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Die Rache des Chamäleons: Thriller

Die Rache des Chamäleons: Thriller

Titel: Die Rache des Chamäleons: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åke Edwardson
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fort, »und du behauptest, das bedeutet nichts?«

11 Rita und Peter liegen in Liegestühlen. Die Sonne wirft lange Schatten, wenn sich jemand über den Strand bewegt. Es ist immer noch Nachmittag, ein später und heißer Nachmittag.
    Sie liegen dieses Mal nicht so nah am Meer, sondern näher an der Strandpromenade.
    Er richtet sich auf. Das Meer glitzert, so weit das Auge reicht. Seevögel fliegen hin und her, hin und her.
    Er beugt sich vor.
    »Wie fühlst du dich, Rita?«
    »Nicht besonders.«
    »Du kannst ins Wasser gehen, ich bleibe hier.«
    »Nicht jetzt.«
    Sie hat die Augen geschlossen.
    »Lass mich einfach nur in Ruhe«, sagt sie.
    Ein Strandverkäufer kommt vorbei, ohne etwas zu sagen, und geht weiter zu einem kleinen Lieferwagen, der zehn Meter entfernt geparkt ist.
    Ein Ball rollt unter Peters Liegestuhl. Er bückt sich und wirft ihn zurück zu der Frau, die ihre Volleyballtruppe verlässt, um den Ball entgegenzunehmen.
    »Gracias« , sagt sie.
    »De nada.«
    »Hasta luego« , sagt sie.
    Er nickt. Sie nickt zurück und entfernt sich.
    Das Spiel geht weiter. Er betrachtet die Spieler. Sie können zehn Stunden am Stück spielen. Er wünschte, er gehörte dazu. Dass das ganze Leben nur ein Spiel wäre, das keine Rolle spielt.
    Der Verkäufer steht jetzt hinter seinem Auto. Er schaut zu dem Paar in den Liegestühlen. Peter sitzt immer noch aufgerichtet da. Er sieht den Verkäufer durch seine dunkle Sonnenbrille an. Der Verkäufer macht eine kaum merkliche Kopfbewegung. Peter dreht den Kopf und schaut nach Westen. Zwei Gestalten bewegen sich etwa zweihundert Meter entfernt durch den Sonnendunst. Er kann ihre Gesichter nicht erkennen, aber er weiß, dass die Gestalten auf den schmalen Matten laufen, die am Strand ausgelegt sind.
    Als sie näher kommen, erkennt er Jesús und einen seiner Männer. Die beiden joggen am Strand, in T-Shirts und Shorts, diesmal keine Anzüge, kein Traum. Jesús sagt etwas, das Peter nicht hören kann, aber er sieht die Mundbewegungen. Der andere Mann lacht. Peter erkennt ihn wieder. Man bekommt eine gute Kondition, wenn man bei Montañas angestellt ist, und der Mann scheint das Training zu genießen.
    Peter hat nach wie vor seine dunkle Sonnenbrille auf.
    Jesús hat die Führung übernommen. Er kommt näher, er läuft über eine Matte, die vor ihren Liegestühlen liegt.
    Rita hat sich aufgerichtet. Die beiden Jogger sind jetzt nur noch zwanzig Meter entfernt. Zehn Meter vor ihnen biegen sie ab und laufen weiter in östlicher Richtung.
    Sie kommen an dem Verkäufer vorbei, der immer noch neben seinem Lieferwagen steht. Er schaut ihnen nach und dreht sich wieder zu Peter um. Die Läufer passieren zwei offene Fischerboote, aus denen Qualm aufsteigt. Flammen schlagen aus dem Innern der Boote, in denen Spieße mit Sardinen aufgestellt sind. Der Rauch hüllt die Läufer ein und mischt sich mit dem Sonnendunst des späten Nachmittages.
    Der Verkäufer setzt sich in sein Auto und fährt über eine Rampe zur Strandpromenade hinauf. Er fährt an den einstöckigen Häusern vorbei.
    Im Schutz der Fenstervorhänge verfolgt ein Mann seinen Weg.
    Er folgt auch Rita und Peter mit dem Blick, als sie ihre Plätze am Strand verlassen. Sie schütteln ihre Badesachen aus, wischen Sand von ihren Sandalen.
    Sie gehen durch den Sand zur Treppe und zur Promenade hinauf.
    »Es funktioniert«, sagt der Mann, der sie beobachtet.
    Eine andere Stimme murmelt etwas in dem Zimmer hinter dem Mann. Aber er hat es verstanden und antwortet:
    »Nein, nein.«
    »Morgen also?«, fragt die Stimme aus dem Zimmer.
    »Ja, morgen.«
    Peter sitzt allein an einem Cafétisch in der Altstadt. Vor ihm steht ein Glas Bier. Er beobachtet die Touristen, die sich um den Apfelsinenmarkt bewegen. Er steht auf und betritt die Dunkelheit der Bar.
    »Wo ist bitte die Toilette?«
    Der junge Mann hinter der Theke zeigt auf eine Tür.
    Rita sitzt allein in einem Café in der Nähe des Hotels. Vor ihr steht eine Tasse Kaffee. Ihr Handy klingelt, ein diskreter Ton.
    Sie lauscht in den Hörer.
    »Ja. Ja. Ich verstehe«, sagt sie.
    Peter hat die Bar verlassen. Er geht im Schatten an den alten Gebäuden der Altstadt entlang. Er ist allein auf der Straße. Sein Handy klingelt, er meldet sich, lauscht.
    »Ja. Ja. Ich verstehe«, sagt er.
    Rita geht ins Hotelappartement. Sie glaubt nicht, dass wieder ein Fremder auf sie wartet. Ich habe keine Angst, denkt sie. Davor nicht.
    Rasch zieht sie sich um. Ein Wind gleitet zur Balkontür herein, fast frisch,

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