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Die Rache der Werwölfe!

Die Rache der Werwölfe!

Titel: Die Rache der Werwölfe! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sunny Munich
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des Altmühltals hinunterrennen und dann ganz schnell nach München laufen.“
    „Dein Schicksal wartet dort auf dich, Bastard.“ Er wies den Geheimgang entlang. „Er führt dich unter dem Schlossgraben hindurch, dann kommst du zu den Füßen des Wachtturms heraus.“
    „Aber sie kommen doch mit?“, fragte David besorgt.
    „Nein, ich muss zurückkehren.“
    „Aber was wird mit diesem fauchenden Ding?“
    „Mir wird kein Leid geschehen.“ Er lächelte ihm zahnlos zu. „> Er < folgt lediglich der Schweißspur des Bastards. Zuerst wollten sie dich nur erschrecken, aber nun, glaube ich, wollen sie, dass > Er < dich tötet. Deshalb kannst du nicht ins Schloss zurückkehren.“
    David starrte ihn in dem trüben Kerzenlicht an. Die ausgeblichenen blauen Augen wirkten wachsam und hatten etwas Entschlossenes.
    „Sind sie wirklich Onkel Melchior?“, fragte er ihn schließlich.
    „Der Erstgeborene sogar.“ Er kicherte plötzlich. „Aber mein Vater war der Bruder von Dastan of Phellan, dem Oberhaupt der Familie. Daher traf mich der Fluch nicht.“
    „Lucy hat mir erzählt, Onkel Melchior sei ein großer dünner Bursche, der noch fast alle seine Haare und Zähne habe.“
    „Sie hat gelogen.“
    „Warum?“
    Er schob die Daumenspitze in den Mund und nuckelte ein paar Sekunden lang daran.
    „Sie lügen immer über mich, bei Außenstehenden. Sie schämen sich ihres Onkels Melchior. Nach dem Krieg schickten sie mich fort. Sie sperrten mich in dieses scheußliche Haus mit Gittern vor den Fenstern, wo alles weiß, sauber und still war.“
    In seiner Stimme entstand ein träumerischer Unterton.
    „So still, man hätte die ganze Nacht schreien können, niemand hätte einen gehört. Die Wände waren zu weich, als dass man hätte den Kopf dagegen schlagen können. Die Männer in den weißen Kitteln hörten nie darauf, wenn man ihnen die Wahrheit sagte. Ich war lange Zeit dort, dreißig Jahre haben sie gesagt, aber eines Tages ließen sie mich gehen und ich kam nach Willburg zurück. Alle waren fort, alle, die ich gekannt hatte, waren tot. Die Neuen wollten mich nicht zurück haben, aber nach einiger Zeit fanden sie heraus, dass ich einen Vorteil hatte. Immer wenn irgendetwas Seltsames passierte und sie eine einfache Erklärung brauchten, war es halt Onkel Melchior gewesen.“
    Er nickte heftig mit dem Kopf.
    „Oh ja! Der arme verrückte Onkel Melchior ist wirklich sehr nützlich!“
    „Was meinen sie damit?“, fragte David mit schwankender Stimme. „Etwas Seltsames?“
    „Es gibt hier laufend gewisse Vorfälle“, sagte er ausweichend. „Wenn jemand allzu viel Interesse an dem Schloss zeigte, haben sich hässliche Dinge ereignet. Dann waren alle sehr betrübt und sagten, es müsse der arme, alte, verrückte Onkel Melchior gewesen sein, der die Falle in der Hecke gesetzt habe oder die Eisenspitze vom Dach fallen ließ. Oder der...“
    „Wer, zum Kuckuck, sind denn Sie?“
    „Die, die im Schloss wohnen.“
    Er schob erneut den Daumen in den Mund und nuckelte gelassen daran.
    „Was soll der Quatsch mit meinem >Schicksal<, das im Wachtturm auf mich wartet?“
    „Sir Wilhelm, der erste Bastard, hat ihn zu einem besonderen Zweck gebaut“, sagte er.
    „Für den Fall, dass die Freunde des Schwarzen Ritters kämen und nach ihm suchten“, sagte David. „Von diesem Unsinn habe ich gehört.“
    Der Alte kicherte.
    „Das behauptet die Sage, aber vielleicht ist er auch aus einem anderen Grund gebaut worden?“
    Er hob den Arm und legte seine dicke kleine Hand auf Davids Schulter. Sie war fast ohne jedes Gewicht, wie ein kleiner Vogel, der sich auf den Abflug vorbereitet.
    „Der Schwarze Ritter bittere Rache nahm, auf heimlichen Flügeln der Tod herankam“, zitierte er. „Vergiss das nicht, Bastard!“
    „Warum?“, wimmerte David beinahe.
    „Ich weiß es nicht“, sagte er.
    David hätte ihm im Augenblick am liebsten den Schädel eingeschlagen.
    „Aber du wirst es wahrscheinlich herausfinden. Nun geh, es ist Zeit!“
    David wollte sich auf weitere Erörterungen einlassen, aber über das Gesicht des alten Mannes glitt wieder wie eine Jalousie der leere Ausdruck. Er schob erneut den Daumen in den Mund.
    Also überlegte David, dass es sinnlos sei, hier herumzulungern und alles andere besser wäre, als in das Schloss zurückzukehren, wo >Er < wahrscheinlich im Augenblick seinen Geruchssinn auffrischte.
    David ging, die Kerze vor sich haltend, den Gang entlang.
    Der Boden senkte sich fortwährend unter seinen Füßen,

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