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Die Rache der Zwerge

Die Rache der Zwerge

Titel: Die Rache der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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für Gold eingraviert war, sowie zwei kleine Becher. »Nein, es hat sich gar nichts getan.
Jetzt legte Baigar Hammer und Häkchen weg und kam naseweis näher. »Was hast du dir denn mitgebracht?« »Eine Neuheit aus Goldhort.« Fidelgar strich mit den Fingern über die Kanten des Kästchens, öffnete die Verschlüsse und hob den Deckel behutsam an. Der Geruch von Gewürzen und Branntwein strömte heraus. Baigar erkannte fingerlange und -dicke braune Gebilde darin. »Rauchrollen.«
»Aus Goldhort? Einer der Städte, in der die Freien leben?«
»Genau daher. Einer ihrer Kaufleute war da und hat sie mitgebracht. Ich musste sie mir einfach kaufen.« Er nahm eine Rauchrolle heraus und hielt sie Baigar hin. »Gerollte Tabakblätter, die in Gewürze eingelegt werden. Oder man gibt sie mit hinein.«
Baigar schnupperte daran und ließ seine Bartzöpfe auf die Brust rutschen. »Man schneidet ein Stück ab und stopft sie in die Pfeife?«
»Nein. Man braucht keine Pfeife mehr. Die Freien haben sich was ausgedacht, was Zeit spart.« Fidelgar stand auf, ging zur Esse und nahm mit der Zange ein Kohlestückchen heraus. Ein Ende der Rauchrolle steckte er sich in den Mund, an das andere hielt er die Glut. Knisternd entzündete sich der Tabak. »Dann zieht man wie an einer Pfeife«, erklärte er nuschelnd. Er paffte rasch mehrmals hintereinander und schloss genießerisch die Augen. Es roch sehr gut, nach Vanille, Honig und unbekannten Aromen.
»Das ist ja mal ein guter Einfall.« Baigar nahm sich auch eine und tat es dem Zwerg nach. Der Rauch schmeckte heißer, kräftiger als bei einer Pfeife. Und die Wirkung war wesentlich stärker. Fast wurde ihm schwindlig. »Ich hätte nicht geglaubt, dass wir so viele Vorteile durch den Handel mit den Freien erlangen.« Er schwenkte die glimmende Rauchrolle. »Und damit meine ich nicht nur dies hier. Ich sage nur Gugulfleisch. Und ihre Heilkräuter sind sehr hilfreich, wie man sich erzählt.«
Fidelgar klemmte sich seine Rauchrolle in den Mundwinkel und öffnete die Flasche. Daraus goss er eine klare Flüssigkeit in die Becher. »Und sie haben Goldhorter Goldwasser. Das ist ein Likör mit einem Hauch von Blattgold.« Er nickte Baigar aufmunternd zu. »Es schmeckt vorzüglich.«
»Blattgold? In Likör?« Er nippte daran, kaute auf den dünnen Plättchen. »Es schmeckt nach ...« Er schmatzte und suchte ein treffendes Wort. »Gold ... Nichts anderes vermag diesen vollkommenen Geschmack zu beschreiben.« Er seufzte glücklich. »Unglaublich! Ich spüre, wie es durch meine Adern rinnt, Müdigkeit und üble Laune vertreibt. Es ist geradezu ein Heilmittel.«
»Das Gold oder der Likör?« Fidelgar grinste. »Je nachdem, welchen Likör man hat und welches Gold sie dafür hernehmen, schmeckt es immer wieder anders. Näher kann man Gold nicht mehr kommen, oder?« Er nahm einen Schluck und zog wieder an seiner Rauchrolle. Dann schaute er sich um. »Unglaublich, wie friedlich es geworden ist.«
Baigar paffte und versuchte, Kringel aus dem Rauch zu formen. »Bist du dir sicher? Keine Felsengnome?« »Würde ich sonst hier sitzen und eine schmauchen?« Fidelgar blickte zur kaputten Lore, an der Baigar gearbeitet hatte. »Sag, warum reparierst du die Loren, wenn wir die Tunnel nicht mehr benutzen?«
»Weil man nie weiß«, erwiderte Baigar. »Außerdem benutzen wir sie. Die Bautrupps sind darin unterwegs, um die Schäden zu beheben. Und warum stehst du Wache, wo es keine Scheusale im Geborgenen Land mehr gibt?« »Weil man nie weiß«, gab Fidelgar lachend zurück. Er deutete auf die vier Tunnel, in welche die Schienen liefen. »Es ist schon schade. Ausgerechnet jetzt, wo Einigkeit unter den Stämmen herrscht, sind die unterirdischen Verbindungen immer noch zerstört. Das Erdbeben, das der Stern der Prüfung ausgelöst hat, soll verflucht sein!«
»Keine Bange. Vraccas ist uns gewogen.« Baigar wiegte den Kopf. »Wir sind auf dem besten Weg, die wichtigsten Strecken instand zu setzen. Erst gestern hat einer der Trupps einen Haupttunnel auf einer halben Meile Länge geräumt.« Er seufzte. »Der Schutt ist das eine. Es ist leider eine ebenso üble Arbeit, die vom Steinschlag verbogenen Schienen durch neue zu ersetzen oder sie vor Ort gerade zu schmieden.« Er deutete mit dem Hammer auf die Lore. »Wenn man solche schiefen Strecken hat, verziehen sich die Achsen der Karren. Die Bautrupps schaffen das ständig. Und das bedeutet wieder Arbeit für mich.«
»Ach, das waren Zeiten, als man noch in Windeseile von einem

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