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Die Rache des Bombenlegers

Die Rache des Bombenlegers

Titel: Die Rache des Bombenlegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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umrundete den Tisch,
auf dem Siggis Beute lag, und rieb sich immer wieder die Hände. Siggi fläzte
mit weit ausgestreckten Beinen im Sessel und grinste.
    Nicht auf die Beute war die
Hochstimmung zurückzuführen. Sowas und Besseres hatten sie schon immer
kassiert. Nein, die Freude hatte einen anderen Grund.
    „Jetzt wird er blechen, blechen,
blechen!“ Heye schmatzte mit den Lippen. „Wir haben ihn hier.“ Er streckte die
Hand aus und schloß sie langsam zur Faust.
    „Was ihm gehört, gehört jetzt auch uns,
Prost!“ Fischauge trank sein Glas auf einen Zug leer und schenkte gleich wieder
nach — wobei der Champagner über den Rand stieg und ihm die Finger bekleckerte.
    „Aber wir sollten die Kuh, die uns mit
Frischmilch versorgt, nicht gleich kaputt melken“, warnte Siggi mit einer
Miene, als hätte er zeitlebens von Erpressung gelebt. „Die Milch muß zur Rente
werden. Was meinst du, Klaus: Um wieviel bitten wir ihn?“
    Heye grinste. „Bescheidene 20 000.
Damit ihn der Schreck nicht umhaut. An die neue Situation muß er sich erstmal
gewöhnen, der liebe Burkert.“
    Er griff zum Telefon. Burkerts Nummer
wußte er auswendig. Nachdem er gewählt hatte, gebot er mit herrischer Geste
Ruhe, obwohl Siggi und Fischauge längst still wie die Mäuschen waren.
    Dieser reiche Schnösel! dachte Heye.
Das ist mir ja ein innerer Fackelzug!, ein seelischer Volkslauf!!, eine
geistige Polonaise!!! ( Schreittanz ), dem eins überzubraten.
    Es läutete dreimal, viermal, fünfmal...
Der war doch hoffentlich...
    Jetzt wurde abgehoben.
    „Burkert!“ Adolfs Stimme klang seifig,
als hätte er gerade einen Cognac genascht — gegen den Ärger und die schlimmen
Vorahnungen.
    „Hallo, Adolf“, feixte Heye mit
unverstellter Stimme. „Wie geht’s? Vergeblich auf Pit gewartet? Erkennst du
mich? Ich war einer der Ausfahrer — von der Firma Kögel. Zufrieden mit der
Couch? Hübsches Modell, wie?“
    „Heye!“ sagte Burkert. „Also doch! Du
Schwein!“
    „Nana! Nun mal nicht so großzügig mit
Liebenswürdigkeiten! Du wirst jetzt so kleine Brötchen backen — wenn das ein
Bäcker täte, könnte er seinen Beruf an den Nagel hängen. Kapiert? Mein Kumpel
aus der Couch hat sich in deiner Hütte umgesehen — wie du wohl inzwischen feststellen
konntest. Und ich wette mein Jahreseinkommen gegen deine neue Couch, daß du die
Polypen nicht verständigt hast. Keine Sache für die Polizei! Habe ich recht?“
    Burkert antwortete nicht.
    „Sprichst du nicht mehr mit mir?“
    „Du kannst mich mal, du gemeiner...“
    „Adolf! Nicht so pampig! Sonst wird’s
teurer für dich.“
    „Was meinst du?“
    „Dreimal darfst du raten! Geld,
natürlich?“
    „Kommt nicht in die Tüte. Ihr habt mich
beklaut, daß ich...“
    „Du wirst zahlen, Adolf! Sonst gehst du
hoch wie eine Weltraumrakete, bei der der Start richtig klappt.“
    „Ich... Was soll das? Wie kommt Ihr
dazu...?“
    „Du hältst den Schnabel, sonst machst
du alles nur schlimmer. Du weißt genau, daß wir dich in der Hand haben — und
warum. Darüber reden wir später. Heute ist Freitag. Die Banken haben noch auf.
Flitz los, Mann! 20 000 Märker! In einer Stunde hast du die im Haus.
Verstanden! Ich schicke dann jemanden vorbei, der den Kies abholt. Er wird
sagen: Schönen Gruß von Klaus! Damit du weißt, daß es der Richtige ist. Klar?“
    Ein Zähneknirschen antwortete.
    „Du hast keine Wahl, mein Lieber.“
    „Du hundsgemeiner Erpresser.“
    „Warum auch nicht. Wäre ja blöd, wenn
ich diese Chance nicht nutze. Du hast deinen Reichtum geerbt, dafür nie einen
Finger gerührt. Jetzt wirst du dich nach und nach davon trennen müssen. Ist nur
gerecht. Nett vom Schicksal, finde ich. Aber keine Sorge! Wir lassen dir genug,
daß du nicht verhungerst.“
    „Wie menschlich von dir!“ kam es bitter
zurück.
    „Nicht wahr! Übrigens — nur mal aus
Neugier: Wo ist denn die Kollektion Edelsteine, von der du damals gefaselt
hast? Die wollten wir nämlich. Deshalb wurde dir die Couch geliefert.“
    „Die Edelsteine habe ich nicht mehr.
Elly hat...“ Er stockte, als hätte er schon zuviel gesagt.
    „Naja. Spielt auch keine Rolle“, meinte
Heye und bemühte sich um einen beiläufigen Ton. „Was du nicht mehr hast, kann
dir auch nicht geklaut werden. Also, besorg das Geld! Und keine Zicken,
Freundchen! Denk daran, wie wenig es dir im Knast gefallen hat.“
    Er legte auf.
    „Und?“ fragte Sigi.
    „Was denn wohl?“ fuhr Fischauge ihn an.
„Was soll denn noch schiefgehen?

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