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Die Rache des Chamäleons: Thriller

Die Rache des Chamäleons: Thriller

Titel: Die Rache des Chamäleons: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åke Edwardson
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schon in die Geschichte verwickelt war. Wenn ihr in einem Alter seid, müsstest du ihn kennen.«
    »Wir waren damals nicht die Einzigen in dem Alter, John. Auch wenn alle im selben Alter zu sein schienen. Du wohnst doch hier. Montañas. Jesús Maria Montañas. Kennst du ihn?«
    »Ich will es nicht wissen.«
    »Kennst du ihn?«, wiederholt Peter.
    »Ehemaliger Polizist, hast du gesagt? Die kommen und gehen. Es sind ziemlich viele. Wir befinden uns in der Gegend Spaniens, wo es die meisten Polizisten gibt.«
    »Und die kriminellsten Polizisten.«
    »Das hängt zusammen. Aber ich weiß, wer er ist. Montañas. Alle wissen, wer das ist. Er wird Bürgermeister, die Wahl ist vermutlich eine reine Formsache.«
    »Erinnerst du dich an ihn … von früher?«
    John antwortet nicht. Er betrachtet den Platz, der vor ihnen liegt, ein schöner Platz. Peter folgt seinem Blick. Es gibt nur Palmen, Sonne und Steine auf dem Platz.
    »Er war manchmal in der Bar«, sagt John.
    »Alle sind hier gewesen.«
    »Er hat nie eine Uniform getragen.«
    »Nein.«
    »Auch nicht, als du ihn getroffen hast?«
    »Nein.«
    »Warum hast du gelogen und behauptet, du kennst ihn nicht?«
    »Ich habe nicht gelogen. Ich kannte ihn nicht. Ich bin ihm nur ein einziges Mal begegnet. Hier, wie du sagst.«
    »Okay.«
    »Glaubst du mir?«
    »Spielt das eine Rolle?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Wenn es dir wichtig ist, dann glaube ich dir.«
    »Danke.«
    »Hier an der Küste ist Montañas der Verbrechensbekämpfer Nummer eins.«
    »Aber wie ich sehe, flammt der Terror wieder auf. Bei unserer Landung hat es in Sevilla gekracht. Und gestern Abend in Estepona.«
    John schweigt. Er nimmt einen Schluck Bier und schaut über den Platz, der inzwischen im Schatten des gleißenden Lichtes liegt. Seine Augen sind farblos wie die eines Blinden. Er richtet sie auf Peter. Man kann sich nicht in ihnen spiegeln.
    »Es könnte jemand dahinterstecken, den wir von früher kennen«, sagt er und schaut wieder auf den Platz. Ein Mann in einem dunklen Anzug geht vorbei. Die Hitze scheint ihm nichts auszumachen. Er hat eine Aktentasche in der Hand, vielleicht ein Anwalt. Peter nimmt einen Schluck von dem Bier. Es schmeckt fade.
    »Einige aus dieser verrückten alten Clique gibt es immer noch.«
    »Woher weißt du das?«, fragt Peter.
    »Ich lebe hier.«
    »Und wen gibt es noch?«
    »Iker. Ainora. Manchmal schaut Jesús vorbei.«
    »Jesús?«
    »Ja.«
    »Das ist aber ein anderer Jesús, oder?«
    John antwortet nicht. Der Mann im Anzug kommt zurück. Er wirft ihnen einen Blick zu. Er trägt noch immer die Aktenmappe. Sie könnte sonst was enthalten. Er verschwindet den Hügel hinunter.
    »Ich will es nicht wissen«, sagt Peter.
    »Ich versuche nur, dir zu helfen.«
    »Von denen ist keine Hilfe zu erwarten. Im Gegenteil.«
    »Ach?«
    »Ja. Ich will nichts über die Clique hören.«
    »Auch über sie nicht?«
    John sucht seinen Blick. Peter erwidert ihn. Es ist, als würde er in Glas schauen, Milchglas, als versuchte er an einem kalten Wintertag durch Glas zu sehen.
    »Sie? Wen?«
    »Nun tu nicht so, mein Freund.«
    »Ich will es nicht wissen.«
    »Sie wollte es.«
    »Was? Wie?«
    »Sie wollte es wissen. Sie ist zu mir gekommen und hat nach dir gefragt. Jeden Tag. Aber du warst nicht mehr da. Du warst verschwunden und hast dich nicht verabschiedet. Du hast ihr nie hasta luego gesagt, oder? Immer wieder hat sie nach dir gefragt, bis sie es irgendwann aufgegeben hat.«
    Peter nickt. Er hört das Geräusch der Palmen. Als wäre ein Wind aufgekommen, aber so ist es nicht. Es ist der Wind in seinem Kopf, der stärker geworden ist. Er bläst ihm von Ohr zu Ohr zu Ohr zu Ohr. Er spürt den Schweiß am Hinterkopf. Übelkeit steigt aus seinem Magen auf, langsam, wie sich die Schlangen an Johns Armen winden, wenn er die Hand mit dem Bierglas hebt. Peter nimmt auch einen Schluck, aber es hilft nichts. Der Wind bleibt, die Schlangen bleiben. Eine schwarz gekleidete Frau mit einem schwarzen Schirm zum Schutz gegen die Sonne überquert zielstrebig den Platz. Sie könnte er früher auch gekannt haben.
    »Ich habe sie schon seit Jahren nicht mehr gesehen«, sagt John. »Ungefähr so lange, wie du weg bist, habe ich sie nicht mehr gesehen.«
    »Was? Wen?«
    »Hörst du mir nicht zu?«
    »Natürlich höre ich zu.«
    »Ich hab sie schon lange nicht mehr gesehen.«
    »Du weißt also nicht, wo sie ist?«
    John betrachtet ihn wieder mit seinen Augen, in denen sich nichts spiegelt.
    »Ich glaube, sie lebt noch in

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