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Die Rache Der Wache

Titel: Die Rache Der Wache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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genau wie auf andere, Weise ausgeführt. Er hatte schon mit Zauberei zu tun gehabt, zumindest aus einiger Entfernung — er dachte an Belohnung, außer Gold.
    »Ihr habt also Schutz, sagtet Ihr?«
    Ein zweites Mal dieser kühle Blick. »Ich versichere Euch, es ist alles genau bedacht.«
    »Schutz auch für mich?«
    »An Euch werden sie weit weniger interessiert sein.« Sie trat an den Tisch ins Licht, ein Schatten in ihm. »Heute abend werdet Ihr Euch das Gold verdienen, das ich Euch gab. Aber vielleicht, nur vielleicht, solltet Ihr jetzt wieder fortgehen — und zurückkommen, wann ich es Euch sage. Um zu beweisen, daß Ihr wißt, meine Tür ist nicht die Eure.«
    Röte stieg in sein Gesicht, Worte wollten sich über seine Lippen drängen. Er dachte an das Gold und unterdrückte sie.
    »Jetzt«, sagte sie. »Wegen des anderen, woran Ihr denkt — nun, vielleicht kommt das später, wer weiß? Ihr habt die Wahl, Mradhon Vis. Gold — oder das andere. Und Ihr könnt mir sagen, wofür Ihr Euch entschieden habt. Ah. Beides? Ehrgeiz! Lernt mich erst besser kennen, Mradhon Vis, ehe Ihr mir einen Vorschlag laut unterbreitet. Euch könnten meine Bedingungen nicht gefallen. Nehmt das Gold. Burschen wie Sjekso Kinzan sind bei weitem nicht so selten wie Männer Eures Schlages — und weit weniger zu betrauern.«
    Also hatte sie den Jungen getötet. Ohne das Zeichen einer Verletzung, kalt und steif nahe der Tür, die vielleicht seine Rettung hätte sein können. Er dachte nach. Der Ehrgeiz blieb. Macht war es, was er wollte. Das war mehr als Geld, viel mehr.
    »Geht jetzt«, sagte sie sanft, sehr sanft. »Ich will Euch nicht in Versuchung führen. Denkt daran, wir haben eine Abmachung. Geht!«
    So durfte niemand zu ihm sprechen — zumindest nicht zweimal. Aber er stellte fest, daß er gehorchte, daß er zur Tür ging. Dort blieb er stehen und blickte zurück, um zu beweisen, daß er es konnte.
    »Ich brauchte einen Mann Eurer Art«, sagte Sie. »In bestimmter Hinsicht.«
    Er trat hinaus in die Sonne.
4
    Es war eine Gegend, in die die Bewohner des Labyrinths selten kamen. Sein Führer und diese Gegend verursachten Hanse merkwürdiges Unbehagen, während sie so durch die saubereren und breiteren Straßen Freistatts eilten. Hier war nicht sein Revier, und keines seiner Verstecke, in die er flüchten könnte, befand sich in erreichbarer Nähe.
    In einer weit vom Labyrinth entfernten Gasse blieb sein Führer stehen und schlüpfte aus einem zerlumpten Umhang, den er unter seinem ordentlichen getragen hatte. Er streckte ihn Hanse entgegen. »Zieht ihn an. Ihr möchtet hier doch sicher nicht erkannt werden.«
    Hanse nahm ihn, nicht ohne Ekel. Der Umhang war grau und mit einer Unmenge von Flicken besetzt. Er schwang ihn sich um die Schultern und stellte fest, daß er ihm bis Wadenmitte reichte.
    Auch eine scheinbar schmutzige Binde gab ihm der Führer. »Legt sie Euch um die Augen. Zu Eurer eigenen Sicherheit. Im Haus gibt es gewisse — Schutzmaßnahmen. Ersuchte ich Euch lediglich, die Augen zu schließen, könntet Ihr es im schlimmsten Moment vergessen. Und mein Meister hätte Euch gern unversehrt.«
    Hanse starrte auf die Binde. Das Ganze gefiel ihm immer weniger. Vorsichtig zog er einen Dolch aus seiner Halterung am Arm und stieß damit bis knapp vor das Gesicht seines Führers.
    Der Mann blinzelte weder noch zuckte er zurück. Hanse lief es kalt über den Rücken. Ganz dicht vor ein Auge führte Hanse die Klingenspitze. Auch jetzt rührte der Mann sich nicht. So schob Hanse das Messer in seine Armscheide zurück.
    »Falls Euch Bedenken quälen, so läßt Euch mein Meister versichern, daß Ihr nichts zu befürchten habt. Doch seid Ihr erst im Innern, so späht unter keinen Umständen unter der Binde hervor. Meine Blindheit — hat ihre Gründe.«
    »Gut.« Hanse knüpfte sich die Binde um. Er war keineswegs beruhigt, aber er hatte schon mehrmals mit übervorsichigen Bürgern besserer Viertel zu tun gehabt und zum Teil mit noch verrückteren und gefährlicheren Vorkehrungen. Auch hatte er schon Gerüchte über Enas Yorls Zuhause gehört, nicht gerade ermunternd.
    Als der Blinde nach seinem Arm griff und begann ihn zu führen, erwachte Panik in ihm. Ihm gefiel diese Hilflosigkeit gar nicht. Sie kamen auf eine Straße — das schloß er aus dem veränderten Klang ihrer Schritte -, er spürte Augen auf sich, stolperte über eine Unebenheit des Pflasters, vernahm eine gezischte Warnung seines Führers, der an seinem Ärmel zog: »Drei

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