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Die Rache der Zwerge

Die Rache der Zwerge

Titel: Die Rache der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Anspruch zu nehmen. »Ich bringe euch zu dem Ort, wo ihr auf Sündalon warten könnt. Mehr nicht.« Er klopfte das Gras von seiner Hose.
»Wir drei kommen mit«, sagte er. »Geh du voran.« Tungdil wies die anderen Zwerge an, im Lager auf ihn zu warten. »Hast du einen Namen?«
»Ja. Den habe ich.« Er nickte und humpelte los, was Boindil mit einem zufriedenen Grinsen wahrnahm. Es war der Ausgleich für die Schmerzen, die er fühlte.
Plötzlich spürte er Godas Hand auf seiner rechten Schulter, die zweite packte seinen Arm und drückte ihn kraftvoll nach hinten. Er knirschte mit den Zähnen, als die Knochen wieder an die Stelle rückten, wo sie hingehörten. Für die Dauer einiger Lidschläge waren sich ihre Gesichter ganz nahe, er spürte ihren Atem. »Verzeih mir, Meister«, sagte sie entschuldigend. »Je unvermuteter ein Gelenk eingekugelt wird, umso besser springt es an seinen Platz.«
»Schon gut«, sagte er und lächelte sie an. Nicht wie ihr Meister, sondern wie ein Zwerg. Ein verliebter Zwerg. Dann räusperte er sich, machte schnell einen Schritt zur Seite und ging an ihr vorbei. »Komm. Wir wollen den Gelehrten nicht allein lassen.«
Goda bemerkte den Unterschied im Lächeln. Das erklärte ihr seine heftige Reaktion, als sie von Bramdal erzählt hatte. »Oh, Vraccas.« Sie seufzte schwer und folgte ihm.

Das Geborgene Land, Königreich Gauragar 38 Meilen westlich von Porista 6241. Sonnenzyklus, Sommer.
    Die Wagen der Schauspieltruppe rasten übers Land. Selten hatte es das Curiosum derart eilig gehabt, an einen neuen Ort zu gelangen.
Der Grund lag auf der Hand. Furgas musste seine Erlebnisse auf der Insel der Dritten unbedingt den Königinnen und Königen schildern. Allerdings gab es hierbei ein entscheidendes Hindernis.
»Und er hat noch immer nicht gesprochen?«, vergewisserte sich Tassia, die neben ihrem Geliebten auf dem Kutschbock saß und ebenso durchgeschüttelt wurde wie der Wagen selbst. »Er sitzt nur herum und wartet die Dinge, die er einst für dein Curiosum erfunden hat?«
»So ist es. Sein Verstand ist vollauf damit beschäftigt, das abzuwerfen, was er in den letzten fünf Zyklen durchleiden musste.« Rodario verlangsamte die Geschwindigkeit, als er einen Platz für die Nacht abseits des Weges fand. Kurz vor dem Ziel sollte keines der Vehikel einen Achsenbruch erleiden.
Die Wagen bildeten einen Kreis. Rodario half Tassia herab und schielte dabei auf die spärlich bedeckte Oberweite, die aus dem Kleid zu fallen drohte. »Oh, jetzt weiß ich wieder, was ich vermisst habe«, grinste er und küsste sie.
Sie lachte und schlug mit einem Stapel loser Blätter nach ihm, auf dem sie gesessen hatte. »Und wie viele Frauen hast du in Mifurdania glücklich gemacht, während ich und meine Truppe nach Norden gezogen sind?«, flachste sie.
»Deine Truppe?!«, sagte er betont und kreuzte die Arme vor der Brust. »Ich bin zurückgekehrt, teuerste Tassia, und damit wieder Herr über das Curiosum. Oder hast du mit deinen hübschen Augen und deinem zarten Mund eine Revolution angezettelt?«
Sie legte den Zeigefinger unter sein Kinn. »So ist es, mein Lieber. Ich habe mit allen Männern des Theaters geschlafen und sie mir hörig gemacht. Die Frauen sind ohnehin nicht gut auf dich zu sprechen. Du magst zwar der Kaiser der Mimen sein, aber dieses Reich hat eine neue Königin.« Tassia sagte das nur halb im Spaß. Rodario hatte durchaus bemerkt, dass seine Anweisungen erst ausgeführt wurden, wenn Tassia genickt oder zugestimmt hatte. Er hielt es zunächst für einen Scherz. »Nein, das meinst du nicht ehrlich«, lachte er unsicher. »Lies dir dein Stück nochmals durch. Ich habe es ein wenig umgeschrieben. Es ist jetzt besser geworden«, entgegnete sie selbst-bewusst und drückte ihm die Blätter in die Hand. Sie grinste ihn an, dann gab sie ihm einen leidenschaftlichen Kuss und eilte davon, um Gesa beim Kochen zu helfen.
Rodario schaute ihr hinterher und kratzte sich am Kopf. »Diese Frau hat einen Dämon im Leib«, schmunzelte er. »Hätte man es mir vorher gesagt, wäre ich in Sturmtal niemals auf das Geschäft eingegangen.« Er ging zu der Hecktür des Wagens, klappte die kleine Leiter aus und setzte sich darauf, während seine Arbeiter die Pferde ausspannten, fütterten und tränkten.
In den Strahlen der sinkenden Sonne überflog er, was Tassia in seinem Stück verändert und umgeschrieben hatte.
Ärgerlicherweise musste er an mehreren Stellen lauthals lachen. Sie hatte ihr Talent eindrucksvoll unter Beweis

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