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Die Rache Der Wache

Titel: Die Rache Der Wache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Magiers.«
    »Ausgezeichnet. Ein paar Jahre Unterricht dieser Art, und ihr hättet eine Chance, in Freistatt zu überleben, eine Weile wenigstens — im Labyrinth — im Einhorn!«
    »So viel Zeit haben wir nicht«, flüsterte Aerie. »Wahrscheinlich ist die Zeit, die wir haben, bereits verstrichen.« Quartz legte den Arm um Aerie und klopfte ihr sanft auf die Schulter.
    »Ihr interessiert mich«, sagte Lythande. »Sagt mir, welche Information ihr braucht. Vielleicht weiß ich, wo ihr sie weniger teuer — nicht billig, aber weniger teuer — bekommen könnt. Von Jubal, dem Sklavenhändler, oder von einem Seher ...« Er hielt inne, als er ihre Gesichter sah.
    »Sklavenhändler!«
    »Er sammelt auch Informationen. Ihr braucht euch nicht zu sorgen, daß er euch vom Fleck weg entführen läßt.«
    Sie begannen alle gleichzeitig zu sprechen, sahen aber, wie sinnlos das war und schwiegen wieder.
    »Fangt am Anfang an.«
    »Wir suchen jemanden«, sagte Wess.
    »Das hier ist kein guter Ort für eine Suche. Keiner wird euch etwas über irgendeinen Kunden dieses Hauses erzählen.«
    »Aber er ist ein Freund.«
    »Dafür steht nur euer Wort.«
    »Satan ist ohnehin nicht hier«, stellte Wess fest. »Wenn er frei wäre, hierher zu kommen, wäre er auch frei genug, nach Hause zu gehen. Wir hätten dann etwas von ihm gehört oder wären ihm begegnet, oder ...«
    »Ihr fürchtet, er wurde gefangengenommen. Versklavt, vielleicht.«
    »So muß es sein. Er jagte allein. Das tat er gerne, es ist bei seinen Leuten üblich.«
    »Wir brauchen manchmal etwas Zeit für uns selbst«, erklärte Aerie.
    Wess nickte. »Wir brauchten uns um ihn keine Sorgen zu machen, bis er zur Tagundnachtgleiche nicht nach Hause kam. Dann suchten wir. Wir fanden auch sein Lager, und eine kalte Spur ...«
    »Wir vermuteten, jemand habe ihn entführt, aber niemand verlangte Lösegeld«, sagte Chan. »Die Fährte war so alt — sie hatten ihn weggebracht.«
    »Wir folgten ihr und hörten auch einige Gerüchte über ihn«, erzählte Aerie. »Aber die Straße verzweigte sich, und wir mußten unseren Weg wählen.« Sie zuckte scheinbar leichthin mit den Schultern, aber man sah ihr ihre Besorgnis an. Verzweifelt wandte sie das Gesicht ab. »Ich fand keine Spur ...«
    Aerie konnte ein großes Gebiet schneller als die anderen erkunden. Jeden Abend, wenn sie mit den anderen im neuen Lager zusammen trafen, war sie müder und verzweifelter gewesen.
    »Offensichtlich haben wir den falschen Weg gewählt«, meinte Quartz.
    »Kinder«, sagte Lythande. »Kinder, Frejojans ... «
    »Frejojani«, sagte Chan unbewußt, dann zuckte er mit den Schultern und hob entschuldigend die Hände.
    »Euer Freund ist ein Sklave unter vielen. Mit Hilfe seiner Papiere könnt ihr ihn nicht finden, es sei denn, ihr bekommt heraus, auf welchen Namen sie gefälscht wurden. Keiner wird ihn durch eine Beschreibung erkennen, auch nicht, wenn ihr ein Bild von ihm hättet. Seine eigene Familie, ja ihr selbst würdet ihn jetzt vielleicht nicht mehr erkennen.« »Ich schon«, sagte Aerie.
    »Das würden wir alle, sogar inmitten seiner eigenen Leute. Aber das ändert nichts. Jeder, der ihn gesehen hätte, würde sich an ihn erinnern. Aber niemand hat ihn gesehen, oder aber sie verraten nichts.« Wess warf einen Blick auf Aerie.
    »Seht Ihr«, sagte Aerie, »er hat Flügel.«
    »Flügel!« stieß Lythande hervor.
    »Geflügelte Leute sind im Süden selten, nicht wahr?«
    »Sie sind Fabelwesen, hier im Süden. Geflügelt? Meint ihr wirklich ...«
    Aerie wollte ihren Mantel abstreifen, aber Quartz legte rasch den Arm auf ihre Schulter. Wess setzte die Unterhaltung fort.
    »Diese Knochen sind länger«, erklärte sie, und deutete mit dem Finger ihrer rechten auf drei Finger der linken Hand, »und kräftiger, dazwischen spannen sich Häute.« /
    »Und diese Leute fliegen?«
    »Natürlich. Wozu hätten sie sonst Flügel.«
    Wess warf einen Blick auf Chan. Er nickte und griff nach seinem Bündel.
    »Wir haben ein Bild«, sagte Wess. »Es zeigt nicht Satan, aber er ist der Abbildung sehr ähnlich.«
    Chan holte eine wollene Rolle hervor, die er von Kaimas bis hierher gebracht hatte. Daraus zog er ein Stück zusammengerolltes Ziegenleder, das er auf dem Tisch ausbreitete. Die Haut war sorgfältig gegerbt und sehr dünn: Schriftzeichen bedeckten eine Seite, die andere zeigte ein Bild mit einem Wort darunter.
    »Wir haben es aus der Bibliothek von Kaimas«, sagte Chan. »Niemand weiß, woher es stammt, aber

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