinfelsen aufragten, über die ein leichter Schneefall wehte. Die Luft war scharf und kühl und tat seinen Sinnen wohl, und obgleich ihn fror, rieb er sich heftig über die nackten Arme und das Gesicht, als ob er sich den Höllenbrodem abwischen wollte. Zu seinen Füßen murmelte etwas. Vor sich sah er das Runenschwert, das dort lag, wo er es während seiner Audienz bei Arioch hatte fallen lassen. Er bewunderte die Macht seines Schutzherrn, die selbst Sturmbringer anzuerkennen gezwungen war. Beinahe liebevoll hob er die Klinge und wiegte sie wie ein Kind. »Noch brauchen wir einander, du und ich.«
    Die Klinge wurde fortgesteckt, die Umgebung erneut prüfend betrachtet, und dann dachte er, er sähe einen Rauchfaden hinter dem nächsten Hügel aufsteigen. Von dort aus konnte seine Suche nach Ulshinir beginnen.
    Er dankte dem Zufall, daß er sich vor seiner Jagd nach der Rose die Stiefel angezogen hatte, denn gegen die spitzen Steine und den trügerischen Boden taten sie ihm jetzt gute Dienste. Mittels einer willkommenen Dosis Drachengifts, unter Schmerzen zu sich genommen, widerstand er der Kälte, und weniger als eine Stunde später ging er über einen schmalen Pfad auf eine steinerne Kate zu, die mit Pech und Stroh abgedichtet war. Sie verströmte einen Geruch nach Erde, Wärme und eine gesunde Fruchtbarkeit und war nur eins von mehreren Gebäuden gleicher Art, die sich so behaglich in die Landschaft schmiegten, als seien sie daraus emporgewachsen.
    Auf Elrics höfliches Klopfen an der knorrigen Eichentür öffnete eine hellhäutige junge Frau und lächelte ihm unsicher zu; sie musterte sein Erscheinungsbild mit einer Neugier, die sie vergeblich zu verbergen suchte. Errötend wies sie ihm die Straße nach Ulshinir und sagte, daß es von hier weniger als drei Stunden leichten Fußmarsches zum Meer seien.
    Sanfte Hügel und seichte Täler, eine weiße Kiesstraße inmitten des sanften Grüns, Kupfers und Purpurs der Gräser und Heidekräuter; Elric freute sich über seinen Marsch. Er wünschte einen klaren Kopf zu erlangen, über Ariochs Begehren nachzudenken, sich zu fragen, ob Gaynor die Spur der drei geheimnisvollen Schwestern verloren hatte. Und er fragte sich, was er in Ulshinir finden sollte.
    Und er fragte sich, ob die Rose noch am Leben war.
    Tatsächlich, so dachte er überrascht, lag es ihm am Herzen, ob die Rose noch lebte. Er war, wie er sich einredete, neugierig darauf, mehr von ihrer Geschichte zu erfahren.
    Ulshinir war eine Hafenstadt mit steilen Dächern und schmalen Giebeln, die alle mit einem Hauch von Frühschnee bestäubt waren. Der durch die herbstliche Luft treibende Duft nach Holzrauch tröstete ihn ein wenig.
    In seinem Gürtel steckten immer noch einige Goldmünzen, auf deren Mitnahme

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