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Die Rache der Zwerge

Die Rache der Zwerge

Titel: Die Rache der Zwerge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Frühherbst.
    Die Geräusche von zwanzigtausend eilenden Befüns, dem Klirren von Waffen und Rüstungen genügten, um die Monstren tiefer in die Ruinen der besetzten Häuser kriechen zu lassen. Keines von ihnen wagte es, sich zu zeigen.
Der Acront Leteforas verließ sich nicht nur auf die Kraft der Ubariu und der Untergründigen. Er gab der Streitmacht Kriegsmaschinen mit, wie sie sich Furgas nicht besser hätte ausdenken können. Vier gepanzerte Gefährte, vierzig Schritte lang, zehn breit und zehn hoch, rollten am Kopf und am Ende des Trosses. Über den hölzernen Rahmen waren Eisenplatten gelegt worden, sodass sie an umgedrehte Schiffsrümpfe erinnerten. Im Bauch der Konstrukte warteten Speer- und Pfeilkatapulte hinter den Geschützluken, um aus ihrer erhöhten Position auf Angreifer schießen zu können. Sie besaßen einen Rundumfeuerbereich und erreichten somit jede Stelle eines Schlachtfeldes; die Geschosse flogen, so sagte Flagur Tungdil, gut dreihundert Schritte weit. Angetrieben wurden die Kolosse durch ein einfaches, doch wirkungsvolles System: Windräder. Auf ihrer Oberseite befanden sich große, drehbare Türme und Windräder, die Kraft der Luft wurde eingefangen und über Gestänge wie bei einer Mühle auf die Antriebsachse übertragen. Sie schoben sich rumpelnd auf ihren vielen kleinen Rollen mit der Geschwindigkeit eines wütenden Zwerges vorwärts. Und das war nicht langsam. »Beeindruckend, diese Gefährte«, sagte Rodario zu Tungdil. Auch er hatte auf ein Befün umsteigen müssen, weil sie einfach die schnellere Fortbewegungsart waren. »Hast du vorhin gesehen, wie wendig sie sind? Die Rollen lassen sich einzeln lenken, sodass diese Panzerwagen auf der Stelle drehen oder seitwärts fahren können.«
Rechts und links ihres Wegs entdeckte Tungdil erschlagene und von Pfeilen durchbohrte Kreaturen, die mit der ersten Eskorte zusammengestoßen waren. Die Bestien hatten gelernt, es nicht ein weiteres Mal zu versuchen. »Ein einziger solcher Wagen, und die Orks im Geborgenen Land wären viel früher vernichtet worden.« Rodario betrachtete die Panzerwagen, aber innerlich beschäftigte er sich mit dem, was ihnen der Acront gesagt hatte. »Es ist niemals Narmora. Wir haben beide gesehen, was von ihr übrig geblieben ist. Der Stern der Prüfung hat das Albische in ihren Adern verbrannt. Sie kann es unmöglich überlebt haben.«
»Magie und Liebe vermögen Mächtiges zu tun, auch wenn es nicht immer das Richtige sein muss«, sagte LotIonan, der neben Tungdil ritt. »Erinnere dich, dass Furgas die magische Quelle fand. In seinem Wahn kann er aus ihren Überresten eine ähnliche Maschine gebaut haben, wie es die Bestien der Unauslöschlichen waren.« Rodario schüttelte sich. »Die aufgetauchte Narmora - ein totes Ding mit einem Herzen aus Eisenfedern, Zahnrädern und Mechanik, das sich nur bewegte, weil die Magie in ihr pulsierte? Das hätte Furgas ihr niemals angetan. Dafür liebte er sie zu sehr.«
»Er liebte sie so sehr, dass er es tun konnte. Er wollte sie nicht vermissen«, widersprach Tungdil. »Ich hoffe, wir halten sie auf, bevor sie das Artefakt zerstören kann.«
»Es wäre eine furchtbare Rache am Geborgenen Land«, sagte Lot-Ionan. »Weswegen?«
»Aber es wäre genau die Rache, die Furgas damals in Porista geschworen hat«, erinnerte sich Tungdil an den Augenblick, als er dem Magister den Tod seiner Tochter und seiner Gefährtin hatte offenbaren müssen. Der Hass in seinen Augen übertraf selbst den der Dritten.
»Sie hat wegen des Sterns alles verloren. Ihre Kinder, ihr bisheriges Leben.« Rodario schaute nach vorn, wo sich der Boden absenkte und das Gras nicht mehr wuchs. Nur Sand und tote Erde gab es dort, als scheue das Leben, sich dem zu nähern, was in der Senke lag.
Die Panzerwagen an der Spitze hoben ihre Formation auf, fächerten auseinander und verringerten ihre Geschwindigkeit, damit die vier am Ende des Zuges zu ihnen stießen.
Sirka hatte der Unterhaltung schweigend zugehört. Sie hörte das Fanfarensignal, das von der Spitze des Zuges zu ihnen schallte. »Wir haben die Schwarze Schlucht bald erreicht«, gab sie bekannt. »Wir sollen mit dem Diamanten nach vorne kommen.«
Die Befüns wechselten von dem hoppelartigen, raschen Trab in geschwindes Springen. Erstaunlicherweise schaukelten sie am wenigsten, wenn sie mit höchster Geschwindigkeit rannten.
Vor ihnen erschien eine kahle Senke, in deren Mittelpunkt sich die Schwarze Schlucht befand: eine halbe Meile lang und einhundert Schritte

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