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Die Rache des Chamäleons: Thriller

Die Rache des Chamäleons: Thriller

Titel: Die Rache des Chamäleons: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Åke Edwardson
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schlafen. Er lauscht der Musik aus einer nahe gelegenen Bar, die Musik des Feindes. Um halb drei klingelt das Telefon. Er meldet sich nach dem ersten Signal. Es ist Aitor.
    »Was geht hier vor sich?«
    »Alles in Ordnung, mein Freund.«
    »Wo sind sie?«
    »Wir mussten das Haus wechseln. Nenn es ein sicheres Haus.«
    »Ein sicheres Haus?«
    »Ja.«
    »Sicher wovor?«
    »Vor dem Feind.«
    »Ich dachte, du bist der Feind.«
    »Es gibt schlimmere Feinde. Deine Kinder sind in Sicherheit. Deine Schwiegermutter auch. Ihnen wird nichts passieren.«
    »Ich glaube dir kein Wort.«
    »Bereite dich für morgen vor.«
    »Gehört das auch zu den Vorbereitungen?«
    Aitor hat bereits aufgelegt.
    Am Morgen um acht klingelt wieder sein Handy. Er hört zu, ohne ein Wort zu sagen. Er drückt auf Aus.
    »Was war das?«, fragt sie.
    »Heute Abend um sechs«, sagt er. »Dann soll es passieren.«
    Einige Sekunden später klingelt ihr Handy.
    »Hallo? Hallo? Magda!«
    Sie packt im Schlafzimmer ihren Koffer. Durch die Balkontür streicht ein Lufthauch, ein heißer Wind. Jetzt, in den frühen Nachmittagsstunden, brennt die Sonne am stärksten.
    Sie geht ins Wohnzimmer. Er wartet auf sie.
    »Lass uns noch eine Weile nach unten gehen«, sagt er.
    Sie setzen sich an die Pool-Bar und bestellen ein Bier für ihn und ein Mineralwasser für sie. Zwei Gläser zum Preis von einem. Es ist Happy Hour. Sie bleiben an der Bar sitzen und trinken. Er stellt die kleine Kühltasche auf die Theke neben das Bierglas.
    Sie schaut sich um. An den Tischen unter den Sonnenschirmen am Pool sitzen nur wenige Gäste. Niemand badet. Niemand traut sich hinaus in die Sonne. Das Wasser im Pool blitzt wie das Blau in den Augen eines Blinden.
    »Der letzte Tag mit der Bande«, sagt sie.
    »Das wollen wir hoffen.«
    »Es war wirklich sehr entspannend.«
    »Das war ja auch der Sinn.«
    »Wollen wir gehen?«
    Auf dem Steinfußboden des Vorraums stehen drei gepackte Koffer. Sie hat die Tickets in der Hand, schaut auf.
    »Spätestens um acht müssen wir am Flugplatz sein.«
    Er nickt und rückt die Kühltasche zurecht, die er an einem Riemen über der Schulter trägt.
    »Und sie werden also dafür sorgen, dass die Koffer dort ankommen?«
    »Ja.«
    Sie lacht, kurz, hart.
    »Herr im Himmel, hier stehe ich und mache mir Sorgen um das Gepäck.«
    Er geht zu ihr, nimmt sie in die Arme. Sie sehen sich in die Augen.
    »Bereit?«, fragt er.
    »Bereit.«

13 Als sie in die Hotellobby hinuntergehen, versucht sie an nichts zu denken, lässt Gedanken durch ihren Kopf ziehen wie einen Sturm, der ihn leerfegen soll. Aber sie denkt an alles gleichzeitig, und das sehr klar. Die Gedanken sind wie Bilder nebeneinander aufgereiht, Bilder, an denen sie nicht vorbeigehen kann, bevor sie eins nach dem anderen berührt, ihre Hand auf jedes der Bilder gelegt hat, das in ihrem Kopf ist: Magda, Isa, Mutter, Peter, sie selbst, Aitor, Naiara, Jesús. Gesichter von damals und jetzt. Menschen. Fleisch und Blut, denkt sie. Meine Familie ist aus Fleisch und Blut. Peter ist aus Fleisch und Blut, aber wer ist er? Ist er der Fremde in meinem Leben? Sie sieht ihn vor sich, wie er das erste Mal in ihr Leben getreten ist. Da war etwas mit seinen Augen. Jetzt weiß sie, was es war.
    Ihr Handy klingelt. Das Display verrät nichts. Ihr Herz schlägt schneller. Es ist wie gestern Nacht. Der bisher schlimmsten Nacht ihres Lebens. Und das war nur der Anfang, hat sie vor einer halben Minute gedacht, als sie die Lobby durchquerten. Sie sind immer noch in der Lobby. Die Palmen vor dem Eingang schwanken immer noch.
    »Ja?«
    »Ich bin’s, Mama.«
    Sie ist am Ausgang stehen geblieben, sieht, wie Peter weitergeht, hinaus zu den Palmen in das blendend weiße Licht.
    »Mama?! Ist etwas pa…«
    »Es ist nichts mehr passiert«, unterbricht Gun sie. »Aber ich … Sie haben mir erlaubt, dich anzurufen.«
    Ihre Stimme klingt ruhig, so, als riefe sie von einem sicheren Ort an, an dem niemandem Gefahr droht.
    »Warum darfst du anrufen?«
    »Ich habe darum gebeten, und sie haben es mir erlaubt.«
    »Aber warum rufst du an?«
    »Nur um dir zu sagen, dass es uns gutgeht.«
    »Geht es euch wirklich gut?«
    »Den Umständen entsprechend, wie man so sagt.«
    »Ich verstehe nicht, dass du so ruhig sein kannst.«
    »Ich auch nicht, Rita.«
    »Wo seid ihr?«
    »Ich weiß es nicht. In einem Zimmer. In einer kleinen Wohnung.«
    »Seid ihr noch in Stockholm?«
    »Bestimmt, wir sind gestern Abend nicht weit gefahren.«
    »Was sagen sie denn? Habt

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