Die Rache der Werwölfe!
David?“, murmelte sie.
„Großartig!“, sagte er mit erstickter Stimme. „Aber vielleicht könnten wir das auf ein andermal verschieben? Ich kann mich so schlecht konzentrieren, mit diesem...“
Sie trat für einen Augenblick zurück, schien sich innerlich zu sammeln und lehnte sich dann wieder mit vollem Gewicht gegen ihn. Er spürte, wie sie ihr Bein fest zwischen seine Schenkel schob. Dann lächelte sie ihn erneut zuckersüß an.
„Verstehen sie was von Judo, David?“
„Nein!“, sagte er mit heiserer Stimme. „Und ich, hm..?“
„Aber ich!“
Im nächsten Augenblick hatte er das Gefühl, von einem Erdbeben erfasst zu werden. Lucy tat irgendetwas Kompliziertes mit ihren Armen und ihrem Bein. Kurz darauf sauste David benommen in einem blitzschnellen Bogen durch die Luft und plumpste auf den Boden.
Lucy brach in ein hässliches, schadenfrohes Gelächter des Triumphs aus und schrie dann Rafael zu, er könne jetzt zurückkommen. Sie vergaß nur eins dabei und das war, von der Wand zurückzuweichen.
Diese fuhr auf, als der rachedürstende Butler ins Zimmer gestürzt kam, erfasste unterwegs Lucy und vollendete ihre Drehung, sodass die nackte Frau mit einem letzten unterdrückten Aufschrei in den Geheimgang hineingefegt wurde.
David schaffte es, im richtigen Moment ein Bein auszustrecken, sodass Rafael stolperte und platt auf den Boden fiel. Jedoch hielt er das Messer fest umklammert in der Hand.
Er stand auf und kam langsam auf David zu.
David überlegte kurz, wenn man schon mit dem Rücken zur Wand steht, dann war das Beste, zurück in die Wand. Ein Satz, ein heftiger Schritt und er war wieder in dem Geheimgang. Ein weiterer Schritt und er kollidierte im Dunkeln mit einer weichen bebenden Masse, die bei dem Aufprall laut aufschrie.
David streckte die Hand aus, um ihren Arm zu packen, beging aber in der Finsternis den Fehler ihre nackte Brust zu umfassen.
Lucy schrie noch lauter.
„Ach, halten sie die Klappe!“, sagte David verbittert. „Das alles ist ohnehin ihre Schuld. Es wird noch schlimmer werden, wenn man in eine Drehtür eingeklemmt wird.“
„Bringen sie mich hinaus!“, wimmerte sie. „Ich kann es nicht ertragen, im Dunklen eingeschlossen zu sein!“
„Sie bringt wahrscheinlich auch niemand ohne Knebel zum Schweigen“, brummte David weiter. „Keine Sorge, Rafael wird ohnehin jeden Augenblick hier eintreffen!“
Ein dumpfer Schlag ertönte von der anderen Seite der Wand und er wartete darauf, dass sie wieder herumschwingen würde, wobei er die Absicht hegte, Lucy geradewegs in die Arme des Butlers zu werfen. Er hielt Lucy fest in den Armen, für den richtigen Augenblick bereit.
Aber die Wand drehte sich nicht, ein weiterer dumpfer Schlag ertönte, aber auch weiterhin geschah nichts. Noch etwas sieben, acht Schläge folgten, dann entstand eine ausgedehnte Stille. David nahm an, dass Rafael aufgegeben hatte, zumindest für eine Weile.
„David!“, sagte Lucy mit hysterischer Stimme. „Bringen sie mich hier raus!“
„Dem steht nur eine kleine Schwierigkeit entgegen“, sagte er. „ Der Mechanismus klemmt!“
9
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„David!“, sagte sie mit schriller werdender Stimme. „Wo sind sie?“
Die beiden waren etwa auf halbem Weg zurück in seinen Kleiderschrank. Der Weg war wieder so niedrig, dass beide sie auf allen Vieren kriechen mussten.
Lucy befand sich unmittelbar hinter David, sodass dies für ihn eine idiotische Frage war, die er zu ignorieren beschloss.
„David!“
Er brach in hektisches Gekicher aus. „Nicht!“, flehte er. „Es macht mich nervös.“
„Entschuldigung!“ Ihre Stimme zitterte vorübergehend vor Lachen. „Aber als sie nicht antworteten, bekam ich Angst und griff einfach nach vorn, um sicher zu sein, dass sie noch da sind.“
Die Decke hob sich, sodass beide wieder stehen konnten. Dann ertasteten sie den Weg die Treppe empor. David begann die Schritte zu zählen, bis sie die Drehwand erreichten, die in seinen Kleiderschrank führte.
„Nun“, sagte er vergnügt, „werden sie selbst Mikhails Leiche sehen und hören, wie Lara, Jan und Clément das, was ich erzählt habe, bestätigen werden.“
„Sie meinen“, ihre Stimme bebte, „dass alle Drei in ihrem Zimmer auf sie warten?“
„Nun, Jan vielleicht nicht“, gab er zu. „Möglicherweise spielt er mit dem fauchenden Höllenhund im Schloss hier fangen. Aber die beiden Anderen werden ganz gewiss hier sein.“
„Ich werde nicht hinausgehen!“ Ihre Stimme schnellte vor
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